Külsheim. Die Energiewirtschaft sowie der Glasfaserausbau standen im Mittelpunkt der Sitzung des Külsheimer Gemeinderats im Hundheimer Gemeindezentrum. Zudem informierte Bürgermeister Thomas Schreglmann, dass die Stadt sich darum beworben hat, wieder Bundeswehrstandort zu werden.
Der Külsheimer Gemeinderat beschloss einstimmig die Änderung des Flächennutzungsplanes zur Darstellung von Sonderbauflächen „Wind“ im Gewann Taubenloch, Gemarkung Külsheim. „Das Stadtwerk Tauberfranken möchte den bestehenden Windpark um fünf Anlagen erweitern. Davon befinden sich drei außerhalb unserer ausgewiesenen Konzentrationszone“, hatte Irene Trabold vom Bauamt in der Sitzung geschildert. Das Büro Klärle aus Weikersheim habe den Vorentwurf erstellt.
In der Brunnenstadt soll es wieder eine Kaserne geben
„Ich wollte die Öffentlichkeit darüber informieren – der Gemeinderat ist es bereits – dass wir uns beim Bundesministerium der Verteidigung darum beworben haben, dass wir gerne wieder Bundeswehrstandort werden wollen“, erklärte Külsheims Bürgermeister Thomas Schreglmann zum Auftakt der Gemeinderatssitzung im Hundheimer Gemeindezentrum. Unter dem Punkt „Allgemeine Informationen“ führte er aus: „Wir waren jahrzehntelang erfolgreicher Doppelstandort Külsheim-Hardheim mit 650 Hektar großem Standort-Übungsplatz dazwischen. Den hat man vor rund 20 Jahren zerschlagen, nichtsdestotrotz wäre der Übungsplatz groß genug, um einen Teil für einen Kasernenneubau abzuknapsen.“
Man werde in den nächsten Jahren weitere Kasernen in Deutschland brauchen, argumentierte er: „Weshalb nicht in Külsheim?“. Das Verteidigungsministerium hätte inzwischen geantwortet und mitgeteilt, man sei „im Rahmen der sicherheits- und verteidigungspolitischen Neuausrichtung“ dabei, zu prüfen, inwieweit bestehende Liegenschaften des Bundes wieder in Betracht gezogen werden könnten.
Am 4. Juli habe die Stadt zudem überraschend vom Landeskommando Baden-Württemberg ein Schreiben bekommen, dass „im Rahmen der Fortschreibung des Stationierungs-Konzeptes der Bundeswehr die Dienstposten am Standort Külsheim erhöht wurden. In der Umsetzung bedeutet das, dass damit Külsheim als Standort der Bundeswehr auf sämtlichen Listen geführt wird“, so Schreglmann.
Stadt hat Gespräche mit GlasfaserPlus aufgenommen
Heiko Wolpert informierte über den geplanten Glasfaserausbau in Külsheim. Die BBV habe 2021 „großmundig gestartet“, passiert sei letztendlich bis dato nichts, gab er an. Der Landkreis habe eine Kooperationsvereinbarung mit der BBV, aber die Regelung sei, sollten sich andere Unternehmen in den Kommunen bewerben, solle man „ruhig Gespräche führen“.
Bei der Stadt Külsheim habe sich GlasfaserPlus vorgestellt, wodurch die Telekom für einen möglichen Ausbau zuständig sei. Vorteil bei GlasfaserPlus sei, es gebe keine Vorvermarktungsquote. GlasfaserPlus habe außerdem starke Investoren und würde nach den gültigen Standards umsetzen. GlasfaserPlus als Netzbetreiber lasse auch zu, dass andere Anbieter „in ihre Netze gehen“ würden. Sollte eine zeitnahe Umsetzung starten, könnte ein Baustart 2026 möglich sein. Der Appell von Heiko Wolpert war, sich über die Webseite der Telekom zu registrieren und Interesse an einem Glasfaseranschluss zu bekunden. Vor allem aus der Altstadt sei bereits starkes Interesse vorhanden.
