55-jähriges Bestehen

„Höpfemer Schnappsbrenner“ schwelgen in Erinnerungen

FGH70 leutet Jubiläumsjahr mit stimmungsvollem Abend und buntem Programm ein. Gründung am 29. Dezember 1970. Mitglieder geehrt

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ad
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Höpfingen. 55 Jahre „Schnapsbrenner Helau“: Das muss gefeiert werden! Entsprechend schwungvoll geriet am Samstag der Jubiläumsabend, mit dem die FGH 70 „Höpfemer Schnapsbrenner“ ihr Jubeljahr einläutete. In der Obst- und Festhalle wurde ein buntes Programm geboten, das die letzten fünfeinhalb Jahrzehnte stilsicher und gekonnt zusammenfasste – mit humorigen wie bewegenden Anekdoten, bewegten Bildern und vielen netten Begegnungen. Auch wurde der Abend zur Ehrung verdienter Faschenachter genutzt.

Frohsinn in Grün und Quetscheblau dominierte ab der ersten Sekunde: Präsident Jürgen Farrenkopf sprach mit seinen Vorstandskollegen Sven Dargatz und Björn Schlie ein herzliches „Hallo und Helau“ aus, was das zum Großteil närrisch-elegant gekleidete Auditorium mit tosendem Beifall erwiderte. Im Saal befanden sich auch Prinz König Wolfgang I. und Prinzessin Ute, königlich verspielt und zugenäht, das Kinderprinzenpaar Alina und Leo, die Schwimmer beim närrischen Balltanz, sowie zahlreiche Gastabordnungen aus den Reihen der Höpfinger Vereine und des Narrenrings Main-Neckar.

Diese Mitglieder wurden geehrt

Narrenring-Präsident Stefan Schulz und die Vorstände Jürgen Farrenkopf, Sven Dargatz und Björn Schlie ehrten zahlreiche langjährige Aktivposten. Sie alle haben sich in besonderer Weise und in verschiedenen Positionen über Jahrzehnte um die FGH 70 verdient gemacht, wobei eine einzelne Auflistung den Rahmen sprengen würde.

Ausgezeichnet wurden: Andreas Farrenkopf (Narrenring-Verdienstorden in Silber), Andrea Hirning (Narrenring-Verdienstorden in Silber), Maik Dörr (Narrenring-Verdienstorden in Silber und FG-Ehrennadel in Gold), Carmen Ackermann (Narrenring-Verdienstorden in Silber und Verdienstorden des BDK in Silber), Andreas Fürst (Verdienstorden des BDK in Silber), Jürgen Farrenkopf (Verdienstorden des BDK in Silber), Stefanie Geier (Verdienstorden des BDK in Silber), Daniela Kaiser-Hauk (Verdienstorden des BDK in Silber), Linda Hauk (FG-Ehrennadel in Gold und Verdienstorden des BDK in Silber), Josef König (Verdienstorden des BDK in Silber), Wolfgang König (Verdienstorden des BDK in Silber), Martin Sauer ( Verdienstorden des BDK in Silber), Rainer Popp (Verdienstorden des BDK in Silber), Thomas Farrenkopf (Verdienstorden des BDK in Gold), Rebecka Walter (Verdienstorden des BDK in Gold), Sigrid Kaiser (Verdienstorden des BDK in Gold), Günter Schell (Verdienstorden des BDK in Gold) und Bettina Seyfried (Verdienstorden des BDK in Gold mit Brillanten).

Eine erstmalige und besondere Ehrung ging an Ehrenvorsitzenden Helmut Seufert: Er erhielt die Ehrennadel der FGH 70 mit Brillanten in Grün für 55 Jahre im Ehrenamt. ad

Zunächst nahmen die Protagonisten Bezug auf das Jubiläum: Man schrieb den 29. Dezember 1970, als 65 Höpfinger die „FGH 70“ gründeten – im „Ochsen“, der noch heute eine zentrale Rolle im Vereinsleben spielt. Als erster Vorsitzender fungierte Helmut Seufert, erster Präsident war Ewald Konrad, auf den kurz danach Kosmas Hauck folgte. Der 22. Februar 1971 glich einem wahren Fastnachtsmarathon: Seinerzeit fanden der erste Rosenmontagszug, die erste Prunksitzung und der erste Zigeunerball statt – an einem Tag, wie Björn Schlie beim Blick ins altehrwürdige Protokollbuch berichtete. Am Rosenmontag 1971 präsentierte die FGH 70 auch ihren Beinamen: „Höpfemer Schnapsbrenner“!

