Wirtschaftsplan

Hardheim: Krankenhaus auf die Zukunft vorbereiten

Krankenhausverband Hardheim-Walldürn stimmt Investitionen und Maßnahmen für 2024 zu

Von 
Stefanie Čabraja
Lesedauer: 
Das Hardheimer Krankenhaus soll fit für die Zukunft gemacht werden. Im nächsten Jahr stehen Umbaumaßnahmen an, unter anderem sollen Nasszellen im dritten Obergeschoss eingebaut werden. © Michael Fürst

Hardheim. „Seit Lauterbach über die Krankenhausstrukturreform sinniert, sinnieren wir mit“, erläuterte Vorsitzender und Hardheims Bürgermeister Stefan Grimm bei der Sitzung des Krankenhausverbands Hardheim-Walldürn am Dienstag. Die Verbandsversammlung im Geriatriezentrum „St. Josef“ in Walldürn stand ganz im Zeichen des Wirtschaftsplans 2024. Die Krankenhäuser sollen laut Strukturreform in verschiedene Level eingestuft werden. „Wir verlassen uns auf den Begriff Primärversorgungszentrum“, betonte Grimm. Die „kleinen Wehwechen“ sollten weiterhin regional versorgt werden und darauf müsse das Krankenhaus Hardheim eingestellt werden – unabhängig vom Ergebnis der Krankenhausstrukturreform.

„Wir müssen auch für unser kleines Krankenhaus die entsprechende Nische finden“, sagte Grimm. Er hoffe darauf, dass das Belegärzten-Modell noch andauere. Man müsse in Zukunft aber auch über Ärzte im Angestelltenverhältnis nachdenken. Außerdem solle das bisherige Angebot des Krankenhauses ergänzt werden, damit es auf breiteren Füßen stehe, so der Bürgermeister.

4,7 Millionen Euro für Personal

Im Jahr 2024 sollen die Aufwendungen und Erträge im Wirtschaftsplan des Krankenhausverbands jeweils rund 15,4 Millionen Euro betragen. Für das Hardheimer Krankenhaus liege dieser Betrag bei rund 9,3 Millionen Euro, erläuterte das Stadtoberhaupt. Mit rund 4,7 Millionen Euro seien die größten Ausgaben, wie im aktuellen Wirtschaftsjahr, die Personalkosten.

„Die Personalkosten sind stabil und optimiert. Die Schwierigkeit besteht darin, neues Personal zu finden“, sagte der Verbandsvorsitzende. Eine weitere größere Ausgabe sei für den medizinischen Bedarf zu verzeichnen. Diese beträgt rund 1,4 Millionen Euro. Neben kleineren Modernisierungen stehen auch lang geplante Umbaumaßnahmen im obersten Geschoss des Krankenhauses an, die der Verband 2024 umsetzen will. In die Patientenzimmer sollen Nasszellen eingebaut werden. Dazu soll bei drei Patientenzimmer je das Mittlere in ein Nasszelle für die beiden anderen Räume umgewandelt werden.

Diese Maßnahme wird von der Gemeinde Hardheim mit 465 000 Euro bezuschusst. Außerdem soll die Umnutzung des Wohnheims in eine Rettungswache im Laufe des Jahres 2024 noch detailliert geplant werden, um dementsprechend Zuschüsse zu beantragen. Die Umnutzung könne man, abhängig von der finanziellen Lage frühestens ab 2025 realisieren.

Digitalisierung geht weiter

Nachdem die digitalen Patientenakten eingeführt wurden und auch ein Umstieg beim Krankenhausinformationssystem zum vergangenen Jahreswechsel erfolgte, werden auch weitere Investitionen im digitalen Bereich in den nächsten Jahren auf den Krankenhausverband zukommen, verdeutlichte Grimm.

Um die Investitionen am Geriatriezentrum in Walldürn zu finanzieren, nimmt der Krankenhausverband ein Darlehen in Höhe von 500 000 Euro auf. Die Verbandsversammlung ermächtigte außerdem die Verwaltung dazu, Kassenkredite von höchstens 2,8 Millionen Euro aufzunehmen.

Das Gremium stimmte dem vorgestellten Wirtschaftsplan 2024 einstimmig zu.

Außerdem wurden einige Änderungen in der Satzung des Krankenhausverbandes vorgenommen. Dabei handelt es sich um genauere Definitionen mancher Punkte oder redaktionelle Änderungen. Die Änderungen wurden bereits vorberaten, so dass diesen zugestimmt wurde. Die Neufassung der Satzung ist nun die neunte Form und ist zum 1. Januar 2024 gültig.

Redaktion Im Einsatz für die Redaktion Buchen

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke