Festakt

Zusammenhalt ist der Erfolgsgarant

Die Firma Pfeuffer feierte ihren 50. Geburtstag mit knapp 200 Gästen in der ehemaligen Kakaofabrik in Zimmern

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Zimmern. Die Pfeuffer GmbH hat ihr 50-jähriges Bestehen mit knapp 200 Gästen aus Politik, Gesellschaft und Handwerk gefeiert. Als Eventlocation diente die ehemalige Kakaofabrik in Zimmern, die seit dem Erwerb durch die Familie Pfeuffer in 2023 als künftiger Firmensitz des Bauunternehmens generalsaniert wird.

Von Menschen für Menschen

Schon beim Einlass durften die Gäste staunen: Familie und Mitarbeiter begrüßten die Geladenen in der feierlich geschmückten Kakaofabrik und führten sie in kleinen Gruppen durch das liebevoll restaurierte Werksgelände. Jeder hier verbaute Naturstein erzähle eine Geschichte, so Thomas Pfeuffer stolz. Dass der Betrieb diese Räume noch während der Umbauarbeiten für seine Feier nutzen konnte, sei auch der großartigen Unterstützung von Familie und Team, Freunden und Nachbarn zu verdanken.

Nach einigen organisatorischen Anmerkungen von Moderation Marion Linneberg stellte Firmenchef Thomas Pfeuffer in seinen Begrüßungsworten das firmeneigene Motto heraus: „Unser Credo heißt von Menschen für Menschen und das meinen wir genauso, wie wir es sagen. Darum ist dieser Abend ein Dankeschön für Sie alle.“

Erfolgsgeschichte

Bürgermeister Joachim Markert machte die Bedeutung des Traditionsbetrieb für die Gemeinde deutlich: Betriebe wie die Pfeuffer GmbH seien die Säulen der Wirtschaft, der Erfolg sei maßgeblich der „dynamischen Persönlichkeit Thomas Pfeuffer“ samt seiner zupackenden Familie geschuldet.

Der Landrat des Main-Tauber-Kreises, Christoph Schauder, unterstrich eine Video-Botschaft, in der er die Bedeutung dieses Traditionsbetriebs für die Region unterstrich. Professor Dr. Wolfgang Reinhart MdL und Vizepräsident des Landtages Baden-Württemberg hob in seiner Rede hervor, dass es Familienbetriebe wie die Pfeuffer GmbH seien, die die Bauwirtschaft stark machten und sprach ein „großes Kompliment fürs Firmengelände“ aus.

Nina Warken (MdB) ließ es sich trotz Terminkollision nicht nehmen, persönliche Worte an die Pfeuffers zu richten. So lobte sie unter anderem den „beeindruckenden Bau“ und freute sich, dass mit Tobias Pfeuffer die nächste und bestens ausgebildete Generation bereits im Betrieb mitarbeite.

Für Ralf Schnörr, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Heilbronn-Franken seien diese Abende Höhepunkte im Alltagsgeschäft: „Die Firma Pfeuffer zeigt, dass das Handwerk Potenzial hat, auch schwierige Zeiten zu überdauern.“ Zum Dank überreichte er der Familie Pfeuffer die Urkunde der Handwerkskammer Heilbronn-Franken zum 50-jährigen Bestehen und wünschte dem Betrieb abschließend alles Gute für die Zukunft.

Zeitreise durch Firmengeschichte

Firmenchef Thomas Pfeuffer und Moderatorin Marion Linneberg nahmen die Gäste mit auf eine kurzweilige Zeitreise durch 50 Jahre Firmengeschichte, untermalt mit Fotos aus dem Pfeufferschen Album. Sie erinnerten an die Anfänge des Betriebs, als Thomas Pfeuffer 14 Jahre alt war: „Der erste Bau war das Wohnhaus unserer Nachbarn hier in Zimmern“, so Pfeuffer lächelnd. Thematisiert wurde auch der frühe Tod seines Vaters, des Firmengründers Bernd Pfeuffer, und wie die Verbliebenen als Erbengemeinschaft weitergemacht haben – „Aufgeben war keine Option“. Sie sprachen über Meilensteine in der Firmengeschichte, wie die Erweiterung der Leistungen um Natursteinarbeiten, über Kurioses, wie den Skelettfund bei der Sanierung einer Kirche oder über Thomas Pfeuffers Leidenschaft für Trockenmauern – ein Thema, wie die Moderatorin augenzwinkernd verriet, „bei dem der Thomas Pfeuffer leuchtende Augen bekommt“.

Und nicht zuletzt über die Arbeit mit historischen Baustoffen, für die der Betrieb sein firmeneigenes Lager seit Mitte der 90er Jahre gleich drei Mal erweitert hat. „Wir bereiten gut erhaltene Baumaterialien auf und bringen sie wieder in den Wirtschaftskreislauf ein. Nicht nur, weil´s nachhaltig ist, sondern weil diese Materialien ihre ganz eigene Geschichte haben“, bekräftigte Thomas Pfeuffer.

