Bürgerinitiative gegründet - Pläne sollen "mit allen legalen Mitteln" verhindert werden / Gesundheitliche Schäden werden befürchtet

Gegner der Windkraft formieren sich

Lesedauer: 

Einige Bretzinger wollen keine Windräder auf ihrer Gemarkung. Deshalb wurde eine Bürgerinitiative gegründet, die die Pläne "mit allen legalen Mitteln" verhindern will.

© dpa

Bretzingen. "Wer nicht kämpft, hat schon verloren." Albrecht Reichert motivierte die Teilnehmer einer Informationsveranstaltung dazu, eine Bürgerinitiative gegen den interkommunale Windpark in Bretzingen zu gründen.

Das Projekt stößt in Bretzingen auf breite Ablehnung. Die Gegner trafen sich im Sportheim, um sich Gedanken über weitere Verfahrensmaßnahmen zu machen und für eine Sensibilisierung zu sorgen.

Albrecht Reichert erklärte, man habe die Absicht, eine Bürgerinitiative zu gründen. Diese Idee sei nach der Vorstellung der "Sicht- und Betroffenheitsanalyse" geboren worden.

Er betonte aber auch, dass keiner gegen den für 2022 geplanten Atomausstieg sei und man im Sinne eines kommunikativen Miteinanders auch die Befürworter der Windkraftenergie keinesfalls als Feinde betrachten dürfe.

Verhindern müsse man die zunehmende "Verspargelung" der Landschaft, zumal in umliegenden Ortschaften wie Pülfringen, Erfeld und Altheim bereits zahlriche Windräder existieren: Der interkommunale Windpark sei "eine Gefährdung der unberührten Natur des Erftals."

Außerdem sei die Lage im Naturpark Neckartal-Odenwald als fragwürdig zu betrachten. Es kam die Frage auf, wieso ausgerechnet in einem Naturpark, der "höchstes Schutzgut" sei, Windkraftanlagen aufgestellt werden dürfen.

Neben dem allmählichen Verlust der Lebensqualität würden mögliche gesundheitliche Folgeschäden eine Rolle spielen, wie die Besucher argumentierten.

Gerade im Bezug auf die Sicherung von Gesundheit und Lebenskultur müsse man vor allem die kommenden Generationen im Blick haben. Denen gegenüber könne man es "nicht verantworten", den Windkraftpark mit seinen denkbaren Auswirkungen zu befürworten.

Nicht zuletzt müsse man im Auge behalten, dass Immobilien, von denen aus man die geplanten Windkraftanlagen sehen könnte, im Wert fielen. Speziell das ausgewiesene Neubaugebiet oberhalb der Heckenstraße werde durch die "freie Sicht auf den Windpark" abgewertet. Zudem seien die genannten Probleme, zu denen auch Infraschall zähle, wie man anführte, längst nicht nur in Bretzingen zu befürchten, sondern beträfen in ähnlicher Form auch Waldstetten und mutmaßlich ebenso Teile der Kerngemeinde Hardheim.

Teilnehmer des Abends verwiesen auf die "nicht sehr glücklich verlaufene" Vorgeschichte und diskutierten sachlich den allgemein aufgekeimten Unmut. Ideen für weitere Aktivitäten wurden gesammelt.

Albrecht Reichert kam zu dem Schluss, dass man "mit allen legalen Mitteln" versuchen solle, die Aufstellung der Windkraftanlagen auf Bretzinger und Waldstettener Gemarkung abzuwenden. Zu diesem Zweck wurde dann eine Bürgerinitiative gegründet.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten