Petition „Stoppt das Krankenhaussterben im ländlichen Raum“ - „Freundes- und Förderkreis Krankenhaus Hardheim“ hat bereits über 1000 Unterschriften gesammelt

„Frontalangriff auf die Krankenhäuser im ländlichen Raum“

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Fritz-Peter Schwarz mit einem Ausdruck der Petition. © Adrian Brosch

Hardheim. In einem Interview der „Ärzte Zeitung online“ erklärte dieser Tage der stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Stephan Hofmeister, dass in großem Stil im Hintergrund die Strippen gezogen würden mit dem Ziel, Krankenhäuser zu schließen und stattdessen ambulante Gesundheitszentren einzurichten, die nichts anderes seien als die räumliche Zusammenfassung der bereits vor Ort existenten Gesundheitsdienstleister.

Das Ganze werde hinter verschlossenen Türen, vertraulich, vorbereitet. Man warte Wahlen ab, weil man die Empfindlichkeit der Betroffenen befürchte. Man wolle den Menschen bei einer Schließung des lokalen Krankenhauses den Eindruck vermitteln, als würde sich die Kommunalpolitik um einen sinnvollen Ersatz kümmern.

Selbst wenn einige Betten vorgesehen seien, werde eine krankenhausähnliche Versorgung explizit ausgeschlossen. „Eine radikale Veränderung der Krankenhauslandschaft hin zu renditestarken Gesundheitsfabriken ist geplant“, so Dr. Stephan Hofmeister weiter in seinem Interview.

Die Zerschlagung der bisherigen guten Krankenhausversorgung in Städten und auf dem Lande sei bereits konzipiert. Auf kranke und alte Menschen werde keine Rücksicht genommen.

An vielen Orten in Deutschland sei schon jetzt zu spüren, dass immer mehr Krankenhäuser – besonders im ländlichen Raum – akut von einer Schließung bedroht seien.

So würden viele Menschen in lokalen Initiativen für den Erhalt „ihres“ Krankenhauses kämpfen. Es werde Zeit, dass sich eine bundesweite Bewegung etabliere, die sich gegen dieses Treiben der Krankenkassen zusammen mit den Gesundheitspolitikern, unterstützt von „sogenannten Experten“, wendet.

Die bundesweite Petition gegen das Krankenhaussterben im ländlichen Raum (die FN berichteten) erfahre immer mehr Unterstützung aus verschiedenen Regionen. Sie zu fördern könne ein wichtiger Schritt sein, um für den Erhalt einer qualitativ guten und wohnortnahen Krankenhausversorgung zu kämpfen. Der „Freundes- und Förderkreis Krankenhaus Hardheim“ hat bereits über 1000 Unterschriften gesammelt und möchte die bundesweite Aktion mit weiteren Unterschiften aus der Bevölkerung unterstützen, wie Vorsitzender Fritz-Peter Schwarz im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten mitteilte.

Gelegenheit zum Unterschreiben gibt es weiterhin bei den Hardheimer Banken und Apotheken sowie in den Arztpraxen am Krankenhaus. Darüber hinaus liegt eine weitere Unterschriften-Liste während des Hardheimer Wendelinusmarktes beim „Gesangverein Liederkranz“ im Alten Kindergarten aus und bietet damit die Möglichkeit, mit einer Unterschrift die Aktion „Stoppt das Krankenhaussterben im ländlichen Raum“ zu unterstützen. fps/ad

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