„Bretzinger Lachmuskel“

„Immer diese Schwiegermütter“ kam an

Spielfreudige Akteure der Theatergruppe brillierten bei den Aufführungen des unterhaltsamen Lustspiels

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Mit „Immer diese Schwiegermütter“ brillierten die spielfreudigen Akteure der Theatergruppe „Bretzinger Lachmuskel“ bei ihren jüngsten Aufführungen. © Elmar Zegewitz

Bretzingen. Mehrere Male brillierten die spielfreudigen Akteure der Theatergruppe „Bretzinger Lachmuskel“ dank ihrer Schauspielleidenschaft und der zielstrebigen Regie von Rolf Reinbold bei der Aufführung des unterhaltsamen Lustspiels „Immer diese Schwiegermütter“.

Das Stück enthielt – nach der Begrüßung durch Manuel Difloé – alles, was sich bestens für ein Lustspiel eignet. Es ließ die Gäste gleich zu Beginn die Vorfreude der von Sybille Geiger schlagfertig und redegewandt, überzeugend und selbstbewusst verkörperten Walli Hoppenstett miterleben – auf die bevorstehende Verlobung ihrer einzigen Tochter Emma (liebenswert jung, gebührend erwartungsvoll und zukunftsorientiert dargestellt von Cosima Bundschuh).

Denn immerhin hat diese sich den zur Familie von Zitzewitz zählenden erfolgreichen Tenor Gernot geangelt (Norbert Englert in dieser Rolle klug und einfallsreich, gebührend eloquent, standesgemäß vornehm, jede Schwierigkeit meisternd und je nach Bedarf auch elegant und stilvoll gekleidet).

Allerdings kennt ihre Mutter den zukünftigen Schwiegersohn noch nicht – der gut und gerne 25 Jahre älter ist als ihre Tochter. Das alles, deren Zugehörigkeit zum gemeinen Bürgertum und seine adlige Abstammung, birgt zudem mancherlei Aussichten auf unterschiedliche Perspektiven und Erwartungen. Eine Rolle spielt auch, dass die noch nicht bekannte Mutter Hoppenstett einen Tag früher als angenommen bei den von Zitzewitz’ angereist ist. Daraus resultiert manche Verwechslung und Verwirrung, was andererseits aber für die Besucher höchst vergnüglich ist. Die amüsieren sich köstlich, allerdings auf Kosten des von Helmut Hornbach mutig gespielten, stotternden, aber stets unverzagt einsatzbereiten Hausmeisters Emil Krause.

Sie erleben im Haushalt Julia Häfner als konsequente und unerbittliche Angestellte, den von Manuel Difloé gemimten forschen Adeligensohn Gernötchen von Zitzewitz.

Den verfolgt zielstrebig die mondäne Marikka Rück (Anita Bundschuh mit gebührend ansprechendem Aussehen und auffälligem Outfit, sowie anerkennenswerter Gestaltungs- und Überzeugungsfähigkeit). Dass sie allerdings auch doppelt so alt ist wie er – und er sich daher stets auf der Flucht vor ihr befindet –, prägt das weitere Geschehen des Lustspiels.

Und nicht zuletzt gibt es da ja auch noch die elegante, selbstbewusste, keineswegs immer würdevolle, aber verständnisvolle Mutter Marliese von Zitzewitz (Anette Farrenkopf erfüllte diese Rolle ihrem Auftrag als passionierte Schauspielerin gemäß optimal mit Leben, mit großer Theatererfahrung und schauspielerischer Leidenschaft), alles stets im Bemühen und auf der Suche nach Realisierung zufrieden stellender Lösungsmöglichkeiten.

In den Mittelpunkt der sich abzeichnenden Verwechslungen und Verdächtigungen rückten bei der familiären Verlobungsfeier die von Walli Hoppenstett eingeladenen Gäste und Verwandten in Person von Tante Käte und Onkel Blasius Hoppenstett. In diesen urigen Rollen brillierten mit Erfahrung, Leidenschaft sowie bestem Schauspiel- und Gestaltungsvermögen Carmen Kirchgeßner und Rolf Reinbold.

Doch dann sollte ja bei dem Treffen gemäß den Vorstellungen des Grand Signeurs Gernot von Zitzewitz auch noch dessen Verlobung mit Emma Hoppenstett gefeiert werden. Allerdings kristallisierte sich heraus, dass nicht nur der Altersunterschied zwischen den beiden Aspiranten, sondern auch manch andere Betrachtungen und Bewertungen dieses Vorhaben unmöglich machen sollten. So verzichtete der erfahrene Gernot von Zitzewitz mehr oder weniger freiwillig auf die angestrebte Verlobung mit der viel jüngeren Emma Hoppenstett, durfte sich aber über die Bereitschaft der Begleitung und die Möglichkeit der Realisierung seiner Ambitionen und Vorhaben zusammen mit Marikka Rück als somit „verflossener und abgehängter Jägerin“ seines Sohnes Gernötchen von Zitzewitz freuen.

Der adlige Nachwuchs konnte mit dieser Lösung immerhin auch zufrieden sein, schien für ihn mit Emma Hoppenstett doch ein neues Deckelchen für das Töpfchen gefunden. Dies alles spielte sich unter lang anhaltendem Beifall der mit der Vorstellung höchst zufriedenen und mit tollen schauspielerischen Leistungen beschenkten Besucher ab. Diese schlossen sich in Anerkennung all der verschiedenen Bemühungen der Schwiegermütter um Lösungen insbesondere auch dem „Hoch auf die Schwiegermütter“ begeistert und froh gestimmt an, freuten sich über die Einladung zur Mitwirkung und Mitgestaltung sowie über die Einbeziehung in das Bühnengeschehen.

Ganz am Schluss gingen Dankesworte von Rolf Reinbold an alle Mitwirkenden und Helfer, die zum Gelingen der Aufführungen ebenso beitrugen wie die Souffleusen Anja Galm und Karin Englert, an die für die Maske zuständige Renate Schuh und für die Kameraführung an Gerald Farrenkopf sowie an die Firma Fitz für die Bereitstellung der für das ansprechende Bühnenbild benötigten Möbel. Z

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