Königheim. Der Königheimer Gemeindewald hat sich nach den schwierigen Trockenjahren ab 2018 deutlich erholt. Das machte Revierleiter Frank Löffler in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates deutlich, in der er die Ergebnisse des Forstwirtschaftsjahres 2024 sowie die Planungen für die kommenden Jahre vorstellte.
In den Jahren nach 2018 hatten Borkenkäferbefall bei der Fichte und Trockenschäden in der Buche zu erheblichen Bestands- und Vermögensverlusten geführt. „In den letzten ein bis zwei Jahren zeigt sich der Wald nun wieder deutlich erholter und grüner“, berichtete Löffler. Der Schadholzanfall sei spürbar zurückgegangen, doch es bestehe weiterhin Grund zur Vorsicht: „Kein Anlass zur Euphorie – Folgeschäden der Trockenjahre sind nach wie vor sichtbar.“ Die Wetterlage habe sich zuletzt günstiger entwickelt: häufigere Niederschläge und nicht mehr so langanhaltende Hitzephasen hätten die Regeneration der Bestände unterstützt. „Endlich können wir wieder eine geregelte und planmäßige Forstwirtschaft betreiben“, so der Revierleiter.
Erfreuliche Bilanz und stabile Planung
Die forstliche Jahresbilanz 2024 fiel positiv aus. Bei einer Holzbodenfläche von 877 Hektar und einem geplanten Einschlag von 4.526 Festmetern wurden tatsächlich 4.321 Festmeter genutzt. Den Einnahmen von 362.227 Euro standen Ausgaben von 283.966 Euro gegenüber – ein Überschuss von rund 78.000 Euro. Der Löwenanteil der Einnahmen entfiel mit über 321.000 Euro auf die Holzernte. Auch die Aussichten für die kommenden Jahre sind stabil. Für das Jahr 2026 rechnet die Forstverwaltung mit Einnahmen von rund 336.000 Euro und Ausgaben von etwa 287.000 Euro, was einem geplanten Überschuss von knapp 50.000 Euro entspricht. „Die Entwicklung ist erfreulich, aber wir dürfen die Investitionen in die Zukunft nicht vernachlässigen“, betonte Löffler.
Der Holzmarkt habe sich – besonders im Nadelholzbereich – deutlich erholt. Fichte, Douglasie und Lärche erzielten derzeit Preise zwischen 110 und 120 Euro pro Festmeter, Kiefernholz zwischen 80 und 90 Euro. „Der gute Markt sorgt für solide Erlöse und ein gesundes Betriebsergebnis“, so Löffler. Für den Sommer 2025 kündigte der Revierleiter einen frühen Nadelholzeinschlag im Juli an. Rund 1.000 Festmeter sollen aufgrund der hohen Nachfrage der Sägeindustrie geerntet werden. „Wichtig ist, dass das Holz schnell abgefahren und bezahlt wird – das hat sich in den letzten Jahren bewährt.“
Pflege der Eichenbestände im Fokus
Besonderes Augenmerk galt zuletzt der Pflege der Eichen-Naturverjüngungsbestände in den Distrikten Birkig und Roschig. Diese Arbeiten seien äußerst zeit- und kostenintensiv, aber für die Zukunft des Waldes unverzichtbar. „Die Eiche ist eine klimastabile Baumart, die wir unbedingt als Hauptbaumart im Gemeindewald erhalten wollen. Deshalb gilt: Gerade in guten Zeiten müssen wir gezielt investieren“, erklärte Löffler. Im kommenden Winter sind Laubholzhiebe in mehreren Distrikten vorgesehen: im Heißenberg (Buche) sowie in Roschig, Stöckig und Tiergarten (jeweils Eiche). Außerdem werden in allen Gemarkungen wieder Flächenlose zur Versteigerung angeboten, was traditionell auf großes Interesse stößt. „Unser Wald ist auf einem guten Weg“, zog Löffler ein positives Fazit. Die Kombination aus günstiger Marktlage, verbessertem Witterungsverlauf und konsequenter Pflegearbeit ermögliche ein erfreuliches Betriebsergebnis. Gleichzeitig bleibe Nachhaltigkeit oberstes Gebot.
