Hardheim/Bretzingen. Der Vorstand der Bürgerinititative für Gesundheit und Naturschutz Hardheim (BGN) traf sich am Montag mit einigen Mitgliedern zu einer Sitzung, um einige Punkte abzuarbeiten. Dabei kam zur Sprache, dass die Gemeinden Hardheim und Höpfingen zur Realisierung des Windparks "Kornberg/Dreimärker" nach Veröffentlichung des "speziellen artenschutzrechtlichen Gutachtens" (saP) sich für ein vereinfachtes Verfahren entschieden haben.
Das heißt, liegt das Gutachten in den nächsten Wochen vor, hat die Öffentlichkeit keine Möglichkeit mehr, Einsprüche zu erheben. Obwohl das erweiterte Verfahren bei sechs geplanten Windkraftanlagen nicht zwingend vorgeschrieben sei, zeige dies doch deutlich, dass eine aktive Beteiligung der Bevölkerung bestenfalls auf monetärem Gebiet, also zur Finanzierung des Windparks gewünscht sei, so die einhellige Meinung.
"Andere handeln anders"
Selbst Hainstadt mit nur vier Windkraftanlagen wende das erweiterte Verfahren an. Nach Offenlegung des "speziellen artenschutzrechtlichen Gutachtens" können dabei von der Bevölkerung noch Einwände geltend gemacht werden. Durch dieses erweiterte Verfahren sei in Apfelbach im Herbst letzten Jahres eine Windkraftkonzentrationszone vom Gemeinderat gestrichen worden. Dieses Verfahren untermauere auch die Aussage von MdB Alois Gerig: "Gegen den Willen der Bürger darf dort (Kornberg) nicht gebaut werden." Er warnte die Gemeinden davor, die demokratischen Grundsätze zu verletzen.
MdL Peter Hauk habe einem Mitglied der BGN kurz vor Weihnachten bestätigt, dass er es überhaupt nicht verstehe, warum die Bürger nicht vorher befragt wurden, hieß es in der Sitzung.
Weiter wurde festgestellt, dass immer mehr Naturschützer, die diesen Namen noch verdienen, sich von Windkraftanlagen im Wald beziehungsweise in Kulturlandschaften distanzieren. So sei vor kurzem der ehemalige Landesvorsitzende des BUND Rheinland-Pfalz, H. Neumann, aus diesem Verein ausgetreten. Eine ideologische und unabhängige Naturschutzarbeit sei für ihn beim BUND nicht mehr erlebbar.
"NABU unterwandert"
Die Naturschutzverbände, die ein gewichtiges Wort bei der Realisierung von Windkraftanlagen mittragen, seien mittlerweile unterwandert von Funktionären der Windenergie. Für den NABU, der auf diesem Gebiet mit dem BUND zusammenarbeite, seien ähnliche Worte zu hören. Das Gefälligkeitsgutachten lasse grüßen.
Zuletzt wurde noch ein lebensgefährlicher Eiswurf besprochen, der Anfang des Jahres am Rothaarsteig in Nordrhein-Westfalen gemeldet wurde. Auf einen belebten Wanderweg wurden kiloschwere Eisbrocken geschleudert, die von den Rotorblättern erst vor wenigen Wochen in Betrieb genommener Windkraftanlagen stammten, obwohl die Anlagen über neueste Abschalt- und Sensortechnik verfügen sollen. Dies zeige eine Überforderung der Genehmigungsbehörden, die sich oft allzu blauäugig auf die Angaben der Windkraftanlagenhersteller verlassen würden.
Man kam zum Schluss, dass man entschlossen gegen den Windpark auf dem Kornberg weiterkämpfen werde und sich über weitere Mitstreiter freuen würde.
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