"Hier hat man eine große Chance vertan"

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Hardheim. "Ich begrüße erneuerbare Energien nur soweit, als dabei auch die Interessen der Bevölkerung berücksichtigt werden und diese unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll sind", erläuterte Simone Richter in einer persönlichen Stellungnahme ausführlich ihre Ablehnung der oben genannten Beschlüsse.

Nun solle - davon abweichend - für die Zeag der Boden für den Bau der Windenergieanlagen schnellstmöglich bereitet werden. "Einem Zielabweichungsverfahren zuzustimmen, ohne eine langfristige Planung, also ohne einheitliche, zwischen den drei Gemeinden im Verwaltungsverband abgestimmten Kriterien, ist für mich ein Widerspruch. Wir haben noch keine gemeinsame Planung, wollen aber schon von den Zielen dieser Planung im Vorfeld abweichen."

Simone Richter plädierte für den Mindestabstand von 1000 Meter: "Unsere Bürger dürfen nicht Bürger zweiter Klasse sein. Wir dürfen gegen den Willen des Ortschaftsrates in Bretzingen kein Parallelverfahren betreiben, um die Windenergieanlagen an der eigentlichen Regional- und Flächennutzungsplanung vorbei zugunsten der Investoren und unserer eigenen Haushaltskasse schnell noch zu ermöglichen, wohlwissend, dass sich die Planungsgrundlagen geändert haben und die Ziele der Ausweisung von Konzentrationsflächen gerade geändert werden."

"Bei solchen Anlagen, die politisch gewollt sind, lässt man uns im Regen stehen", richtete sich Lars Ederers Kritik an die Landes- und Bundesregierung. Dem Gemeindeverwaltungsverband warf er vor, hier die große Chance vertan zu haben, gemeinsam dieses wichtige Thema zu beraten und zu entscheiden.

"Das ist ein Musterbeispiel, wie man es nicht machen sollte", pflichtete Arnold Knörzer bei. Es sei mit das erste ganz große Thema für den GVV, das man letztlich gemeinsam klären müsse. "Aber entschieden wird getrennt in allen Mitgliedsgemeinden", bemängelte auch er. i.E.

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