Külsheim/Berlin. Michael Grimm aus Külsheim hat es geschafft: Bei der „Nacht der Landwirtschaft“ in Berlin wurde er mit dem renommierten Ceres Award als bester Ackerbauer geehrt. „Er ist sowohl leidenschaftlicher Biopflanzenbauer und Gastgeber als auch hervorragender Manager. Konzept und Betriebsleiter passen zusammen“, begründete die Jury um Carolin Nuscheler von agrarheute, Lars Heier (Lemken GmbH & Co. KG) sowie Andreas Lege vom Verband der Landwirtschaftskammern die Entscheidung. Damit setzte sich der Bio-Landwirt gegenüber den weiteren Nominierten Johannes Söll aus Blaubeuren (Baden-Württemberg) und Tino Ryll aus Reinsdorf (Brandenburg) durch.
Nachhaltiges Wirtschaften
„Ich freue mich riesig über den Preis – wenngleich ich nicht unbedingt damit gerechnet hätte“, meint Michael Grimm zu seinem Erfolg. „Für mich ist es sehr schön, wenn sich andere für mein Handeln interessieren, ich es erklären und begründen darf und dann noch die Bestätigung in Form eines wichtigen Preises bekomme.“
Die Landwirtschaft liege ihm sehr am Herzen, „eine gute Zukunft für uns und unsere Umwelt aber noch mehr.“ Er arbeite ständig daran, nachhaltiger zu wirtschaften, Herangehensweisen zu finden, die seine Arbeit erleichtern und dabei den Boden und die Natur schützen. „Gesunde und nachhaltige Lebensmittel wachsen nur auf einem gesunden Boden. Für mich war es auch beim Jurybesuch wichtig, zu erklären, wie bedeutsam für mich – nicht der Höchstertrag – sondern ein guter kontinuierlicher Ertrag ist.“ Der Klimawandel sei allgegenwärtig und „wir Landwirte haben es in der Hand, zu lernen, damit umzugehen.“ Das Klima ändern könne man nicht, aber darauf reagieren.
Michael Grimm beschreibt seine Wirtschaftsweise als „ökonomisch-ökologisch“. Auf seinen gut 300 Hektar Ackerland baut er Weizen, Hafer, Hirse, Körnermais, Leguminosen, Braugerste und Linsen-Gerstengemenge nach Bio-Standards an. Sein Fokus liege dabei auf dem Erhalt und der Förderung der Bodenfruchtbarkeit und auf CO2-Bindung in Form von Humusaufbau: „Kulturen können so angebaut werden, dass sie den Boden schützen, zum Beispiel vor Erosion oder Überhitzung, und gleichzeitig die Ernährung sichern und die Böden in ihrer Fruchtbarkeit fördern. Das Bodenleben spielt dabei eine ganz zentrale Rolle“, so Michael Grimm. Dieses müsse seiner Meinung nach massiv gefördert werden „und dazu braucht es ganzjährig Bewuchs als Nahrung für das Bodenleben und als Schutz für die Böden. So können wir CO2 in Form von Humus speichern.“
Vermarktet werden seine Produkte über „Naturland“ und über den eigenen Hofladen mit Restaurant für bis zu 100 Gäste in Külsheim.
Der Ceres Award
Der Ceres Award wurde dieses Jahr zum elften Mal verliehen. Gekürt wurden Gewinner in den Kategorien Ackerbauer, Energielandwirt, Junglandwirt, Rinderhalter, Schweinehalter, Geflügelhalter und Unternehmerin.
Die Siegerinnen und Sieger der Einzelkategorien erhalten je ein Preisgeld von 1000 Euro. Über 180 Landwirtinnen und Landwirte aus Deutschland und dem deutschsprachigen Raum hatten sich 2024 für den Ceres Award beworben.
Neben guten wirtschaftlichen Ergebnissen geht es vor allem um innovative und nachhaltige Ideen bei der Unternehmensführung und Verantwortungsbewusstsein für Mensch, Tier und Natur.
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