Ortschaftsrat Rauenberg

Seitenstraßen in Rauenberg sollen zur Tempo-30-Zone werden

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bdg
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Geht es nach dem Ortschaftsrat Rauenberg, sollen alle Seitenstraßen zur 30er-Zone werden. Besonders wurde die Straße „Am Brandweiher“, wo sich die Schule befindet, hervorgehoben. © Birger-Daniel Grein

Rauenberg. Der Ortschaftsrat Rauenberg sprach sich in seiner Sitzung am Donnerstag im Rathaus dafür aus, dass alle Seitenstraßen im Dorf zur Tempo-30-Zone erklärt werden. Außerdem wurden Wünsche für den Bereich der Raubachstraße (Ortsdurchfahrt) geäußert.

Die Beratung erfolgte auf Bitte der Stadt Freudenberg hin. Der Gemeinderat der Gesamtstadt wird eine Empfehlung zu 30er-Zonen im gesamten Stadtgebiet beschließen. Im Anschluss sollen die Vorschläge durch die zuständigen Behörden bei einer Verkehrsschau geprüft werden. Über dieses Vorgehen berichtete Ortsvorsteher Siegbert Weis in der Sitzung. Er erklärte, vergangene Woche habe die Stadtverwaltung den Ortschaftsrat um eine entsprechende Stellungnahme gebeten. „Mir war wichtig, dass wir es in einer öffentlichen Sitzung besprechen, um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich zu Beteiligen.“ Er ergänzte, würden sich alle im Straßenverkehr ordentlich verhalten, bräuchte es keine solche Beschränkungen. Leider sei dies aber nicht der Fall. Es seien auch oft Anlieger, die selbst zu schnell fahren.

Kein Schilderwald

Vermeiden wollte der Ortschaftsrat, dass durch die Beschränkungen ein Schilderwald im Dorf entsteht. Weis berichtete zur Rechtslage, in 30er-Zonen gelte ein generelles rechts vor links. Eine Ausnahme gebe es bei Wegen, die über durchgezogene Bordsteinkanten laufen, wie in der Schulstraße. Diese werden wie eine Ausfahrt aus einem Grundstück gesehen. Weiter berichtete er, dass auch in Wohngebieten rechts vor links gelte, ohne dass dafür Schilder nötig seien. Eine 30er-Zone gelte so lange, bis sie durch Schilder wieder aufgehoben wird.

In Rauenberg sind in allen Straßen bisher 50 km/h erlaubt. Der einzige anwesende Bürger erklärte, er befürworte 30er-Zonen im Dorf. Er verwies beispielsweise auf zu schnell fahrende Busse im Dorf, aber auch den Verkehr zum Kindergarten.

Ortschaftsrätin Margarete Schmidt und weitere Räte stellten fest, dass man in einigen Straßen wie der Fritzengasse und dem Heideweg verkehrsbedingt sowieso nicht schneller als 30 fahren könne. Hauptgrund seien die dort parkenden Autos.

Schmidt hob vor allem die Straße „Am Brandweiher“ hervor. Hier sei eine 30er-Zone schon wegen der Schule sehr sinnvoll. Rat Holger Weis erklärte 30er-Zonen seien prinzipiell etwas Gutes. Die Einhaltung müsste aber auch kontrolliert werden. Diese Meinung teilte auch Rat Volker Steuer.

Aus dem Gremium wurde weiter erklärt, man sollte auch Teile der Hauptstraße im Bereich Kindergarten/Kirche auf 30 beschränken. Einig waren sich die Räte auch darin, dass man wieder eine mobile Geschwindigkeitsanzeigetafel für das Dorf beantragen werde, da diese bremsend wirke.

Anfangs wurden einzelne Straßenzüge für 30er Zonen besprochen. In der Diskussion ergab sich dann aber das Ziel, alle Seitenstraßen zur 30er-Zone zu erklären. Lasse man Straßen aus und daneben gelte Tempo 30 und es passiert etwas in den nicht 30er Bereichen, sagten die Leute warum habt ihr nicht überall 30er-Zonen gemacht, so Siegbert Weis.

Im Beschluss wurde neben dem Wunsch nach 30er-Zone in allen Seitenstraßen unter anderem folgendes festgelegt: Der Rat wünscht sich einen 30er Bereich in der Ortsdurchfahrt (Kreisstraße) im Bereich zwischen Raubachstraße 20 (Gasthaus Stern) und Raubachstraße 40 (nahe Ortsausgang).

Begründet wurde dies mit dem Zugang zur Straße „Am Brandweiher“ Richtung Schule und der Zufahrt zum Parkplatz des Kindergartens sowie den Bushaltestellen im Bereich. Aktuell befindet sich eine Haltestelle an der Ecke Am Brandweiher / Raubachstraße. Eine weitere soll gegenüber entstehen.

Übergang errichten

Ortsvorsteher Weis berichtete, im Rahmen der Sanierung solle auch ein Übergang mit angesenktem Bordstein errichtet werden, zum Beispiel für Kinderwägen und Rollatornutzer. Der Ortschaftsrat wünschte sich keinen einfachen Übergang, sondern einen Zebrastreifen. Der Übergang ist für den Bereich am „Stern“ vorgesehen. Laut Gremium ist er aber im Bereich des Pfarrer-Reinhold-Baumann-Platzes an der Kirche (konkret Bereich Raubachstraße 28 und 32) besser positioniert. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst. Siegbert Weis resümierte. „Wird durch die Regelungen nur ein Unfall verhindert, ist es das alles schon wert.“

Angesprochen wurde in der Sitzung auch die Durchfahrt von Holz-Lkw durch den Hohlenweg Richtung Dürrhof. Laut Ortsvorsteher habe eine Anwohnerin darauf hingewiesen, dass durch die Durchfahrt eine Mutter mit Kind in Gefahr kam. Sie habe zur Seite springen müssen. Weis erklärte, die Fahrer bekämen mit ihrem Auftrag klare Anweisungen, welche Wege sie zu nutzen hätten. Eine Fahrt über den Hohlenweg sei nicht erlaubt. Er selbst habe schon einen falsch fahrenden Holzlaster an Revierförster Lars Kaller gemeldet. Dieser habe 30 Minuten später schon erklärt, er habe den Fahrer ermahnt. In Zukunft sollen Schilder „Durchfahrtsverbot für Holz-Lkw aufgestellt werden“, so Weis.

Problematische Parksituation

Thematisiert wurde in der Sitzung auch die problematische Parksituation speziell in der Schulstraße und dem Bereich „Obere Müssig“. Siegbert Weis betonte, die Straßenverkehrsordnung mache klare Vorgaben, wie geparkt werden darf.

Werde es wegen der parkenden Autos öfters zu eng, bleibe nur eine Anzeige. Zum Straßenzustand erklärte er, er sei davon ausgegangen, dass die Eidelsgasse in Rauenberg die schlechteste Straße sei. Die Zustandserhebung der Straßenzustände in der Gesamtstadt habe aber ergeben, dass in Rauenberg der Heidenweg den schlechtesten Zustand hat.

Ortsvorsteher Siegbert Weis gab noch folgende Termine aus dem Dorf bekannt: Am 1. April 2023 gibt der Musikverein Rauenberg sein Frühjahrskonzert in der Raubachhalle, am 24. Juni 2023 lädt der Verein zur Serenade auf dem Dürrhof ein, der VdK Ortsverband Rauenberg feiert am 9. Juli sein 75-Jahr-Jubiläum mit einem großen Fest und die Einweihungsfeier des neu gestalteten Rauenberger Spielplatz findet am 16. Juli am Spielplatz statt. bdg

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