Jahreshauptversammlung

St. Martin Verein will wieder durchstarten

Bei Neuwahlen Georg Uihlein zum neuen Schriftführer gewählt. Verein ist wirtschaftlich und finanziell gut aufgestellt

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Der neugewählte Vorstand des St. Martin Vereins (von links): Pfarrer Franz Lang, Kathi Withopf, Georg Uihlein, Gerhard Achstetter, Martin Künzig, Ruthard Achstetter, Dr. Klaus Faulhaber und Burkard Gassenbauer. © Martinsverein

Königheim. Seit 1981 stellt sich der Martinsverein Königheim mit Hingabe in den Dienst von Senioren und Pflegeheimbewohnern, indem er den Alltag insbesondere im Alten- und Pflegeheim St. Josef mit vielfältigen Angeboten bereichert. Wegen der Corona-Pandemie mussten diese Aktivitäten weitgehend ruhen. Dies wird sich umgehend ändern, wurde in der Jahreshauptversammlung angekündigt. Wie zugleich herausgestellt wurde, ist der Verein, der auch als Eigentümer des „Wohnen in der vierten Generation“-Hauses St. Martin ist, wirtschaftlich und finanziell gut aufgestellt.

Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführenden Vorsitzenden Dr. Klaus Faulhaber erinnerte er an die im Berichtszeitraum verstorbenen Mitglieder, namentlich die Gründungsmitglieder Heide Stier, Emma Achstetter und Erwin Honikel.

Kraft Amtes ist Pfarrer Franz Lang Vorsitzender des kirchlichen Vereins. Dessen Namensparton St. Martin sei Paradebeispiel für christliche Nächstenliebe, stellte der Geistliche fest und dankte dem Martinsverein und dessen Mitgliedern und Helfern für die im Geiste des Heiligen im Dienst alter und pflegebedürftiger Menschen geleistete Arbeit.

Zur breiten Palette des ehrenamtlichen Engagements im Haus St. Josef gehören unter anderem Besuchsdienste, Vorlese-Stunden, Cafeteria-Dienst, Spiel- und Bastelnachmittage, die Gestaltung von Gottesdiensten, die Mithilfe bei der Bewegungs- und Beschäftigungstherapie, die Begleitung bei Ausflügen und Veranstaltungen oder Einkaufshilfen und Fahrdienste. Diese Arbeit sei jedoch von der Corona-Pandemie, die in Alten- und Pfegeeinrichtungen besonders strenge Auswirkungen hatte, zum Stillstand gebracht worden, machte Dr. Faulhaber deutlich.

Er erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass der Martinsverein im Jahre 1981 die Nachfolge des vorherigen Schwestern- und Krankenvereins angetreten, nach dem Weggang der Ordensschwestern das von der Schließung bedrohte „Josefshaus“ als Träger übernommen und betrieben und letztlich auch den Grundstein für einen Neubau des Hauses St. Josef gelegt habe, das seit seiner Eröffnung im Jahr 2004 vom Saarländischen Schwesternverband auf einem Erbbau-Grundstück der katholischen Pfarrgemeinde betrieben wird.

Aufgabenspektrum

Das Aufgabenspektrum des Vereins nach Abgabe der Trägerschaft habe sich zwar geändert, dennoch sei und bleibe man eng mit dem Haus verbunden, betonte Faulhaber und gab einen Einblick in die aktuelle Situation. Von 42 Plätzen in St. Josef seien derzeit 40 belegt. Damit verzeichne das Haus eine solide Auslastung.

Kopfzerbrechen bereitet den Verantwortlichen die Vorgabe des Gesetzgebers, dass nach einer 2025 endenden Übergangszeit nur noch Einzelzimmer vorgehalten werden dürfen. Mit Blick darauf, dass es durchaus Nachfrage nach Doppelzimmern gebe – etwa von Ehepaaren – sprach Faulhaber von einer nicht ganz verständlichen Neuregelung. Damit fielen im Hause acht Plätze weg, was wirtschaftlich problematisch wäre. Es würden momentan verschiedene bauliche Möglichkeiten geprüft, um Ersatz schaffen zu können. Entscheiden müsse der Schwersternverband.

