„We can do more“

Menschen eine Freude schenken

Projekt geht in die sechste Runde. Spendenlauf am 27. Juli

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ad
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Bretzingen/Höpfingen. Wer Moritz Reinhard und Daniel Nohe kennt, der kennt auch ihr Herzensprojekt „We can do more“. Dieses Jahr geht es in die sechste Runde – und das Motto lautet „Benachteiligten Menschen mit dem Fahrrad eine Freude schenken“. Höhepunkt und Ziel ist das am 29. Juni stattfindende Radrennen „L´Etape Denmark“ mit über 300 Kilometern von Flensburg bis ins dänische Viborg.

Unterstützt werden zwei Spendenziele: Zum einen die Neckarelzer Werkstatt „Rostige Kette“, zum Anderen das Projekt „Radeln ohne Alter“ des Generationen-Zentrum Matthias Ehrenfried in Würzburg. Markant ist eine Änderung: Die Organisation des diesjährigen Spendenlaufs am 27. Juli übernimmt der TSV Höpfingen.

Das hat einen räumlichen Grund. „Da wir beide nicht mehr in direkter Nähe wohnen, bedeutete die Organisation des Laufs aus der Ferne immer einen großen Aufwand – zumal auch unser Anspruch an die Veranstaltung sehr hoch war“, erklären Moritz Reinhard und Daniel Nohe.

So entschlossen sie sich, ein kleineres Projekt zu verwirklichen. Dennoch können sich Lauffreunde auf einen Termin im Kalender anstreichen: „Umso glücklicher sind wir, dass sich der TSV Höpfingen gemeldet hat: Er wird den Spendenlauf in Eigenregie weiterführen und am 27. Juli selbst veranstalten. „So können wir endlich auch einmal selbst teilnehmen!“, lassen die beiden wissen.

So konzentrieren sie sich auf ein anderes privates Hobby: „Mit dem Rad fahren wir unglaublich gerne. Bei fast allen ‘We can do MORE’-Projekten haben wir unsere sportlichen Hobbys mit dem Projekt verknüpft – es macht einfach noch mehr Spaß, wenn man die Möglichkeit hat, den guten Zweck mit unserer Freizeitbeschäftigung zu verbinden“, informiert Moritz Reinhard.

Ganz neu ist der Ansatz aber nicht: „Wir möchten an WCDM#1 anknüpfen. Das erste Projekt war auch ein Radprojekt und ist in Dänemark gestartet. Nun möchten wir erneut mit dem gemeinsamen Radfahren Spenden sammeln - und nichts liegt näher, als Projekte zu unterstützen, die ebenfalls mit dem Fahrrad verbunden sind!“, betont Daniel Nohe und verweist auf die „L’Etape Denmark“, die mit 300 Kilometern an einem Tag durchaus eine sportliche Herausforderung darstellt.

„Bis dahin versuchen wir natürlich möglichst viele Kilometer bereits im Vorfeld zurückzulegen, um gut vorbereitet zu sein – eine spezielle Trainingsstrecke im Vorfeld gibt es aber nicht“, fügt er an. An L´Etape Denmark nehmen die beiden als Duo teil und sind jetzt schon gespannt, wie sie die Strecke meistern werden.

Jeder gespendete Cent kommt an

„Am Projekt beteiligt sind wie in den vergangenen Jahren aber auch unsere Eltern und Geschwister, die uns bei lokalen Bedarfen unterstützen, da wir beide momentan nicht mehr in Höpfingen und Bretzingen heimisch sind. Zudem planen wir einen Radfahr-Aufruf mit einer Tombola zu verbinden, bei der alle sich auf das Rad schwingen können und im Anschluss tolle Preise unserer Sponsoren gewinnen können, daher sind insbesondere auch Firmen aus der Region involviert, die uns mit Preisen unterstützen“, erläutern sie.

Wer helfen möchte, kann sicher sein: Jeder gespendete Cent kommt dem Spendenziel zugute. „Transparenz ist uns extrem wichtig. Wir denken, ohne Transparenz auch kein Vertrauen in unsere Projekte. Anfallende Kosten werden durch uns selbst oder durch Firmenspenden getragen. Wir verdienen an ‚We can do more’ kein Geld und machen dies komplett in unserer Freizeit - in der Vergangenheit haben wir hierzu auch immer mal wieder unsere Kosten offengelegt um zu zeigen, dass jeder gespendete Euro an den guten Zweck geht“, räumt Moritz Reinhard ein.

Unterstützt werden zwei Projekte: Die „Rostige Kette“ repariert seit 2015 gebrauchte Fahrräder, die kostenfrei an bedürftige Menschen übergeben werden. „Mit den Spenden werden sicherheitsrelevante Verschleißteile finanziert. Zweimal im Monat wird die Garage geöffnet, damit Menschen ihre Räder abholen oder zur Reparatur bringen können.

Seit 2015 wurden bereits über 300 Räder repariert und damit bedürftige Menschen eine Freude gemacht“, betonen die beiden.

Beim „Radeln ohne Alter“ unternehmen Ehrenamtliche Rikscha-Fahren mit Senioren und weiteren Personen, die nicht mehr selbst in die Pedale treten können. „Jede Fahrt ist ein kleines Abenteuer und schafft gemeinsame Erinnerungen. Hier werden die Spenden für neue Akkus, Ersatzteile, Radzubehör und Reparaturen verwendet.

Über 80 Fahrten wurden im vergangenen Jahr zwischen April und November durchgeführt“, lassen sie wissen.

Die Motivation ist klar, der Mensch steht im Vordergrund: „Wir möchten zeigen, dass es manchmal sehr einfach sein kann, mehr zu tun. Mehr zu tun, um anderen Menschen zu helfen. Der Anlass muss nicht immer eine Spendenaktion sein. Manchmal reicht eine kleine Geste der Nächstenliebe im Alltag – Geben ist schöner als zu nehmen. Zudem möchten wir zeigen, dass es einfach sein kann, für andere und sich selbst Gutes zu tun, für andere mit einer Spende und für sich selbst mit sportlicher Aktivität, fasst Moritz Reinhard den Gedanken zusammen. Auf das Ziel verweist Daniel Nohe: „Wir wollen den guten Zweck unterstützen und auf die beiden Projekte aufmerksam machen. Das Ziel machen wir nie an einer hohen Spendensumme fest – jeder Erlös ist gut. Viel wichtiger ist es uns, auf die Projekte aufmerksam zu machen, so dass möglichst viele Leute erfahren, was im direkten Umfeld alles läuft!“, schildert er.

Auf die „Rostige Kette“ und das „Radeln ohne Alter“ kamen sie eher zufällig.

„Wir erfinden uns in jedem Jahr ein bisschen neu und versuchen neue unterstützenswerte soziale Projekte zu finden. Wir möchten heuer gezielt Aktionen in den Fokus rücken, die mit dem Fahrrad in Verbindung stehen. Bei unserer Internetrecherche stießen wir dabei auf die beiden Projekte. Nach direkter Kontaktaufnahme waren wir uns auch auf persönlicher Ebene sicher“, lässt Daniel Nohe wissen. ad

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