E-Mobilität

Krautheim: Neuer Ladepark treibt E-Lkw-Flotte bei Rüdinger an

Mit zehn leistungsstarken Ladepunkten startet der Ladepark der Rüdinger Spedition und setzt neue Maßstäbe für CO₂-Reduktion im regionalen Schwerlastverkehr.

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Dirk Güsewell (EnBW-Vorstand für Systemkritische Infrastruktur), Geschäftsführer Roland Rüdinger und der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (von links) eröffnen den neuen E-Truck-Ladepark. © Photo: www.andreasmartin.com

Krautheim. Die Zukunft des Schwerlastverkehrs ist elektrisch, und die Region Hohenlohe macht den nächsten großen Schritt: Gemeinsam mit der Dienstleistungssparte der Netze BW und Renault Trucks hat die Rüdinger Spedition ihren hochmodernen Depot-Ladepark auf dem Betriebsgelände in Krautheim in Betrieb genommen – ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger Logistik und CO₂-Reduktion im Straßengüterverkehr. Mit dem neuen Depot-Ladepark bereitet sich Rüdinger auf den wachsenden Einsatz von E-Lkw vor. Der Bau des Ladeparks wurde durch das Verkehrsministerium Baden-Württemberg gefördert. Das Laden am Depot ermöglicht es, batteriebetriebene Lkw effizient und zuverlässig direkt auf dem Speditionsgelände zu laden, während die Fahrzeuge nicht im Einsatz sind.

Das hat der neue Ladepark zu bieten

In dem Ladepark vor Ort stehen insgesamt zehn Ladepunkte mit einer Leistung zwischen 50 Kilowatt und 400 Kilowatt zur Verfügung. Auf dem Betriebsgelände befinden sich noch weitere vier Ladepunkte mit jeweils 60 Kilowatt. Je nach Hersteller und Lkw-Typ beträgt die Reichweite der Rüdinger-Flotte zwischen 250 und 400 Kilometern.

Die feierliche Einweihung, bei der unter anderem auch Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, und Dirk Güsewell, EnBW-Vorstand für Systemkritische Infrastruktur, anwesend waren, bot eine Plattform zum Austausch rund um die Chancen und Herausforderungen der Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs. „Die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs beginnt im Depot – dort, wo aus täglicher Praxis echter Wandel entsteht“, sagt Dirk Güsewell, EnBW-Vorstand für Systemkritische Infrastruktur. „Wer hier in Ladeinfrastruktur investiert, investiert direkt in eine saubere, verantwortungsvolle Zukunft.“

Große Bedeutung für die Verkehrswende

Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, hob die Bedeutung des Projektes für die Verkehrswende hervor: „Bis 2030 soll jede zweite Tonne klimaneutral transportiert werden. Die Antriebswende im Schwerlastverkehr auf der Straße ist ein entscheidender Hebel. Als Land fördern wir Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur. Aber auch die Unternehmen selbst sind gefragt, damit wir das Klimaschutzziel erreichen. Projekte wie der Depot-Ladepark in Krautheim zeigen, wie durch Zusammenwirken zwischen Hersteller, Logistik und Energiewirtschaft der notwendige Wandel beschleunigt werden kann. Das Gemeinschaftsprojekt zur Elektrifizierung ist vorbildlich für die Branche. Wir brauchen viele Nachfolgeinitiativen, um die Elektrifizierung der Logistik flächendeckend voranzutreiben.“

Die Rüdinger Spedition nimmt innerhalb der Region eine Vorreiterrolle in der Transformation des Schwerlastverkehrs ein. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2027 den gesamten Nahverkehr auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Ende 2024 waren bereits 15 Prozent der 60 Fahrzeuge umfassenden Nahverkehrsflotte elektrisch unterwegs. Bis 2026 soll der Anteil auf 50 Prozent steigen. Dabei setzt Rüdinger auf verschiedene Modelle, unter anderem von Renault Trucks, und integriert batterieelektrische Sattelzugmaschinen sowie Verteiler-Lkw.

Im neuen Ladepark auf dem Speditionsgelände stehen insgesamt zehn Ladepunkte mit einer Leistung zwischen 50 und 400 Kilowatt zur Verfügung. © Photo: www.andreasmartin.com

Rüdinger bekannt sich zur nachhaltigen Logistik

„Für uns ist der neue Depot-Ladepark weit mehr als nur eine technische Anlage“, erklärte Roland Rüdinger, Geschäftsführer der Spedition Rüdinger. „Er ist ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Logistik und unserer Verantwortung für die Umwelt. Mit unserem Partner Netze BW Sparte Dienstleistungen haben wir eine Infrastruktur geschaffen, die es uns ermöglicht, unsere Flotte konsequent auf Elektromobilität umzustellen und damit einen aktiven Beitrag zur CO₂-Reduktion zu leisten.“

Der Depot-Ladepark in Krautheim wurde speziell auf die Bedürfnisse der Rüdinger Spedition und ihre logistischen Anforderungen zugeschnitten. Mit einer Kombination aus Boden- und Überkopf-Ladeinfrastruktur kann er bedarfsorientiert in den Hochlauf der E-Lkw skaliert werden und bietet so maximale Flexibilität. Durch die spezielle Struktur werden die Bestandsfläche effizient genutzt, so dass keine Parkplätze im Betriebshof verloren gingen. So wird der Übergang zur E-Lkw-Flotte optimal unterstützt: Der normale Betriebsablauf läuft ungestört weiter, während die Elektrifizierung der Flotte vorangetrieben wird. Damit setzt der Depot-Ladepark neue Maßstäbe für praxisgerechte und skalierbare Ladeinfrastruktur im Schwerlastbereich.

Bau des Ladeparks wurde gefördert

Die Rüdinger Spedition profitiert neben der bundesgeförderten Ladeinfrastruktur auch mit insgesamt über einer Million Euro von den Landesförderprogrammen „BW-e-Trucks“ und „TruckCharge@BW“. Die Anschaffung der 40 Meter langen Traverse, die sich über den neuen Ladepark erstreckt, wird dabei mit rund 150.000 Euro Fördermitteln unterstützt. Darüber hinaus wird auch die Anschaffung von 20 weiteren E-Lkw und der Aufbau zusätzlicher Ladeinfrastruktur mit Geldern aus den Landesförderprogrammen unterstützt. Das bringt zusätzlichen Schub bei der Umstellung auf Elektromobilität.

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