Im Allgemeinen sei die Pflegesituation überall im Lande angespannt. Einerseits verzeichne man teils enorme Kostensteigerungen unter anderem bei Energie, andererseits werde die Personaldecke immer dünner, zumal auch der Nachwuchs fehle. Gelegentlich müsse sogar auf (teure) Leiharbeiter zurückgegriffen werden. All dies stelle gerade kleine Häuser wie das in Königheim, das zu den preisgünstigsten gehöre, vor wachsende Herausforderungen. Umso wichtiger seien die ehrenamtlichen Dienste, wie sie von den Helfern des Martinsvereins seit über zwei Jahrzehnten geleistet werden.

Der Verein ist indes nicht nur auf dem weiten Aufgabenfeld der Betreuung im Alten- und Pflegeheim gefragt, er trägt als Eigentümer des benachbarten Hauses St. Martin auch darüber hinaus Verantwortung für die Daseinsvorsorge für Senioren. Wie Faulhaber dazu berichtete, seien im einstigen Pilotprojekt für das selbstbestimmte „Wohnen in der vierten Generation“, das vom Betreiber des Hauses St. Josef betreut wird, die Plätze (insgesamt acht) und Wohnungen (vier) weitgehend belegt beziehungsweise vermietet.

Damit und mit seinen Rücklagen steht der Martinsverein auf einem soliden finanziellen und wirtschaftlichen Fundament, zeigte Faulhaber in dem in Vertretung von Alfons Zimmermann vorgetragenen Kassenbericht auf. Dank galt in diesem Zusammenhang Carolin Geier für die fachliche Unterstützung in Sachen Buchhaltung. Die Kassenprüferinnen Christine Haag und Susanne Friedlein bescheinigten eine tadellose Kassenführung. Schnell und einstimmig gingen die Wahlen über die Bühne. Vorsitzender bleibt Dr. Klaus Faulhaber. Die Nachfolge des langjährigen Finanzreferenten Alfons Zimmermann trat der bisherige Beisitzer Georg Uihlein an. Neuer Schriftführer und Pressereferent ist Burkard Gassenbauer. Wiedergewählt wurden die Beisitzer Gerhard Achstetter, Ruthard Achstetter und Martin Künzig, neue Beisitzerin ist Kathi Withopf. Die Kassenprüferinnen wurden erneut bestellt, Pfarrer Lang gehört dem Vorstand kraft Amtes als Ortspfarrer an.

Wie in einem Ausblick herausgestellt wurde, wird der Verein seine wegen Corona ruhenden sozialen Dienste im Haus St. Josef umgehend wieder aufnehmen. Bei einer vorbereitenden Besprechung hätten kürzlich 30 Personen Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit bekundet, teilte Faulhaber mit. Es würden aber weitere Helfer benötigt; Interessierte können sich bei Georg Uihlein melden. Zudem denke man daran, ab 2025 wieder an die Reihe der beliebten Feste rund ums Haus St. Josef anzuknüpfen und den Garten auf Kosten des Vereins aufzuwerten.

Im Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ kamen aus der Versammlung Anregungen und Verbesserungsvorschläge an die Adresse des Heimbetreibers, wobei seitens des Vereins bekräftigt wurde, dass er sich als steter Ansprechpartner bei Fragen von Heimbewohnern und deren Angehörigen sieht.

Dank sagte Vorsitzender Faulhaber abschließend allen, die sich in den Dienst des Vereins gestellt haben, während Pfarrer Lang dem Vorsitzenden Dank abstattete. Man könne sich glücklich schätzen, einen solchen Fachmann als Geschäftsführenden Vorsitzenden zu haben.

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