Gerchsheim/Kist. Die Autobahnbrücke der L 578 bei der Anschlussstelle Gerchsheim an der A 81, die in Bayern St 578 heißt, zählt zu den bundesweit am stärksten geschädigten Brücken. Eine vor einem Jahr veröffentlichte Analyse der Bundesgütegemeinschaft bewertete sie mit der Note „ungenügend“, was einen dringenden Handlungsbedarf dokumentiert.
Ein Ersatzneubau der akut sanierungsbedürftigen Brücke soll Abhilfe schaffen und ist in Planung. Dazu wurden bereits im vergangenen Jahr vorbereitende Maßnahmen von der Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Nordbayern, eingeleitet. Dabei wurde unter anderem mittels Bohrungen der Untergrund analysiert, um die statischen Anforderungen für das neue Brückenbauwerk zu bestimmen. Die umfangreichen Baugrunduntersuchungen wurden im Frühjahr abgeschlossen. Sie dienten als Planungsgrundlage für die nun konkret werdende Erneuerung.
Zwischen Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz
Der Fokus liegt nun auf der sogenannten „Vorzugsvariante“, deren Details aktuell ausgearbeitet werden, wie Pressesprecherin Maria Schraml erklärt. „Im Zuge der bereits durchgeführten Vorplanung wurden verschiedene Brückentypen miteinander verglichen. Bei der Auswahl des am besten geeigneten Vorentwurfs wurden Kriterien wie Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz, betriebliche Vorgaben und eine Vielzahl technischer Kriterien gegeneinander abgewogen.“
Der Neubau wird an gleicher Stelle errichtet wie die bestehende Brücke. Klar ist den Verantwortlichen: Das künftige Bauwerk wird sich am Gestaltungskonzept der A3-Überführungsbauwerke orientieren und als moderne Stahlverbundkonstruktion ohne Mittelpfeiler ausgeführt. Die neue Brücke soll etwa die gleichen Ausmaße wie das bestehende Bauwerk haben.
Start des Neubaus 2027
Wann soll es losgehen? Laut Maria Schraml werden die eigentlichen Brückenbauarbeiten aller Wahrscheinlichkeit nach im Jahr 2027 beginnen. 2026 würden voraussichtlich vorbereitende Maßnahmen für den Ersatzneubau durchgeführt. Nach Angaben der Autobahn GmbH des Bundes ist angestrebt, alle Arbeiten, die einen erheblichen Eingriff in den Verkehr nach sich ziehen, innerhalb einer Bausaison – also zwischen Frühjahr und Spätherbst – abzuschließen. Sobald belastbare Informationen vorliegen, will die Autobahn GmbH die Öffentlichkeit zeitnah informieren.
Während der Bauphase ist mit längeren Umleitungsstrecken und spürbaren Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmer zu rechnen. Bereits während der Baugrunduntersuchungen mussten Autofahrer Einschränkungen in Kauf nehmen. Einen Vorgeschmack darauf gab es bei der Sanierung der Staatsstraße 578 zwischen der Landesgrenze und der Autobahnanschlussstelle.
Ein begleitender Radweg scheint aktuell nicht Bestandteil des Projekts zu sein.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/grossrinderfeld_artikel,-grossrinderfeld-gerchsheim-neue-bruecke-soll-2027-kommen-_arid,2338028.html