Geistliches Konzert

Unterhaltsam und nachdenklich zugleich

Aufführung in der Gerchsheimer Kirche begeistert das Publikum

Von 
Matthias Ernst
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Vor vollem Haus ging das Konzert über die Bühne. © Matthias Ernst

Gerchsheim. Als wäre in den letzten Jahren nichts passiert auf dieser Welt, präsentierte sich der Gerchsheimer Kirchenchor bei seinem Konzert kurz vor Heiligabend. Wie immer zogen die Kids des Kinderchores mit ihren Kerzen zum Altar und wurden von Dirigentin Ursula Leicht an ihre Plätze gestellt.

Erstmals traten die drei Chöre, Kirchen-, Jugend- und Kinderchor wieder so auf wie vor Corona. Was sich allerdings geändert hat, war die Aufführungszeit. Sie wurde vom späten Nachmittag in den frühen Abend verschoben. Das tat dem Konzert gut, denn die Menschen saßen wieder dicht gedrängt in den Kirchenbänken. Unter dem Titel: „Weihnacht, strahlende Zeit“, der einem schwedischen Lied entnommen ist, das ebenfalls zur Aufführung kam, hatte sich der stimmgewaltige Erwachsenenchor in den letzten Monaten akribisch für den Auftritt vorbereitet.

Sicherlich hat Corona auch hier Lücken gerissen, aber noch immer ist der Kirchenchor bei einer Stärke von etwa 40 Sängern einer der großen Chöre im Kreis. Das liegt sicher an dem hervorragenden Ruf, den Dirigentin Ursula Leicht genießt. Neben der gesanglichen Ausbildung unterrichtet sie auch das Orchester des Kinderchores und die Flötengruppe Waldbrunn. Und alle zusammen ergeben eben ein überaus hörenswertes Konzert. „Wir freuen uns, dass wir nach den Corona-Jahren nun wieder ganz ohne Einschränkungen singen und musizieren können. Das Zusammenwirken aller Generationen ist uns dabei wichtig“, stand in dem Begleitheft.

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Von
Reinhard Haas
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Und genauso war es auch. Der Wechsel der einzelnen Auftritte, zu dem auch noch ein Streicherensemble gehörte, erzeugte einen besonderen Spannungsbogen am Abend vor Heiligabend. Dazu passte dann auch das Schlusslied „O du fröhliche“, das Arno Leicht extra für diesen Abend neu gesetzt hatte und das die Vielseitigkeit und Vielstimmigkeit des Chores nochmals untermauerte.

Dabei gab es eine Vierteilung der Liederfolge. Vom Nahen der heiligen Zeit, über die Ankündigung des Festes durch die Kinder bis hin zum Erscheinen des Heils und dem Lobpreis Gottes reichte das Liedgut an diesem Abend. Es waren keine einfachen Stücke, die der vielstimmige Chor zu Gehör brachte, immer wieder unterstützt vom Jugendchor Gerchsheim

So sollen die jungen Sängerinnen, denn es sind aktuell ausschließlich junge Damen, an den Erwachsenenchor herangeführt werden. John Rutters „Weihnachtswiegenlied“ war dafür ein perfektes Beispiel, das besonders gut gelang. Doch auch das gemeinsame „Tauet ihr Himmel“ von Carl Orff oder „Dextera Domini“ von César Franck , eine Motette für Soli, gemischten Chor und Instrumente, dokumentierten die Vielseitigkeit und die herausragenden Stimmen des Kirchenchores und der Solisten Vivienne Eller und Fabian Waldherr, die auch bei den drei Weihnachtsduetten mit konzertierendem Cello (gespielt von Johannes Unsinn) ihr Können zeigten.

Kein Wunder, dass die Rufe nach Zugabe nicht enden wollten, so dass es, wie immer, natürlich noch einen Nachschlag gab, bei dem das Lied „O du fröhliche“ noch einmal in voller Klangfülle überzeigte. Doch dann hatten die Sänger genug geleistet und man verabschiedete sich in den vierten Advent, bis zum nächsten Jahr, zum geistlichen Konzert in der Pfarrkirche.

Mitwirkende des Konzertes in der Pfarrkirche: Vivienne Eller (Sopran), Fabian Waldherr (Bariton), Andreas Stoy (Bass), Kinderchor, Jugendchor und Kirchenchor Gerchsheim, Orchester des Kinderchores, Flötengruppe Waldbrunn, Streicherensemble: Franziska Glemser und Tobias Leicht (Violine), Monika Langenstein (Viola) und Jonathan Unsinn (Violoncello) sowie Arno Leicht (Orgel) und Dirigentin Ursula Leicht.

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