Hardheim. Kräftige Bässe, donnernde Metal-Akkorde und tiefer gestimmte Gitarren – garniert von starken Stimmen: Das „Mayday Festival“ wird am Samstag, 4. Mai, mit den Bands „Thrashflegel“, „Downright Scary!“ und „Toxic Doc“ alle Register des Machbaren ziehen – und das für den guten Zweck. Der Erlös geht in voller Höhe an den Freundes- und Förderkreis „Unser Krankenhaus e.V.“.
Idee aufgegriffen
Hinter dem Projekt steht eine Gruppe um die Hardheimer Hermann Schwinn und Dirk „Pfalzgraf“ Blaschke, seines Zeichens einer der beiden Frontman der „Thrashflegel“. Gemeinsam griffen sie eine Idee auf, die schon vor rund fünf Jahren in örtlichen Musikerkreisen debattiert und über die Corona-Pandemie jäh ausgebremst worden war. „Der Gedanke war, dass man in der Erftalhalle mal wieder etwas machen sollte, das vor allem die Freunde der etwas härteren musikalischen Gangart erreicht. Zwar ist kulturell Einiges geboten, aber eben nicht in dieser Richtung“, erklärt Dirk Blaschke.
„Zusammen hatten wir überlegt, wie wir ein solches Event organisieren und stemmen könnten. Hermann informierte sich und erfuhr, dass Vereine die Erftalhalle ohne größere bürokratische Hürden nutzen können – so wurde eine Kooperation ins Auge gefasst. Bald darauf stießen wir über unseren Basser Johannes Sitterberg auf den Freundes- und Förderkreis ,Unser Krankenhaus’. Nach kurzer Rücksprache erklärte sich der Vorstand um Tobias Künzig, Brigitte Scheuermann und Dr. Petra Sitterberg dazu bereit, die Organisation der Halle, der Helfer und der Bewirtung zu übernehmen!“, fährt er fort. Mit diesem Impuls konnte sich jeder anfreunden – aus gutem Grund: „Das Hardheimer Krankenhaus ist unbedingt erhaltenswert und eigentlich sogar Luxus für einen so kleinen Ort. Davon abgesehen ist es ein gewaltiger Unterschied, ob man im Ernstfall vor Ort versorgt wird oder erst nach Würzburg oder Bad Mergentheim gelangen muss“, bemerkt Blaschke. Auch die Terminfrage war schnell gekärt, ebenso wurden die teilnehmenden Gruppen rasch gefunden. „Wichtig war, dass es keine Parallelveranstaltungen gibt und die Bands aus der Umgebung stammen“, erläutert er. Dem kam ein Umstand zugute: Musiker kennen sich! „Unser Gitarrist Tim Brosch schlug die Band ,Downright Scary!’ mit Mitgliedern aus Hardheim und dem Taubertal vor, während sich der Kontakt zu ,Toxic Doc’ über Stefan Strauß ergab. Während Probenbesuchen wurde schnell klar, dass die Bands sich stilistisch gut ergänzen, auch das war uns wichtig“, führt Dirk Blaschke aus.
Top-Acts mit regionalem Bezug
So kann sich das Publikum auf drei Top-Acts mit regionalem Bezug freuen, zunächst auf die seit 2016 bestehenden „Thrashflegel“. Hier gilt das Motto „wir machen gern Musik, es ist aber nicht unser Anspruch, perfekt zu sein - Hauptsache, wir und das Publikum haben Spaß“. „Wir möchten eine eigene Duftmarke setzen durch individuelle Interpretationen von Songs, die jeder kennt, bei denen man aber oft vergessen hat, dass man sie kennt“, sagt Dirk Blaschke (Gesang/Gitarre), der mit Steffen Ehmann (Gesang), Tim Brosch (Gitarre), Patrick Laub (Gitarre/Gesang), Johannes Sitterberg (Bass) und Michael Reichert (Schlagzeug) auf der Bühne steht. Präsentiert wird eine Mischung aus „Alternative Metal Punk Hard Rock“ - besser unter dem bandeigenen Fachbegriff „Ratatat“ bekannt.
Dem stehen „Downright Scary!“ in nichts nach: Sänger Stephan Waltert, Rudi Both am Bass, Hermann Both am Schlagzeug, Oliver Kurz und Christian Brosch an den Gitarren und Gastgitarrist Steffen Both an der Gitarre spielen seit 2022 in dieser Besetzung miteinander und werden so richtig Gas geben. Gegründet wurde die Band 2019. „Wir spielen Rock der 70er bis 90er mit Titeln von Black Sabbath, Kiss, Metallica, Judas Priest und anderen“, betonen die Musiker und verweisen auf ihren Namen, der aus dem Englischen übersetzt „geradezu erschreckend“ bedeutet – freilich im Positiven. Und dann sind da noch „Toxic Doc“ aus dem Raum Sattelbach: Schlagzeuger Torsten Frisch, Sänger Jochen Dörner, Bassist Matthias Schnetz sowie die Gitarristen Stefan Strauß und Daniel Scholl stehen seit 2023 gemeinsam auf der Bühne, nachdem die auf Hard Rock und Heavy Metal spezialisierte Gruppe seit 2018 besteht.
Alle Gruppen verzichten zugunsten des Hardheimer Krankenhauses auf ihre Gage; auch der Schweinberger Tonspezialist „Get Your Sound“ teilt den sozialen Gedanken und führt die Beschallungs- und Lichttechnik kostenneutral aus.
Natürlich braucht ein Festival auch einen Namen: Einprägsam sollte er sein, im Ohr bleiben und einen Bezug zu Veranstaltung und Genre haben. „So etwas wie ,Tanz in den Mai’ hätte vielleicht zu spießig geklungen – ,Mayday Festival’ passt aber in mehrfacher Hinsicht gut. ,Mayday’ kann als Hilferuf in den aktuell für den Gesundheitssektor schwierigen Zeiten gelten, aber wortwörtlich auch auf den ‘Tag im Mai’ hindeuten, an dem wir auftreten!“, betont der Musiker.
Musik und Spaß
Bei alledem können sich die Metalfans auf einen Abend freuen, der nicht nur von schneller und natürlich in gehobener Lautstärke dargebotener Live-Musik lebt: Auch der Spaß ist mit dabei, was Dirk Blaschke zum Ende der „Thrashflegel“-Probe auf den Punkt bringt: „Wenn man mit einer Sache, die allen Beteiligten einen Riesenspaß macht, noch etwas Gutes tun kann, haben alle etwas davon!“, betont er erfreut. ad
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