Lebenshilfe Main-Tauber

„Wer Inklusion will, sucht Wege“

Verdiente Mitglieder bei der Hauptversammlung in Großrinderfeld ausgezeichnet

Von 
Werner Palmert
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Der Verein Lebenshilfe Main-Tauber ehrte langjährige Mitglieder mit der Ehrennadel in Gold und Silber. Zu den ersten Gratulanten gehörten Vorsitzender Benjamin Czernin (Vierter von rechts), Stiftungsvorstand Edmund Brenner (Dritter von links), MdL Dr. Wolfgang Reinhart (Zweiter von rechts) sowie Sozialdezernentin Elisabeth Krug (Zweite von links). © Werner Palmert

Großrinderfeld. Im Rahmen des Sommerfestes feiert der Verein Lebenshilfe Main-Tauber am 15. Juni seinen 60. Gründungstag. Ein Datum, das in einem separaten Festakt im Oktober ausführlich gewürdigt werden soll. Welche Bedeutung diese segensreiche Einrichtung für das Zusammenleben und die Gemeinschaft zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung für die Gesellschaft aktuell hat, wurde sowohl im Bericht des Vorsitzenden Benjamin Czernin, als auch in den Grußworten deutlich.

Aufgabe und Wunsch

„Wer Inklusion will, sucht Wege; wer sie nicht will, sucht Begründungen“. Mit diesem Zitat von Hubert Hüppe formulierte Czernin die zentrale Aufgabe und den Wunsch des Vereins. Für MdL Dr. Wolfgang Reinhart sind „Teilhabe und Gleichberechtigung für alle Menschen elementar“. Dafür brauche es maßgeschneiderte und differenzierte Angebote, die Menschen mit Handicap individuell gerecht werden. Ein selbstbestimmtes Leben sind für den Abgeordneten gleichermaßen ein großes Geschenk und eine Errungenschaft. Stiftungsvorstand Edmund Brenner hob die gute Auslastung des Irma-Volkert-Hauses hervor. Er sah die Arbeit der Lebenshilfe, grade bei der Familienentlastung, heute notwendiger denn je und unterstrich die Arbeit der Stiftung Lebenshilfe Main-Tauber, die langfristig für die finanzielle Basis des Vereins sorge.

Die Sozialdezernentin Elisabeth Krug unterstrich in Ihrer Rede die Unterstützung durch den Landkreis, der sich seiner Verantwortung gegenüber der Lebenshilfe durchaus bewusst sei. Sie sei von der Arbeit des Vereins und seiner vielen ehrenamtlichen Helfer beeindruckt. Der Weg zur Umsetzung des Teilhabegesetzes sei zwar lang und steinig, so Krug, aber man müsse ihn hartnäckig weiter gehen.

Die Arbeit der Lebenshilfe und das breitgefächerte Programmangebot spiegelte sich in den Berichten wider. Vorsitzender Benjamin Czernin nannte das gemeinsame Inklusionsprojekt der „Schlossgeister“ vom Wirtschaftsforum „Pro Tauberbischofsheim“ (WPT), das Sommerfest in Heckfeld, den Spendenlauf der Grundschule Tauberbischofsheim, das Benefizkonzert im Kursaal Bad Mergentheim, das Deniz-Aytekin-Spektakel in Grünsfeld und die Spendenübergabe beim Niederstettener Weihnachtsmarkt. Daneben feierte die Stiftung Lebenshilfe 2023 den 25. Geburtstag. In dieser Zeit habe die von Edmund Brenner geführte Stiftung über 250 000 Euro generieren können. Den krönenden Abschluss des Vereinsjahres der Lebenshilfe bildete die Adventsfeier im Dorfgemeinschaftshaus Kupprichhausen.

Gute Belegungszahlen

Geschäftsführer Peter Büche berichtete über die Arbeit des familienentlastenden Dienstes, die Freizeiten und die Arbeit im Irma-Volkert-Haus, das wieder sehr gute Belegungszahlen meldete. Dietmar Wolf hielt einen Rückblick als Behindertenvertreter und Geschäftsführer Thomas Heßdörfer informierte über die Aktivitäten des Betreuungsvereins. Die erfreulichen Zahlen, die Kassierer Christof Fischer vorlegte, bestätigten die Kassenprüfer Christian Schäffner und Willi Mladek. Gegen die von Edmund Brenner beantragte Entlastung ergaben sich keine Einwände. Er würdigte besonders die breitgefächerte Arbeit des Vereins Lebenshilfe und des Betreuungsvereins. Die Wahl der drei zusätzlichen Vorstandsbeisitzer Sabine Eich (Markelsheim), Kristina Vogel (Hundheim) und Matthias Baumeister (Poppenhausen) erfolgte einstimmig.

Die Ehrennadel in Silber, für besondere Verdienste, erhielt der langjährige Vorsitzende der Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis, Ottmar Dürr. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Günther Holzhauer (Werbach), Bettina Hellinger (Tauberbischofsheim), Ellen Preiss (Tauberbischofsheim), Reinhilde Heller (Lauda-Königshofen), Thomas Beierstettel (Lauda-Königshofen) und Christian Schäffner (Lauda-Königshofen).

Die Ehrennadel Gold, für besondere Verdienste bekam Johanna Kernwein (Buch). Für 40-jährige Mitgliedschaft: Firma Schenk (Unterschüpf), Ulrich Hebenstreit (Tauberbischofsheim), Maria Hefner (Tauberbischofsheim), Günther Kuhn (Külsheim), Jürgen Ruhmer (Wertheim), Firma Wild (Boxberg), Franz Zipperle (Boxberg), Friedhelm Uhrig (Boxberg) und Adolf Ziegler (Göppingen).

Infoveranstaltungen geplant

Zum Abschluss gab der Behindertenbeauftragte des Landkreises, Fabian Bayer, Informationen zur bevorstehenden Kommunalwahl am 9. Juni. Demnach sollen in verschiedenen Veranstaltungen im Landkreis alle Interessenten die Möglichkeit bekommen, Wissenswertes zum Thema „Einfach richtig wählen“ zu erfahren.

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