Der Gemeinderat nahm die Ausführungen zustimmend zur Kenntnis. Bürgermeister Ralf Dörr dankte dem Revierleiter für die engagierte und fachkundige Betreuung des Gemeindewaldes. „Wir sehen, dass sich die konsequente Arbeit der vergangenen Jahre auszahlt. Der Wald ist nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, sondern auch ein wichtiger Lebensraum und Erholungsort für unsere Bürgerinnen und Bürger“, so Dörr.
Zahlreiche ehrenamtliche Projekte
Unter dem Motto „Bürger für Bürger“ berichtete Bürgermeister Ralf Dörr über zahlreiche ehrenamtliche Projekte in der Gesamtgemeinde Königheim. Besonders in Gissigheim wurden in den vergangenen Wochen verschiedene Maßnahmen initiiert oder bereits umgesetzt – darunter die Planungen für den Kinderspielplatz, Sanierungsarbeiten an Treppen und Pflaster im Friedhof, die Renovierung denkmalgeschützter Türen am Schloss sowie die Spende und Aufstellung einer Ruhebank im Tannenweg. Auch in den übrigen Ortsteilen laufen weitere Bürgerprojekte, über die später informiert wird. Dörr dankte allen engagierten Helferinnen und Helfern sowie den Spenderinnen und Spendern, die mit ihrem Einsatz nicht nur das Gemeindebudget entlasten, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärken.
Positives konnte Dörr auch zum Neubau des Feuerwehrhauses Königheim-Gissigheim vermelden: Nach aktueller Kostenprüfung liegt das Projekt weiterhin unter dem veranschlagten Budget von 2,8 Millionen Euro. Die Dachdecker- und Zimmerarbeiten werden derzeit von der Firma Walzenbach GmbH aus Königheim ausgeführt. Die Vergaben für die Estricharbeiten, Außenputzarbeiten und Abgasabsauganlage wurde beschlossen.
Für die Kanalsanierung in der Straße Spitzsteig wurde erneut ein Förderantrag im Rahmen der Förderrichtlinie Wasserwirtschaft eingereicht. Nachdem die Anträge 2023 und 2024 abgelehnt worden waren, hofft die Gemeinde nun auf Berücksichtigung im Frühjahr 2026. Das Vorhaben umfasst Gesamtkosten von rund 557.000 Euro, für die ein Zuschuss von 50 Prozent beantragt ist. Auch im Rahmen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) sind Förderanträge gestellt worden: Aus den Ortsteilen Gissigheim und Pülfringen wurden jeweils zwei Anträge fristgerecht bis zum 30. September 2025 eingereicht. Die Förderentscheidungen werden ebenfalls im Frühjahr 2026 erwartet.
Aus der nichtöffentlichen Sitzung teilte Dörr mit, dass der Vertrag über den Klärschlammtransport von den Kläranlagen Königheim, Pülfringen und Brehmen nach Tauberbischofsheim um zwei Jahre verlängert wurde. Zudem wurde ein Feldwegeausschuss gebildet, in dem alle Ortsteile vertreten sind. Mitglieder sind Bernhard Honikel, Michael Jira, Markus Schäfer und Mariana Stang; die Koordination in der Verwaltung übernimmt Arno Würzberger. Dörr betonte, dass Sanierungen und Verbesserungen an den landwirtschaftlichen Wegen nur mit Unterstützung der Landwirte und Flächeneigentümer gelingen können – und dass aufgrund des begrenzten Budgets manche Maßnahmen schrittweise umgesetzt werden müssen. Für die Kanalsanierung in der Straße Spitzsteig wurde erneut ein Förderantrag im Rahmen der Förderrichtlinie Wasserwirtschaft eingereicht. Nachdem die Anträge 2023 und 2024 abgelehnt worden waren, hofft die Gemeinde nun auf Berücksichtigung im Frühjahr 2026. Das Vorhaben umfasst Gesamtkosten von rund 557.000 Euro, für die ein Zuschuss von 50 Prozent beantragt ist. Für die Sanierung Wasserspielplatz „Spitzsteig“ Königheim wurde die Vergabe der Garten- und Landschaftsbauarbeiten beschlossen. Der Gemeinderat stimmte dem Beschlussvorschlag zu, den Fiat Ducato Transporter entsprechend dem Angebot der Firma Auto Pfaff aus Elztal zum Bruttoangebotspreis von 38.500 Euro zu bestellen.
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