Im Schönstattzentrum Mariengart

Musikalisch auf hohem Niveau

Harfenensemble „Harfissimi“ gestaltete einen ansprechenden Abend

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ad
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Im Schönstattzentrum Mariengart gestaltete das Harfenensemble „Harfissimi“ einen ansprechenden Abend. © Adrian Brosch

Waldstetten. Ein besonderes Benefizkonzert brachte am Samstag das Schönstattzentrum Mariengart zum Klingen: Das Harfenensemble „Harfissimi“ gestaltete einen ansprechenden Abend, dessen Erlöse dem Verein „Leben eben – Cystinose Selbsthilfe“ zugute kommen. Gleichzeitig bildete es den Abschluss der Harfenfreizeit „Harfissimi“, die seit einigen Jahren jährlich unter der Leitung Maren Ferbers (Musikschule conTakt, Haßmersheim/Bad Rappenau) in Mariengart abgehalten wird.

Nach kurzer Begrüßung durch Schwester M. Elena Karle setzten sich die Spielerinnen – zehn Mädchen zwischen zwölf und fünfzehn Jahren, die aus ganz Süddeutschland nach Waldstetten gekommen waren – an ihre Harfen. Das Programm bestand aus Solo- und Ensemblestücken; eröffnet wurde das Konzert mit dem gemeinsam präsentieren „Wellerman-Song“. Dieser passte gut ins Bild: Wie Maren Ferber in ihrer Moderation wissen ließ, huldige das Konzert dem Element „Wasser“. In der Tat kam es immer wieder zu Ehren, zunächst aber ging es in die Welt des Films: „Die fabelhafte Welt der Amélie“ wurde auf gefühlvolle Weise gespielt, zum Träumen schön und sehr stilsicher. Voll leiser Melancholie folgte das Werk „Aljonischka“, ehe „Die Schöne und das Bienst“ angespielt wurde. Verblüffend mutete der Klang der Harfen an: Jedes Instrument, ganz gleich ob Haken- oder Konzertharfe, erfreute mit seiner eigenen Tonfarbe.

So verzauberte auch das Stück „Nataliana“ das zahlreich erschienene Publikum, ehe das „opus magnum“ des Abends das beeindruckende Können des Ensembles auf den Punkt brachte: Innerhalb weniger Tage hatte man den „Nymphenreigen“ und das Hauptthema von Friedrich Smetanas „Moldau“ einstudiert, um beides äußerst virtuos darzubieten - eine wunderbare musikalische Auszeit.

Nach anhaltendem Beifall wurde die Musik für einige Minuten unterbrochen: Da es sich um ein Benefizkonzert handelte, gab es einige Informationen zu der angeborenen Stoffwechselstörung Cystinose, die ausgesprochen selten auftrete und in Deutschland rund 120 Personen betreffe.

Meist werde die Erkrankung erst im zweiten Lebensjahr festgestellt; durch Medikamente und gute ärztliche Betreuung sei es möglich, Spätfolgen wie Nierenversagen oder Kleinwuchs längere Zeit einzudämmen. „Leben eben“ als Selbsthilfe wurde 1991 gegründet und ist für Angehörige wie Betroffene da – so auch für Mira, die vor einigen Jahren bei der Harfissimi-Freizeit mitgespielt hatte und ihr Krankheitsbild eindrücklich vorstellte. Nach diesem aufrüttelnden Zwischenton setzte das Ensemble den Abend musikalisch auf hohem Niveau fort. Hymnische Harfenklänge gingen mit „Orphan Black“, „Omis Nähkästchen-Tango“ – ein flottes, humorvolles Werk, das seinem launigen Namen in voller Weise gerecht wurde – sowie „Solas“ und „Arturias“ zu Herzen und sorgten für eine gediegene, mitreißende Klangkulisse.

Umjubelte Zugabe

Mit „My Heart Will Go On“ aus dem Film „Titanic“ und der frenetisch umjubelten Zugabe klang das Konzert aus. Schwester M. Elena Karle dankte allen Beteiligten und natürlich den Gästen für die Gestaltung eines in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Abends, der mit einem kleinen Empfang seinen Ausklang fand. ad

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