Kindertagesstätte - Gemeinderat will Abhilfe hinsichtlich Geruchsbelästigung schaffen / Investitionen von 370 000 Euro

Krippengruppe zieht in einen Container

Von 
Diana Seufert
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Die Krippe in der Großrinderfelder Kita St. Michael muss wegen Geruchsbelästigungen umziehen. Der Gemeinderat entschied sich für eine Containerlösung. © Seufert

Die Krippe in der Kindertagesstätte St. Michael muss umziehen. Der Gemeinderat entschied sich nun für eine Containerlösung.

Großrinderfeld. Toben und spielen in der Kinderkrippe ist in der Kita St. Michael in Großrinderfeld für die Kleinsten derzeit mit einer Belästigung verbunden: Es riecht. Obwohl die Kommune schon einiges unternommen hat, um dem Problem in der Einrichtung der Seelsorgeeinheit Großrinderfeld-Werbach Herr zu werden, muss das Problem nun anderes angegangen werden. Die Kinder und die Betreuungskräfte werden bald in einen Container ziehen. Das hat der Gemeinderat bei der Sitzung am Dienstag in der Turn- und Festhalle in Gerchsheim beschlossen. Rund 370 000 Euro nimmt die Kommune dafür in die Hand.

„Die Kinder müssen betreut werden. Darauf haben die Eltern einen gesetzlichen Anspruch und den haben wir zu erfüllen“, so Bürgermeister Johannes Leibold. Die bisherige Unterbringung der U3-Kinder im früheren Schwesterngebäude sorgt seit einiger Zeit aber für Probleme.

Neue Lüftungsanlage

Obwohl bereits vor einem Jahr begonnen worden sei, die Räume im ersten Obergeschoss zu ertüchtigen und damit die vorhandene Geruchsbelästigung zu beseitigen, habe sich kaum eine Besserung eingestellt. Sowohl der Einbau eines neuen Bodens sowie einer Belüftungsanlage haben keine Abhilfe geschaffen, hieß es. Auch eine Ozonreinigung wurde durchgeführt. Doch das Problem konnte trotzdem nicht behoben werden. „Der Raum kann die nächste Zeit nicht genutzt werden“, machte der Verwaltungschef klar. Ein Umbau im Erdgeschoss würde ebenfalls nicht den gewünschten Effekt bringen.

Daher wurde die Container-Variante ins Auge gefasst, die schnell umsetzbar ist und fünf bis sechs Jahre Bestand haben soll. Auch, weil sich das Problem der fehlenden Kita-Plätze sonst noch mehr verstärkt.

Etwa 370 000 Euro wird die Kommune dafür investierten. Neben dem Container für die entsprechenden Räume müssen noch Kosten für Brandschutz, eine Umzäunung des Geländes sowie für die Betreuung durch einen Architekten eingerechnet werden. Der soll die Ausführungs- und Genehmigungsplanung übernehmen.

Bürgermeister Leibold war überzeugt, dass innerhalb der nächsten drei Monate der Container für die Krippengruppen aufgestellt werden kann. Mit im Boot seien bei den Gesprächen die katholische Verrechnungsstelle als Vertreterin des Trägers, die Leitung der katholischen Einrichtung und auch die Elternvertreter.

Platz auf dem bisherigen Gelände der Kita ist für den Container der Krippengruppen allerdings nicht. Er soll im Gewann „Beund“ auf der Grünfläche neben dem Lagerhaus aufgestellt werden. Dann können die Kinder wieder ausgelassen spielen und müssen nicht mehr mit Geruchsbelästigungen leben.

Im Großrinderfelder Gemeinderat notiert

Der Großrinderfelder Gemeinderat änderte bei der Sitzung am Dienstag in der Turn- und Festhalle Gerchsheim ohne lange Diskussion die Hauptsatzung der Kommune. Danach ist es auch nach Ende des Jahres möglich, Gemeinderatssitzungen ohne persönliche Anwesenheit der Mitglieder durchzuführen. Videokonferenzen, wie sie in der aktuellen Corona-Pandemie nötig sein könnten, werden somit ab 2021 realisierbar.

Die Verlegung des gemeindlichen Gutachterausschusses nach Bad Mergentheim wurde vom Großrinderfelder Gemeinderat befürwortet. Man will sich der Großen Kreisstadt anschließen, weil auch Grünsfeld diesen Schritt getan hat und man mit der Nachbarstadt in vielen Bereichen zusammen arbeitet.

Den kalkulatorischen Zins bei der Neukalkulation von Wasser- und Abwassergebühren für 2021 und 2022 legte das Gremium auf 3,5 Prozent fest. Gemeinderat Walter Lutz kritisierte die Höhe mit Blick auf die derzeitigen Zinssätze.

Einstimmig hat das Gremium beschlossen, für den Neubau des Abwasserpumpwerks in Großrinderfeld eine Baugrund- und orientierende Schadstofferkundung in Auftrag zu geben. Den Zuschlag erhielt das Ingenieurbüro Walter und Partner zum Preis von 2942 Euro.

Angenommen wurden Spenden in Höhe von 2650 Euro.

Angepasst wurde die Friedhofssatzung der Kommune. Änderungen seien bei den Urnengräbern und Urnenkammern vorgenommen worden, so Bürgermeister Johannes Leibold. Auch die Errichtung von Grabmalen an Urnengrabstätten wurde aufgenommen. Die Neufassung tritt zum 1. Dezember in Kraft. Das Gebührenverzeichnis war bereits zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten.

Die Jahresrechnung für 2019 mit einem Volumen von 16,1 Millionen Euro wurde bei einer Enthaltung angenommen. Kämmerer Werner Horn stellte die Zahlen vor. Die größten Investitionen erfolgten für das Feuerwehrgerätehaus Großrinderfeld, die Erschließung des Gewerbegebiets „Geißgraben „II“ sowie von „Boppbrunn“ und dem Wohnbaugebiet „Würzburger Weg“ in Ilmspan, die Sanierung der Krensheimer Straßen, die baulichen Veränderungen im Kindergarten St. Anna Gerchsheim sowie Grunderwerb und Tilgung. Horn erwähnte die Zuführungsrate von 1, 6 Millionen Euro und den Schuldenstand pro Einwohner von 922 Euro. Der sei durch weitere Kreditaufnahme 2020 allerdings nun deutlich auf über 1000 Euro gestiegen.

Der Gemeinderat stimmte dem Vorschlag der Verwaltung bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen zu, die Bewirtschaftungskosten des Fördervereins Dorfgemeinschaftshaus in Schönfeld für ein Jahr zu stunden. Der Verein hatte darum gebeten, weil durch die Corona-Pandemie keine Einnahmen erzielt wurden. Nach Information von Ortsvorsteher Ralf Schieß über dieses „leidige Thema“ muss der Verein die Hälfte der Kosten, maximal aber 5000 Euro, übernehmen, während in den anderen Ortsteilen die Vereine dies nicht müssen. „Die Kosten, die in Schönfeld entstehen, zahlen wir als Gemeinde in Gerchsheim allein für die Reinigung der Räume“, kritisierte er. Er sprach sich für eine Gleichbehandlung aller Ortsteile aus. Zugleich war er sauer, dass die Situation bei den übrigen Räten keine Reaktion hervorgerufen hat. Eine Antwort darauf wollte der Bürgermeister in die anschließende nicht-öffentlichen Sitzung verschieben. dib

Redaktion Hauptsächlich für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim im Einsatz

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