Hardheim. 1983 war es, als ein kleiner, gewitzter grüner Drache erstmals von sich reden machte: Der sympathische Sonnenschein heißt Tabaluga. Ersonnen von Peter Maffay, Gregor Rottschalk und Rolf Zuckowski, zieht er seither Jung und Alt in seinen Bann.
Das tut sicher auch das Musicalprojekt, mit dem die Musikschule Hardheim pünktlich zum Wendelinusmarkt aufwartet: Am 21. und 22. Oktober führen Akteure zwischen sechs und 60 Jahren „Tabaluga oder die Reise zur Vernunft“ auf. Inmitten der Proben nahm sich Musikschulleiterin Bärbel Mitsch Zeit für ein Gespräch.
Die Freude ist auf allen Seiten riesengroß: „Nach der langen Durststrecke während der Corona-Pandemie war es an der Zeit, endlich wieder ein ansprechendes Projekt zu starten – und jetzt sind wir schon in der Endphase angekommen!“, betont sie.
Als Impulsgeber fungierte Musikschullehrer Josef Backi – und die Wahl fiel weniger wegen des Jubiläums auf „Tabaluga“, sondern aus einem rein pragmatisch erscheinenden Grund: „Tabaluga beinhaltet ansprechende Melodien, die in der Öffentlichkeit recht bekannt sind“, erklärt Bärbel Mitsch, die als Triebfeder der wöchentlichen Proben fungiert.
Rund 20 Personen im Chor
„Im Chor singen rund 20 Personen mit. Es war nicht schwer, Mitstreiter zu finden – das lag aber hauptsächlich daran, dass für ein zeitlich begrenztes Projekt geworben wurde. Hätte man etwas Längerfristiges geplant, wäre das Interesse sicher geringer gewesen – Berufstätige, aber auch Schüler haben oft nicht die zeitlichen Möglichkeiten, über einen längeren Zeitraum regelmäßig und intensiv zu proben“, räumt die engagierte Musikschulleiterin ein.
Dass zu den Darstellern einige Kinder gehören, sei aus menschlicher Sicht kein Problem: „Die Kleinen müssen sich trauen, auch solo zu singen und selbst kreativ in der Darstellung zu werden. Davon hängt am Ende die Rollenverteilung ab“, gibt sie bekannt.
Da es sich um ein Musical handelt, wird selbstredend nicht nur gesungen: Zum Bühnenkader gehört auch eine Band, die größtenteils aus Lehrkräften der Musikschule Hardheim besteht und zwei externen Musiker umfasst.
„An Instrumenten sind Saxophon, E-Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard und Synthesizer vertreten“, informiert Bärbel Mitsch, die derzeit zweimal pro Woche durch die Proben führt – nachdem man sich zunächst ausschließlich in den Räumlichkeiten der Musikschule traf, finden die Proben nun in der Erftalhalle und der Aula des Walter-Hohmann-Schulzentrums statt.
„Begonnen hatten wir im Frühjahr, bis zu den großen Ferien trafen wir uns einmal pro Woche. Man steigert sich beständig, je näher man den Aufführungen kommt“, bemerkt sie. Die Atmosphäre sei „sehr kameradschaftlich, freundlich und immer aufmerksam“ – auch die Kinder seien „mit Feuereifer bei der Sache“, wie sie anerkennend schildert.
Reife Gemeinschaftsarbeit
Dennoch sei der Probenbetrieb auch für die erfahrene Pädagogin Bärbel Mitsch nicht ganz einfach: „Natürlich verlangt auch mir das schon einiges ab! Immerhin ist der größte Teil der Sänger chorunerfahren. Aber ich erlebe hier eine bemerkenswert große Bereitschaft, dieses Projekt realisieren zu wollen und damit eine starke Gemeinschaft, die mir sehr viel wieder zurückgibt“, betont sie.
Was in rund zwei Wochen auf der Bühne zu sehen sein wird, versteht sich daher als reife Gemeinschaftsarbeit. Das zeigt sich nicht zuletzt bei den Kostümen: „Sie wurden alle durch Eigenleistung von Chormitgliedern gefertigt, wofür ich allen sehr dankbar bin“, lässt Mitsch wissen. Einzig die Kostüme von Tabaluga und seinem Vater Tyrion sind Leihgaben des Jugendtheaters Röttingen, zu dem gute Beziehungen bestehen.
Bleibt eine Frage: Gibt es in Hardheim weitere vergleichbare Projekte in der Zukunft? Bärbel Mitsch zeigt sich sehr offen: „Grundsätzlich liegen schon wieder Pläne in der Schublade. Wir werden sehen, wie sich alles verwirklichen lässt. Da hängt eine Menge Arbeit dran“, lässt sie anklingen.
Die Kunst bestehe darin, sich im Rahmen des Machbaren aufzuhalten: „Generell ist die Umsetzung solcher Ideen auch eine Frage der finanziellen Optionen, die man hat. Wir sind dieses Mal sehr großzügig finanziell unterstützt worden – und die Gemeinde Hardheim hat uns für die Proben darin großzügig die Erftalhalle zur Verfügung gestellt“, bemerkt sie zum Abschluss. ad
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