Der Freudenberger Gemeinderat hat die Haushaltssatzung einstimmig beschlossen. Der Schwerpunkt des neuen Etats liegt auf der Konsolidierung der Finanzen. Größtes Projekt ist der Neubau des Feuerwehrgerätehauses.
Freudenberg. Von einer guten Entscheidung für die Finanzen der Stadt sprach Bürgermeister Roger Henning bei der Verabschiedung des Haushalts 2022 in der Sitzung des Gemeinderats in der Baracke an der Lindtalschule: „Ich sehe das als Auftrag und Verpflichtung für die Verwaltung“. Zuvor waren der Haushaltsentwurf und die Finanzplanung von Kämmerer Markus Tremmel ohne größere Diskussionen einstimmig von den Gremiumsmitgliedern verabschiedet worden.
Mit einem Volumen von 10,48 Millionen Euro (2021: 9,86 Millionen Euro) an ordentlichen Erträgen und Ausgaben von 10,68 Millionen Euro (9,95 Millionen Euro) liegt man etwas höher als im Vorjahr. Dies ist vor allem dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses geschuldet, das insgesamt etwa 2,7 Millionen Euro kosten wird. Für dieses Jahr sind Ausgaben von rund 1,8 Millionen eingeplant.
Grundsteuer nicht angehoben
Größere Sprünge könne die Stadt bei der aktuellen Wirtschaftslage nicht machen, bedauerte der Bürgermeister. Er hob allerdings heraus, dass man im Gegensatz zu anderen Kommunen im Main-Tauber-Kreis die Grundsteuer A und B nicht angehoben habe.
Die Stadt kommt diesmal wahrscheinlich nicht umhin, für die Deckung der Ausgaben einen Kredit von 750 000 Euro in Anspruch zu nehmen. Eine entsprechende Kreditermächtigung genehmigte der Gemeinderat.
Bedauerlich sei, betonte Bürgermeister Henning, dass nach dem bislang letzten Zensus 2010 der Stadt noch immer etwa 50 Anschriften mit 120 Personen fehlen, die zwar aktuell in der Kommune wohnen, aber bei den Zuweisungen des Landes nicht mitgezählt werden. Kämmerer Tremmel geht von einer Summe von rund 60 000 Euro aus, die der Stadt so jährlich verloren geht. Der Bürgermeister hofft auf den Zensus 2022, damit dieses Ungleichgewicht wieder ausgeglichen werden kann.
Denn auf Rosen sind die Finanzen der Kommune wahrhaft nicht gebettet. Man sei dankbar, dass die wirtschaftliche Entwicklung aufgrund Corona doch nicht so negativ wie befürchtet verlaufen sei.
Der Haushalt ist der zweite, der nach der Doppelten Haushaltsführung in Konten (Doppik) aufgestellt wurde. Durch die Ablösung der Kameralistik sind die Ergebnisse rein buchungstechnisch weiterhin negativ, allerdings abnehmend. Für 2022 wird der Höhepunkt der Verschuldung angenommen. Man rechnet mit knapp 7,3 Millionen Euro an Schulden bei derzeit 3730 Einwohnern. Nach derzeitiger Planung sieht es in den kommenden Jahren deutlich besser aus.
Bürgermeister Henning war froh, dass es seit dem Einbringen des Haushaltsentwurfs in der vorausgegangenen Sitzung keine Änderungswünsche vom Gemeinderat oder von Bürgerseite eingegangen sind. Das habe der Verwaltung die Arbeit sehr erleichtert. Klaus Böxler regte allerdings an, dass man bei künftigen Investitionen an die energetische Sanierung des Gemeindezentrums in Boxtal denken soll. Diese sei überfällig. Auf die Frage, wofür die 60 000 Euro für die Sanierung des Ärztehauses gedacht sind. Hierzu erklärte Bürgermeister Roger Henning, dass es sich um den barrierefreien Zugang zum Gebäude handelt.
Ohne große Reden der Fraktionen wurde der Haushalt dann verabschiedet.
In der Sitzung des Freudenberger Gemeinderats notiert
In der Sitzung des Freudenberger Gemeinderats bat ein Mandatsträger darum, dass am Gehweg beim neuen Feuerwehrgerätehaus nachgebessert wird. Denn dort hat sich die Erde die Verlegung des Kanals gesetzt.
Ein weiterer Gemeinderat berichtete von einer abgesenkten Fahrbahn beim Gasthaus „Goldenes Fass“. Hier hatte die Stadt allerdings schon reagiert und eine Warnbake aufgestellt. Zudem sucht man bereits das Gespräch mit dem Straßenbauamt.
Von einem Ortschaftsrat wurde die schwere Verständlichkeit der gemeindlichen Wasserrechnung moniert, die vor allem viele ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen überfordere. Kämmerer Markus Tremmel erwiderte, dass man am System wenig ändern könne, da die Rechnungssystematik vom Rechenzentrum vorgegeben sei.
Ein weiterer Hinweis kam aus dem Kreis des Gemeinderats. Vom 28. Februar bis zum 6. März wird zuerst die Verbindungsstraße von Wessental nach Rauenberg wegen Bauarbeiten gesperrt, anschließend die Kreisstraße 2831 von Boxtal nach Rauenberg.
Ein Bürger sprach die zunehmende Lichtverschmutzung an und bat, die öffentlichen Gebäude zum Schutz der Insekten in der Nacht nicht weiter zu beleuchten. Dem wolle man gerne nachgehen, so Bürgermeister Roger Henning, obwohl man schon viel zur Vermeidung von Lichtverschmutzung unternommen habe. Eine komplette Umstellung der Beleuchtung in der Stadt und ihren Ortsteilen auf LED sei aktuell aber nicht möglich, da schlicht die nötigen Mittel fehlen. mae
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