Erfeld/Rütschdorf. Am Sonntag wird in Erfeld und Rütschdorf das Patrozinium der Kirchen gefeiert. Die beiden Kirchen in den Hardheimer Ortsteilen sind dem heiligen Wendelin geweiht, dessen Gedenktag am 20. Oktober gefeiert wird. Er ist der Patron der Stadt St. Wendel, der Bauern, Hirten und des Viehs. Bis heute wird er bei Viehseuchen um Hilfe angerufen.
Zahlreiche Bilder entstanden im 15. und 16. Jahrhundert und zeigen die Beliebtheit Wendelins und seine große Verehrung besonders in den ländlichen Regionen. Auf Darstellungen hält er einen Rosenkranz oder eine Hirtenschippe. Dargestellt wird er meist mit einem Schaf, Rind oder Schwein sowie einem Hund. Seltene Abbildungen zeigen ihn auch als Abt oder Mönch. In zahlreichen Kirchen ist eine Figur oder Abbildung Wendelins zu finden. Eine alte Bauernregel zum Wendelinstag lautet: "Sankt Wendelin, verlass uns nie, schirm unsern Stall, schütz unser Vieh."
Der Überlieferung nach war Wendelin ein irischer oder schottischer Königssohn, der - um Gott zu dienen - seine Herkunft verleugnete und seiner Krone entsagte. Eine Pilgerreise nach Rom endete in Trier. Dort lebte er als Einsiedler und war als Hirte für einen Edelmann tätig.
Legende
Da er mit Sorge und Fleiß seinen Dienst versah, bekam er bald eine Schafherde anvertraut. Diese gedieh sichtbar unter der Aufsicht Wendelins. Später kehrte er wieder als Einsiedler in die Einsamkeit zurück und baute in der Nähe des Klosters Tholey eine Klause.
Nach dem Tod des Abtes des Klosters Tholey wurde Wendelin zum neuen Abt gewählt und hatte dieses Amt bis zu seinem Tod inne. Die Abtweihe erhielt er von dem heiligen Severin, Bischof von Trier.
Nach seinem Tod wurde Wendelin in einer Gruft bestattet. Am anderen Morgen fand man ihn der Legende zufolge neben seinem Grab. Daraufhin wurde der Leichnam auf einen Ochsenkarren gelegt und wurde ziehen gelassen. Der Wagen fuhr den Überlieferungen zufolge zur ehemaligen Klause Wendelins, wo er dann endgültig bestattet wurde.
Bald schon pilgerten viele Hilfesuchenden aus nah und fern zum Grab und hielten Fürbitte. Eine Kapelle wurde über dem Grab durch die Geheilten erbaut. Nach dem Ende der Pest 1320 ließ der Kurfürst Balduin von Trier zum Dank für die Hilfe Wendelins eine Kirche über dem Grab des Heiligen erbauen und es entstand die Stadt St. Wendel.
In Erfeld wird das Kirchenpatrozinium mit einer heiligen Messe - von Pfarrer Schretzmann zelebriert und unter Mitwirkung des Kirchenchores - am Sonntag, 18. Oktober, um 9.30 Uhr gefeiert. Anschließend folgt traditionell die Pferdesegnung vor der Kirche.
In Rütschdorf beginnt die Messe, zelebriert von Pfarrer Frohmüller, bereits um 9 Uhr. En
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