Verarbeitungsbetrieb des ztn in Hardheim - Im Jahr werden dort rund 55 000 Tonnen Material verarbeitet

Verlässlicher Partner der Land- und Fleischwirtschaft

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Einen enormen Aufschwung hat der Verarbeitungsbetrieb des Zweckverbandes Tierische Nebenprodukte Neckar-Franken in Hardheim (Bild) in den letzten Jahrzehnten erfahren.

© Eirich-Schaab

Hardheim. Dem "Zweckverband Tierische Nebenprodukte Neckar-Franken" (kurz ztn genannt), gehören 18 Stadt- und Landkreise an. Einen Tag vor der Personalversammlung in Hardheim hatte bereits eine Verbandsversammlung in Neunkirchen stattgefunden, an der Hardheims Gemeindeoberhaupt Heribert Fouquet zum letzten Mal in seiner Funktion als Bürgermeister teilnahm.

Verbandsvorsitzender ist der Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, Dr. Achim Brötel. Neben dem Hauptbetrieb im Erftal bei Hardheim ist die Geschäftsleitung des ztn zuständig für die Zwischenbehandlungsbetriebe in Karlsruhe und Sulzdorf bei Schwäbisch-Hall.

Im Verarbeitungsbetrieb in Hardheim werden (nicht gefährliche) tierische Nebenprodukte der Kategorie 2 verarbeitet. Und zwar von Schweinen, Geflügel und Pferden. Kadaver von Kühen, Zoo-, Wild- und Haustieren sowie Schafen (Material der Kategorie 1) werden an Spezialbetriebe weitergeleitet. Mit dem eigenen Fuhrpark und mit beauftragten Unternehmen werden die tierischen Nebenprodukte eingesammelt und direkt oder über die Zwischenbehandlungsbetriebe Karlsruhe und Sulzdorf zu Verarbeitungsbetrieben transportiert.

In Hardheim werden Tierfett und Tiermehl produziert. "In Deutschland setzt die eigene Vertriebs- und Vermarktungsorganisation deutscher Fleischmehlfabriken mit Sitz in Hamburg nach dem Fütterungsverbot von tierischem Eiweiß an Nutztiere und aufgrund der sehr hohen Auflagen keine Produkte aus Hardheim mehr ab", wie der neue Geschäftsführer Elmar Dumbacher im Gespräch mit den FN erläuterte.

Das Tiermehl geht zu 100 Prozent in den Export und findet laut Beschreibung auf der Internet-Seite der ztn als organischer Dünger, Zuschlagsstoff für die Zementindustrie sowie als Brennstoffersatz in Heizkraftwerk Verwendung.

Das Tierfett von K2-Material, das in Deutschland ebenfalls nicht zu Futterzwecken eingesetzt werden darf, werde größtenteils als organischer Dünger vermarktet und in den Niederlanden zu Biodieselprodukten weiterverarbeitet, erklärte Dumbacher.

Die Verarbeitungsmenge von K2-Material in Hardheim betrage derzeit rund 55 000 Tonnen im Jahr. 20 000 Tonnen Material lasse man andersweitig verarbeiten. 1990 war mit der Übernahme des Zweckverbands Tierkörperbeseitigung Karlsruhe eine ganz erhebliche Ausweitung des Geschäfts erfolgt.

Auf einen Schlag waren fast doppelt so große Mengen zu verarbeiten: die Werte stiegen von rund 28 500 Tonnen 1988 auf über 52 000 Tonnen 1991 und über 65 000 Tonnen 2001.

2006 wurde in der Addition all der Jahre die Ein-Million-Tonnen-Schallmauer durchbrochen. Zeitweise war ein Drei-Schicht-Betrieb erforderlich, um das überhaupt zu bewältigen. Die Belegschaft wuchs von ursprünglich 43 Vollzeitkräften (1988) auf 64 (1991) und heute 80 Vollzeitkräfte. i.E.

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