Geplanter Windpark "Kornberg" - Bürgerinitiative meldete sich zu Wort / "Es ist an der Zeit, die Nutzungsverträge offenzulegen"

"Dem Treiben ein Ende bereiten"

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Bretzingen/Hardheim. In der Sitzung des Hardheimer Gemeinderates ging es in einer Anfrage um den geplanten Windkraftstandort "Kornberg". Gegenüber den Fränkischen Nachrichten bezog auch die "Bürgerinitiative für Gesundheit und Naturschutz" (BGN) dazu Stellung: "Es verwundert uns, dass Bürgermeister Rohm auf Nachfrage eines Gemeinderates zum Gutachten von Beck lediglich von einem Formfehler spricht." Da er sich dazu äußere, seien ihm sicherlich alle Stellungnahmen dazu bekannt, die das Gutachten des BGN-Gutachters bestätigen würden.

Beck nenne in seinem Gutachten zum Beispiel die Bruthorste von Kolkraben, Uhu, Wespenbussard, Schwarzmilan und Rotmilan nicht, welche allesamt inmitten des Planungsgebietes während seinen Beobachtungen festgestellt worden seien. "Darüber hinaus wurden seine Ausführungen zu den Fledermäusen, welche in einer großen Fülle am 'Kornberg' vorkommen, als methodisch falsch und unzureichend deklariert. Weiterhin wurde klar aufgezeigt, dass von Beck kartierte Flugrouten, unter anderem des Rotmilans, nachweislich nicht korrekt sind, da er von seinen Beobachtungspunkten einen großen Teil des Gebietes am 'Kornberg/Dreimärker' überhaupt nicht einsehen konnte."

Nach Ansicht der BGN erstellte Beck ein Gefälligkeitsgutachten, hauptsächlich darauf ausgelegt, eventuell vorhandene Ausschlusskriterien abzuschwächen, um den Bau der Windkraftanlagen dennoch zu ermöglichen. Die BGN kritisiert, dass der Gemeinderat nicht vollumfänglich über alle Inhalte der behördlichen Stellungnahmen informiert wird.

"Es wäre jetzt an der Zeit, dass die beiden Bürgermeister die Nutzungsverträge samt aller Nebenabreden mit der Zeag offenlegen, damit die Öffentlichkeit und die Gemeinderatsgremien aus Hardheim und Höpfingen Klarheit darüber erhalten, ob nun Schadenersatz auf die Gemeinden zukommt oder nicht."

"Ist das Gebiet erst einmal ausgewiesen, kann die Zeag am 'Kornberg' tun und lassen was sie will. Hier lässt Boxberg grüßen, denn dort wurden in Privatwäldern Bäume für Trassen gefällt, ohne vorher nachzufragen. Selbst ein Gerichtentscheid konnte die Zeag dort nicht stoppen, da die Energiewende vom Bund gewünscht ist."

Die BGN ist nach wie vor überzeugt, dass der "Kornberg" nicht geeignet ist für die Umwandlung in ein Windindustriegebiet. "Insbesondere die Untere Naturschutzbehörde weist in ihrer Stellungnahme eindeutig darauf hin, daß selbst bei einer aufwändigen Neubearbeitung der Unterlagen zum Natur- und Umweltschutz ein Weiterverfolgen der FNP-Änderung prinzipiell zu überdenken ist." Daher sollten die beiden Bürgermeister dem ganzen Treiben am "Kornberg" ein Ende bereiten. "Somit wäre eine zukünftige Befriedung in der Bevölkerung gewährleistet und man würde nicht noch weitere horrende Kosten für Planungen und Gutachten verschwenden", so die BGN-Vertreter.

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