Freudenberg. Zwei Tage Unterhaltung, Genuss und Handwerkskunst rund um Weihnachten, dies bot der Freudenberger Weihnachtsmarkt am Wochenende. Er ist auch durch das besondere Flair im Amtshauskeller, dem Kochkeller und dem Amtshaushof geprägt. Aber auch im Amtshaus selbst gab es kulinarische süße und herzhafte Genüsse.
Eröffnet wurde der Markt am Samstagnachmittag im Amtshauskeller von den Goldkehlchen, dem gemeinsamen Schulchor von Lindtalschule und Musikschule Freudenberg. Musikschulleiter Michael Korn begleitete sie am E-Piano. Bei den Weihnachtsliedern der Zweit- bis Viertklässlern, unter anderem „Kling Glöckchen kling“ stimmten einige aus dem Publikum mit ein. Bürgermeister Roger Henning stellte fest, man erkenne, dass Weihnachten beginnt, wenn die Stimmen der Goldkehlchen zu hören sind.
Mit allen Sinnen
Auf dem Freudenberger Weihnachtsmarkt könne man Weihnachten mit allen Sinnen erleben, man könne Hören, Plätzchen und Glühwein riechen und schmecken und in Dunkelheit und in schönem Licht die Augen entspannen. Besonderen Dank sprach er dem Tourismus- und Kulturbüro der Stadt mit Petra Fiederling und Caroline Becker, dem Bauhof und allen Ausstellern und Händlern des Markts aus. Er lobte den großen Einsatz vieler Vereine, Aussteller und Initiativen, die den Markt mit Leben füllten. In einem Gedicht ging er auf die Bedeutung der immateriellen Geschenke wie Geduld, Wohlwollen, Zeit, Güte, Humor, Vertrauen, Gelassenheit, Gespräche und Liebe ein.
Ohne Ehrenamt geht es nicht
Caroline Becker freute sich über 26 Stände, und dass man in diesem Jahr keine krankheitsbedingten Ausfülle bei den Standbetreibern habe. Einige der Anbieter seien schon 15 Jahre dabei. Besonders dankte sie ihrer Kollegin Petra Fiederling sowie dem Bauhof. „Sie schaffen es jedes Jahr, eine tolle Atmosphäre zu schaffen.“ Weiter betonte sie: „Ohne ehrenamtliches Engagement geht es auch bei unserem Weihnachtsmarkt nicht.“
So waren viele der Freudenberger Vereine vertreten, um Einnahmen für ihre ehrenamtliche Arbeit zu generieren. Geboten wurde auch ein umfangreiches Programm für Jung und Alt. Kinder konnten unter anderem Kerzen gestalten, und es gab Vorlesestunden. Nicht fehlen durfte viel Livemusik mit der Stadtkapelle Freudenberg und ihrer Jugend sowie dem „Main Gesangverein“ . Am Samstagabend feierte man zudem eine Glühweinparty mit Livemusik von „Schmitty & Friends“ im Amtshaushof. Auch der Nikolaus startete den Kleinen am Sonntag einen Besuch ab und sorgte für leuchtende Kinderaugen.
Viele Eindrücke für alle Sinne und Schönes für sich selbst und als außergewöhnliche Geschenke gab es an den Ständen in den Gewölbekellern sowie dem Amtshaushof beim Freudenberger Rathaus. Ergänzt wurde es durch adventliche Lichter, Holzfiguren und Weihnachtsbäume. Das Angebot umfasste unter anderem handgefertigten Weihnachtsschmuck und Schmuck allgemein aus Holz, geflochtenen Weiden und anderen Materialien, allerlei weihnachtliche Leckereien in fester und flüssiger Form, Gemälde und Scherenschnitte, regionale Gerichte und Kaffee und Kuchen. Auch Honig und Honigprodukte sowie weitere Besonderheiten für das Kochen zu Hause wie Biersalz konnte man erwerben.
Handwerker bei der Arbeit
Am Markt bestaunte man auch Handwerker bei ihrer Arbeit. So zeigte zum Beispiel Herbert Dümmle aus Dorfprozelten, wie man mit einer Dekupiersäge Feinheiten auch kleinster Figuren mit nur 19 Millimeter Größe aussägen kann. Neben Figuren bot er unter anderem kleine Weihnachtskrippen mit diesen an. Wer wollte, konnte sich auch selbst an der Säge versuchen. Dümmle zeigte auch, wie man mit Tannenwedeln und dem kleinen Holzschmuck einen „Weihnachtsbaum“ fürs kleinste Zimmer schaffen kann. Bei ihm und weiteren Holzkünstlern wurde deutlich, welche besondere Dekoration man aus dem Holz der unterschiedlichen Baumarten mit und ohne Rinde daran schaffen kann.
Für den guten Zweck setzte sich auch Maria Dosch aus Boxtal ein. Sie backt seit Jahren Plätzchen und kocht Marmelade für gute Zwecke. Diese verkauft sie bei ihrem eigenen privaten Benefizweihnachtsmarkt auf ihrem Hof in Boxtal.
Dieses Jahr war sie das erste Mal auch auf dem Freudenberger Weihnachtsmarkt vertreten. Alle ihre Einnahmen gehen 2023 an die Aktion „Mein letzter Wunsch.“ Die Zutaten zahlt sie aus eigener Tasche und spendet sie. Das Obst für die Marmelade stammt zumeist von ihrem Bäumen oder als Spende von Nachbarn. Dieses Jahr hatte sie 150 Kilogramm Plätzchen gebacken und verziert. Insgesamt habe sie dafür etwa drei Wochen gebraucht. „Aber fast Tag und Nacht“, berichtete sie.
Besonderes gab es auch aus Stoff, darunter ein „Keinhorn“, mit Flügeln aber ohne Horn. Dem Genuss mit allen Sinnen war der Weihnachtsmarkt auch wieder ein Ort vieler Gespräche und des Treffens aller Generationen. bdg
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