Hardheim. Rund 100 interessierte Bürger, überwiegend aus Hardheim und Höpfingen, waren am Mittwoch in die Erftalhalle gekommen, um sich über den geplanten Bau von bis zu sechs Windkraftanlagen im Bereich des Kornbergs auf den Gemarkungen Bretzingen, Waldstetten und Höpfingen zu informieren.
Vielen der Gegner des Vorhabens stand die Enttäuschung über das Format der Veranstaltung ins Gesicht geschrieben. Windkraftbefürworter oder neutrale Bürger waren an diesem Abend klar in der Minderheit. Entsprechend deutlich fiel die Kritik an der Veranstaltung aus. Vereinzelte positive Meinungen gab es dennoch.
Horst Bernhard (Hardheim): „Diese Werbeveranstaltung der Zeag ist eine Unverschämtheit.“
Oliver Stumpf (Walldürn): „Die Veranstaltung empfinde ich als Farce. Das ist lachhaft. Ich hatte gedacht, dass es eine Diskussionsmöglichkeit gibt. Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum weiter Geld für das Projekt ausgegeben wird, wenn allein wegen der Flugsicherheit keine Genehmigung erteilt werden kann.“
Manfred Böhrer (Hardheim): „Ich habe kein Problem mit dem Format der Veranstaltung. Für mich war’s okay. Die Argumente waren vorher schon alle ausgetauscht. Immerhin haben heute Abend Leute miteinander gesprochen, die das schon eine ganze Weile nicht mehr getan hatten.“
Andreas Fürst (Höpfingen): „Der Ablauf war mir im Vorfeld nicht bekannt. Es hätte einen Moderator für die Veranstaltung gebraucht. Die Verantwortlichen haben sich der Sache nicht gestellt. Das wird das Klima nicht verbessern. Das ist eher ein Schritt zurück.“
Bürgermeister Adalbert Hauck (Höpfingen): „Für einige der Anwesenden fehlte die Plattform, um Stimmung machen zu können. Der friedvolle Ablauf hat bestätigt, dass das gewählte Modell der Präsentation und Information nicht falsch gewählt war. Außerdem, wann hat man denn sonst die Möglichkeit, so viel Fachwissen auf einem Ort gebündelt zu haben und die Experten intensiv löchern und seine eventuellen Bedenken intensiv erörtern zu können? Wovon gestern Abend ja dann auch ausgiebig Gebrauch gemacht wurde.“
Simone Richter (Hardheim): „Der Ablauf ist so nicht bekannt gewesen. Ich bin von etwas anderem ausgegangen. Die Bürger haben ein Recht, eine Antwort auf ihre Fragen zu hören. Ich finde das nicht fair. So hätte ich das nicht für möglich gehalten.“
Winfried Kister (Reinhardsachsen): „Ich halte das gewählte Format für durchaus angebracht. Alle Sparten sind vertreten. Es ist eine aktive Veranstaltung und es wird diskutiert ohne Ende.“
Dieter Popp (Waldstetten): „Das ist lächerlich. In die Zeag haben wir kein Vertrauen. Deshalb wollten wir unsere Fragen an die Bürgermeister stellen. Die Fragen wurden abgeblockt, die Verantwortlichen gehen einer Konfrontation aus dem Weg. Was soll das eigentlich?“
Dr. Christian Kuhn (Walldürn): „Es ist mir verboten worden, öffentlich Fragen zu stellen. Es ist offenbar nicht gewünscht, dass andere Meinungen genannt werden. Von Volker Rohm bin ich explizit per E-Mail eingeladen worden, meine Fragen zu stellen. Jetzt darf ich sie nur in den Kasten werfen. Ich hätte mir mehr Offenheit gewünscht. Die Auswirkungen des Projekts müssen bekannt werden. “
Hansjörg Jung (Herrenberg): „So etwas habe ich noch nie erlebt. Keine Erörterung. Die Fragen gehen völlig ins Leere.“
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