Höpfingen. Dass die Freiwillige Feuerwehr Höpfingen mit ihren Abteilungen Höpfingen und Waldstetten äußerst leistungsfähig und exzellent organisiert ist, bewies am Samstag die imposante Herbsthauptübung.
Das Szenario gestaltete sich als interessant, zumal von einer nicht gerade alltäglichen Situation ausgegangen wurde. Gemeistert wurde das Ganze freilich mit Bravour – und dabei wurde zugleich der hohe Ausbildungsstand der Wehren demonstrierte.
Dreh- und Angelpunkt war das Anwesen von Anna Popp in der Hardheimer Straße 20. Der Einsatz erwies sich als spektakulär und unbedingt sehenswert für die vielen Gäste, die sich von der Kompetenz „ihrer“ Wehren überzeugten: Nachdem spielende Kinder gezündelt hatten, kam es zu einem Brand im Bereich des Kornspeichers und Kartoffelkellers.
Rasch breitete sich das Feuer auf den Heuboden aus und verursachte die Gefahr, dass auch der Dachstuhl in Brand gerät. Von besonderer Brisanz war dabei der Fakt, dass sich noch mehrere Personen im fraglichen Gebäude befanden – außerdem könnte das Feuer auf das Wohnhaus und ein benachbartes Haus übergreifen.
Das Szenario zog alle Register des Blaulichtwesens, verstand sich aber auch als „Live-Hinweisgabe“ für das richtige Verhalten im Ernstfall: Nachdem der Notruf über die 112 erfolgte, alarmierte die Leitstelle umgehend die Gesamtfeuerwehr mit den Abteilungen Höpfingen und Waldstetten über die Alarmempfänger, das „Alamos“-System und die Sirene. Ebenso wurde die HvO-Gruppe (Helfer vor Ort) hinzugerufen.
Unmittelbar nach der Alarmierung rückten die Wehren Höpfingen (Einsatzfahrzeug HLF-10 mit Gruppenführer Wolfgang König und TLF-16 mit Gruppenführer Michael Engel) und Waldstetten (Einsatzfahrzeug TSF-W mit Gruppenführer Christian Klotzbücher) aus. Die Einsatzleitung führte Marius Braun.
Als problematisch erwies sich neben dem Südwestwind vor allem die sehr enge Bebauung des Höpfinger Ortskerns: Wo Haus an Haus steht, muss jeder Handgriff umso überlegter erfolgen. Zusätzlich kommt es auf Sekundenbruchteile an – und hier bewiesen alle Beteiligten minuziöses Können, absolutes Verantwortungsgefühl, hervorragendes taktisches Einsatzdenken und unbedingte Zuverlässigkeit. So harmonierten Angriffs-, Wasser- und Schlauchtrupps bestens miteinander: Da saß jede Bewegung, während leichter Regen einsetzte und das Szenario noch weiter zuspitzte. So waren die Zuschauer mittendrin statt „nur“ dabei. Unter ihnen befand sich Bürgermeister Christian Hauk, der den Feuerwehren großen Respekt zollte.
Jede Aktion traf den Nagel auf den Kopf: Sowohl der Unterflurhydrant im Bereich Hardheimer Straße/Kolpingstraße als auch der Wasserbehälter in der Brunnengasse wurden zur Wasserentnahme angezapft.
Mit B- und C-Rohr wurde der Brand im konsequenten Außenangriff unter Kontrolle gebracht; die Rettung der Personen erfolgte parallel dazu durch die Höpfinger Floriansjünger unter Atemschutz. In bewährten Händen lag auch die Erstversorgung durch das DRK Höpfingen; die Sammelstelle für die geretteten Personen befand sich in einer benachbarten Garage. Da öffentliche Straßen blockiert waren, musste zusätzlich für die Verkehrsumleitung gesorgt werden.
Zufriedene Gesichter gab es angesichts der mehr als strammen Gesamtleistung bei der abschließenden Besprechung im katholischen Gemeindezentrum.
Wertvolle „Probe aufs Exempel“
Gesamtkommandant Carsten Hauk und Stellvertreter René Böttcher lobten einhellig die echte Maßarbeit; für den DRK-Ortsverein Höpfingen bestätigte Helmut Häfner die einmal mehr reibungslose Zusammenarbeit.
Man habe gemeinsam eine wertvolle „Probe aufs Exempel“ geleistet, die für den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall Mut und Zuversicht spendet. ad
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