Die Höpfinger haben entschieden - Sehr deutliches Ergebnis / Wahlbeteiligung von 66,4 Prozent / Großer Vertrauensbeweis / Ständchen

Adalbert Hauck wird neuer Bürgermeister

Von 
Ingrid Eirich-Schaab
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Beifall für den neuen Bürgermeister von Höpfingen: Das Bild zeigt das künftige Gemeindeoberhaupt mit Familie und Ehrengästen. Rechts im Hintergrund Bürgermeister Ehrenfried Scheuermann mit Frau, dessen Amtszeit im August endet.

© Eirich-Schaab

Höpfingen. Die Bürger als Souverän haben entschieden, Höpfingen hat einen neuen Bürgermeister: Adalbert Hauck wurde im ersten Wahlgang mit einer klaren, sehr deutlichen Mehrheit von 1041 Stimmen, 62,5 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen, zum neuen Rathauschef gewählt. Amtsinhaber Ehrenfried Scheuermann kam lediglich auf 34,3 Prozent (571 Stimmen). Der dritte Bewerber konnte nur 25 Stimmen (1,5 Prozent) auf sich vereinen. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,4 Prozent.

Nachdem die Stimmen ausgezählt waren und der Gemeindewahlausschuss kurz getagt hatte, verkündete dessen Vorsitzender Roland Stolz vor dem alten Rathaus das offizielle Ergebnis. Zahlreiche Ehrengäste, viele Bürgermeister aus der näheren und weiteren Umgebung, der Landrat und natürlich die Bürger hatten sich in großer Zahl eingefunden. Die Spannung war deutlich zu spüren. Bürgermeister Scheuermann und seine Frau hatten Tränen in den Augen, muss er doch nach 24 Jahren den Rathaussessel räumen.

Die Musikkapellen aus Höpfingen und Waldstetten unter ihren Dirigenten Holger Dörr und Veronika Münch sowie die Gesangvereine beider Orte unter Leitung von Gerhard Bönig und Andrea Scheuermann übermittelten musikalische Glückwünsche. Roland Stolz gratulierte dem neuen ersten Mann in Höpfingen namens des Gemeinderates und der Bürger und wünschte viel Erfolg und Durchsetzungsvermögen, um die vielen Aufgaben, die anstehen, bewältigen zu können. Das "überwältigende Ergebnis dieser nicht einfachen Wahl" sei ein "großer Vertrauensvorsprung" für Adalbert Hauck. "Jetzt gilt es, in den nächsten acht Jahren Taten folgen zu lassen."

Ehrenfried Scheuermann könne mit Zufriedenheit und Stolz auf die 24 Jahre seiner Amtszeit zurückblicken. "Er soll gebührend verabschiedet werden", kündigte Roland Stolz an, der auch Scheuermanns Frau Brigitta dankte, ebenso allen Helfern und den Mitgliedern des Gemeindewahlausschusses für den reibungslosen Ablauf der Wahl.

"Es ist etwas Großartiges, dass die Bürger bei wichtigen Entscheidungen demokratisch abstimmen können", begann Bundestagsabgeordneter Alois Gerig, selbst ein Bürger der Gemeinde Höpfingen, sein Grußwort. Der Ausgang der Wahl in Höpfingen zeige aber auch, wie eng Freud und Leid beieinanderlägen. Auch Gerig sprach von einem "tollen Ergebnis und großen Vertrauensbeweis". Und in einem war er sich schon sicher: "Ich weiß, dass Adalbert Hauck den Worten Taten folgen lässt und die Gemeinde im seitherigen Stil fortführt." Ehrenfried Scheuermann könne erhobenen Hauptes das Rathaus verlassen: "Wir wissen, was er für seine Gemeinde getan hat." Scheuermann und seine Frau hätten ein außergewöhnliches Engagement an den Tag gelegt und für Höpfingen gekämpft, wo immer Not am Mann war.

"Neuer Spielführer"

Es habe bei dieser Wahl von beiden Seiten Mut dazugehört, so Gerig weiter: Zum einen, den Hut noch einmal in den Ring zu werfen, und zum anderen, sich im letzten Moment aus persönlichen Erfahrungen zu entscheiden, für Höpfingen etwas verändern zu wollen.

"Die Höpfinger Bürger haben sich dafür entschieden, die Kapitänsbinde des Spielführers an einen jungen Mann aus den eigenen Reihen zu übergeben", wählte Landrat Dr. Achim Brötel einen Vergleich aus dem Fußballgeschehen. Das klare Ergebnis stärke den neuen Mann für den Neubeginn. Für Adalbert Hauck, bisher beruflich als Lehrer und Konrektor in Schefflenz tätig, und seine Familie werde sich nun vieles ändern. "Mit der Wahl alleine lösen sich die Probleme nicht in Luft auf." An die Höpfinger Bevölkerung appellierte der Landrat, Adalbert Hauck den notwendigen persönlichen Freiraum zu belassen und ihn nicht ganz als "Gemeindeeigentum" zu vereinnahmen.

Der Höpfingen auszeichnende Gemeinschaftsgeist werde in Zukunft notwendiger sein denn je. Deshalb bot Brötel dem neuen Bürgermeister auch die Hilfe der Landkreisverwaltung im Rahmen des Möglichen an, damit Höpfingen einer guten Zukunft entgegen steuere.

Walldürns Bürgermeister Markus Günther übermittelte für den Gemeindeverwaltungsverband und auch im Namen seinen Bürgermeisterkollegen Heribert Fouquet aus Hardheim Glückwünsche und bot ebenfalls eine gute Zusammenarbeit an: "Es stehen sehr große Entwicklungen für den Verband an."

Seckachs Bürgermeister Thomas Ludwig als Vertreter des Gemeindetages hieß Adalbert Hauck "im Kollegenkreis" willkommen. Außerdem sprach Ludwig Ehrenfried Scheuermann seine große Wertschätzung aus. An dem guten Gemeindeleben in Höpfingen habe er wesentlich mitgearbeitet.

"Dies ist ein großer Tag, den wir gemeinsam feiern", sang der Gesangverein Waldstetten nach den Dankesworten des neu gewählten Bürgermeisters. "Ich bin viel zu überrascht und nicht vorbereitet auf große Worte", meinte dieser überglücklich und lud zum gemeinsamen Feiern ein. "Ich bin überwältigt von dem Vertrauen und dem Ergebnis der Wahl", hatte er zuvor in einem kurzen Statement gegenüber den Fränkischen Nachrichten erklärt. "Für mich ist es Auftrag und eine Ehre, Bürgermeister zu sein. Ich freue mich auf die Aufgaben, die auf mich zukommen."

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