Weniger Geflüchtete in der Stadt untergebracht
Zur Situation der Geflüchteten in Külsheim merkte Thomas Schreglmann an, dass nun deutlich weniger Personen vor Ort leben. Die Unterkunft in der Bürgermeister-Kuhn-Straße biete derzeit etwa 70 Personen einen Wohnraum, dort seien aber in der Spitze mitunter schon fast 140 Personen untergebracht gewesen. In der Hans-Weisbach-Straße seien momentan 42 Personen untergebracht. In den Planungen des Landkreises sei vorgesehen, diese Immobilie aufgrund des auslaufenden Mietvertrages als Unterkunft aufzulösen.
Zum Hallenbad Külsheim kündigte der Bürgermeister an, dass der Dienstleistungsvertrag mit der Bädergesellschaft in Wertheim angepasst werde.
Außerdem ging derRathaus-Chef auf Gespräche mit der Kreisstadt Tauberbischofsheim ein, die bei der Sanierung des Matthias-Grünewald-Gymnasiums (MGG) die Nachbarkommunen mitbezahlen lassen möchte: Die Kreisstadt würde von Külsheim rund 705 000 Euro fordern. Berechnet werde die Summe nach der durchschnittlichen Anzahl der Schülerinnen und Schüler aus Külsheim in den vergangenen Jahren. Die Beteiligung sei dahingehend „ärgerlich“, da man bei der Ausstattung des MGG nicht mitentschieden habe, merkte der Bürgermeister an.
Weiter informierte Bauamtsleiter Heiko Wolpert zum Stand der kommunalen Wärmeplanung sowie über die Kläranlage Uissigheim, die im laufenden Betrieb saniert wird. Man habe bewusst auf die trockenen Sommermonate gewartet, die Regenfälle in den vergangenen Wochen würden nun für bestimmte Arbeiten Probleme bereiten.
Im Külsheimer Gemeinderat notiert
Der Külsheimer Gemeinderat beschloss einstimmig die Anschaffung von 35 IPads für die Pater-Alois-Grimm-Schule (PAGS).
Die Gestaltung des Außenspielbereichs am Katholischen Kindergarten in Külsheim stellte Kindergartenleiterin Sabine Geier vor. Sie erläuterte die Bedeutung des Spielens im Freien und meinte, dass man sich bei der Gestaltung an der Natur orientiert habe. Die Kosten für Spielstationen und Wegarbeiten belaufen sich auf rund 75.000 Euro. Mit zwei Enthaltungen wurde das Angebot mehrheitlich beschlossen.
Weiter informierte der Bürgermeister über die Baustelleneinrichtung des Solarparks Uissigheim, die für den 18. August vorgesehen ist. Bis zum Jahresabschluss soll die Installation der Solarmodule und Wechselrichter fertig sein.
Dem „Erlass einer Satzung zur Einbeziehung einzelner Außenbereichsgrundstücke im Baiersgründlein“ wurde einstimmig zugestimmt.
Der Bauantrag zur Errichtung eines Umspannwerks mit Betriebsgebäude und Zaunanlage auf der Gemarkung Uissigheim wurde einstimmig beschlossen.
Die Bauvoranfrage zur Umnutzung eines Kellerraums in einen Sport- und Fitnessraum für die PAGS wurde diskutiert: Zwölf Gemeinderäte waren schließlich dafür, drei enthielten sich, zwei waren dagegen.
Unter Anfragen gab es seitens verschiedener Gemeinderats-Mitglieder diverse Themen anzusprechen, wie die Bewerbung für ein Nabu-Projekt, kontrollierte Straßenabläufe bei Starkregen, ein Mobilfunkpunkt von Vodafone, der seit 2020 durch einen Dieselstromerzeuger betrieben wird, die Feuerwehrmitarbeit sowie Barrierefreiheit der PAGS.
Auch aus der Bevölkerung kamen einige Fragen auf, wie zu Einsätzen der Helfer vor Ort, zu Tempo 30-Zonen und zum Grunderwerb in Steinbach.
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