In 55 Jahren kamen einige Höhepunkte zusammen

In launiger Weise wurde an viele Höhepunkte der Vereinsgeschichte erinnert – die Jubiläums-Schlachtfeste mit Truck Stop und den Mainzer Hofsängern kamen ebenso zu Ehren wie die FG-Halle und der FG-Bus, der Gassenhauer „Höpfi, Höpfi, Höpfi“, die Präsidenten Kosmas Hauck, Gundolf „Rotschi“ Nohe, Josef König und Jürgen Farrenkopf sowie die Vorsitzenden Helmut Seufert (1970-2003), Günter Nohe (2003-2020) und das seither amtierende Vorstandsteam mit Jürgen Farrenkopf, Sven Dargatz und Björn Schlie. Dem gegenüber standen auch mitunter schwere Zeiten, die jedoch mit Mut, Kreativität und Eigeninitiative bewältigt wurden. Eines ist gewiss: „Wenn sich nicht vor 55 Jahren ein paar Aktive zusammen getan hätten, gäbe es die Höpfemer Faschenacht heute nicht in dieser Form!“, betonten die Vorstände.

Mit einer musikalisch-humoristischen Einlage erfreuten Josef König und Sven Dargatz: Ihr leidenschaftliches Plädoyer für fastnachtliches Feiern und gemeinsames Anstoßen auf 55 Jahre ging unter die Haut. Es folgte das gesprochene Wort: Bürgermeister Christian Hauk überbrachte eine Jubiläumsgabe und gratulierte zu „55 Jahren Frohsinn, Witz und Heiterkeit“ und dem Enthusiasmus, der „Höpfi“ Rang und Namen im ganzen Narrenring schenkte und schenkt. Auf die Ansprache folgte der erste von zwei Video-Einspielern: Unter Regie von Wolfgang König waren Gründungsmitglieder und langjährige Aktive zu Wort gekommen, um liebevoll, pointiert und aus erster Hand diverse spannende Anekdoten zu schildern und aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Ein weiteres Grußwort steuerte Stefan Schulz bei: Der Laudaer sprach als Präsident des Narrenrings Main-Neckar die besten Grüße und Glückwünsche aus. „Höpfi war 2011 mein erstes Narrentreffen im Amt“, blickte er zurück und erinnerte an viele schöne Momente. Eine große Freude bedeutete für alle sodann die reiche Ehrungscour (siehe Infobox).

Wo die Faschenacht regiert, darf natürlich ein flotter Tanz nicht fehlen: Auf die Ehrungen folgte der formidable Jubiläumstanz „für die Ewigkeit“, mit dem die Juniorengarde und die gemischte Schautanzgruppe selbstredend auch eine Zugabe erteilte.

Für Prinzenpaar der ist es der „Höhepunkt ihrer Karriere“

Schließlich kamen die Gründerväter in einem weiteren Video nochmals zu Wort und erinnerten an jede Menge Bemerkenswertes, gespickt von zeitgenössischen Fotos und Einspielern aus dem Vereinsarchiv. Nicht fehlen durfte die Regenten der Jubiläumskampagne: Prinz König Wolfgang I. und Prinzessin Ute, königlich verspielt und zugenäht sowie das Kinderprinzenpaar Alina und Leo, die Schwimmer beim närrischen Balltanz, bekundeten ihren Stolz und ihre Freude darüber, die Schnapsbrennerfamilie in ihrem großen Festjahr zu vertreten. „Das ist der Höhepunkt unserer fastnachtlichen Karriere!“, frohlockten Ute und Wolfgang.

Mit einer musikalischen Nummer der Extraklasse wurde der gemütliche Festakt abgerundet: Die Stimmung erreichte locker das Niveau der legendären Prunksitzungen am selben Ort, als Josef König, Sven Dargatz und Urgestein „Rotschi“ sämtliche Erkennungsmelodien der Höpfemer Faschenacht zum Besten gaben. Mit Liedern wie „Häng die Lefze net nab“, „I weck di mit Weckli“ und „Faschnacht in Höpfi“ setzten sie die Tradition der Lochbach-Lerchen gekonnt fort –freilich auch in liebevoller Erinnerung an Karl Kaiser, der als geistiger Vater des Klassikers „Höpfi, Höpfi, Höpfi“ auf ewig in die Annalen der FGH 70 „Höpfemer Schnapsbrenner“ einging.

Selbstverständlich geht es ebenso munter weiter im Jubeljahr – alles freut sich schon jetzt auf die Prunksitzungen, den Rathaussturm, den Rosenmontagszug und viele weitere Höhepunkte, bei denen Grün und Quetscheblau dominieren werden. Ein kräftiges „Schnapsbrenner Helau“ – für die (mindestens) nächsten 55 Jahre! ad

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