Ein nachgespieltes Video der örtlichen Faschingsgesellschaft „Zimmerner Hore“ über einen Maurer als Wunsch-Schwiegersohn (das Original stammt von Grünwald-Freitagscomedy ARD) unter großem Lachen und mit viel Applaus in das ernste Thema „Zukunft des Handwerks“ ein.

Auf der Bühne diskutierten Thomas und Tobias Pfeuffer mit Ralf Schnörr, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Heilbronn-Franken, Kreishandwerksmeister Michael Szabo und Innungsobermeister Stefan Goldschmitt über den Stellenwert des Handwerksberufs in der Gesellschaft, über unbesetzte Ausbildungsstellen und die Rolle der Eltern, über politische und wirtschaftliche Hürden sowie Lösungsansätze.

Von der Moderatorin nach seinen Wünschen als Firmenchef in spe gefragt, erwiderte Tobias Pfeuffer: „Ich würde mir wünschen, dass die Politik aktiv dazu beiträgt, die Rolle des Handwerks in der Gesellschaft zu stärken. Wir haben ein Rekordangebot an Studiengängen, aber wenn man hier im Kreis Maurer lernen will, muss man teilweise nach Aalen fahren.“ Er plädierte unter anderem für den Ausbau regionaler Standorte, denn dann würde das Handwerk für junge Menschen aus der Region auch wieder attraktiver.

Der Obermeister der Bauinnung, Stefan Goldschmitt, erwiderte auf die Frage, was die Pfeuffers richtiger machen, wenn allerorten Bauunternehmen schließen müssen: „Das Betriebe-Sterben gibt’s seit 20 Jahren, in den letzten Jahren kommt verstärkt das Problem des fehlenden Nachfolgers hinzu. Und da steht bei den Pfeuffers mit Tobias die dritte Generation längst in den Startlöchern.“

Kreishandwerksmeister Michael Szabo ergänzte, Handwerk sei nunmal kein leichter Job, dazu käme die Verantwortung als Unternehmenslenker. Das passe eher nicht zur Work-Life-Balance, von der unter jungen Menschen oft die Rede sei. Der Hauptgeschäftsführer Ralf Schnörr bekräftigt abschließend unter Zuspruch aller Beteiligten, dass das Handwerk – trotz allem – eine große Zukunft habe.

Gemeinsam stärker

Zu guter Letzt ging es um die ehemalige Kakaofabrik, die seit 2002 leer steht und um die sich die Familie Pfeuffer trotz massiven Sanierungsstaus in einer jahrelangen Odyssee bemühte. Auf die Frage, warum es selbst nach neun geplatzten Notarverträgen unbedingt dieses Werk sein musste, nannte Tobias Pfeuffer neben eher offensichtlichen Gründen wie „mehr Platz“ und „Treue zum Standort Zimmern“ einen für die Familie emotionalen Punkt: „In diesen Mauern haben sich drei Generationen Pfeuffer mit ihren Mitarbeitern verewigt, denn schon mein Opa hatte damals die Gasbetonhallen angebaut.“ Thomas Pfeuffer erläuterte einige spannende Details zur Generalsanierung und den erforderlichen Kompromissen bei so viel alter Bausubstanz.

Mit einem breiten Grinsen ergänzte Sohn Tobias, dass Kompromisse rund um Tradition und Moderne natürlich auch zwischen den Generationen nötig gewesen seien und stellte einmal mehr die großartige Mitarbeit des Teams heraus. „Mein Vater und ich haben zum Teil wirklich lange über den perfekten Naturstein für eine einzelne Nische philosophiert. Bei meinem Lieblingsbeispiel haben unsere Kollegen einfach Nägel mit Köpfen gemacht und nach dem Motto „Chef, kriegen wir schon!“ unser Logo abfotografiert, an der Wand aufgerissen und mit dem Mauern angefangen.“

Dieser Zusammenhalt – sei es im Team, in der Familie, in der Gemeinde – sei ein wesentlicher Erfolgsgarant der Pfeuffer GmbH, machte Thomas Pfeuffer in seinen abschließenden Dankesworten an die vielen Helferinnen und Helfer deutlich.

Ein besonderer Dank für das über 35-jährige Engagement ging an seine Frau Hiltrud, sie sei „die gute Seele des Unternehmens“, sowie ans Team: „Gute Mitarbeiter sind das Fundament und ich darf Ihnen versichern, wir haben ein starkes Fundament und ein großartiges Miteinander.“

Wie zum Beweis überraschten die Mitarbeiter dann auch die auf der Bühne versammelte Familie Pfeuffer mit einem großen Präsentkorb, garniert mit persönlichen Worten von Bauleiter Dominik Gustinelli.

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