Wessental. Zunächst mit Regen, dann mit frühherbstlichem Sonnenschein feierten die Gläubigen am Sonntag im Freien den Festgottesdienst zum 150-jährigen Bestehen ihrer 2875 erbauten Kirche. Das schlechte Wetter zu Beginn tat der Freude der Wessentaler keinen Abbruch.
Reichlich Regenschirme und ein kleines Zelt für die Musikkapelle aus Rauenberg (Leitung Bernd Hofmann) halfen über den anfänglichen „feuchten Start“ hinweg. Dann hatte Petrus endlich ein Einsehen und bescherte quasi als passendes Geburtstagsgeschenk zum Jubiläum „150 Jahre Kirche Wessental“ und zum passenden Patrozinium „Sieben Schmerzen Mariens“ (15. September) beständiges strahlendes Altweibersommer-Wetter mit wohltuendem Sonnenschein und blauem Himmel. Nach dem würdevollen Gottesdienst mit Pater Artur Schreiber MSF und Diakon Michael Schlör sowie Ansprachen von Freudenbergs Bürgermeister Roger Henning und Pfarrgemeinderatsvorsitzenden René Rosche gab es ein gemütliches Beisammensein in und vor dem Dorfgemeinschaftshaus mit Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen.
Trotz der Feierlichkeiten lag eine Portion Wehmut und Sorge in den Gesprächen der Gläubigen, was die Zukunft im Rahmen der neuen sakralen Struktur künftig bringen wird. René Rosche: „Unsere Kirche wird am 1. Januar 2026 Teil der neuen Kirchengemeinde ‚An Tauber und Main‘. Das Projekt ‚Kirchenentwicklung 2030‘ im Erzbistum Freiburg stellt uns alle vor große Veränderungen.“ Es gebe dann weniger Pfarreien, größere Strukturen und neue Formen von Verantwortung. Kräfte müssen gebündelt werden. Doch gewinnbringende Vielfalt werde erlebt und man könne viel voneinander lernen. Neue pastorale Wege müssen gesucht werden, aber die eigene Identität sollte dennoch bewahrt bleiben, so der Pfarrgemeinderatsvorsitzende. Die Kirche „Sieben Schmerzen Mariens“ werde auch in Zukunft ein geistliches Zuhause für die Menschen in Wessental sein – getragen von Ehrenamt, Gemeinschaft und der Hoffnung, dass Gott sie begleite.
Mit Mut und Vertrauen in die Zukunft gehen
Es gehe nicht darum, so Rosche weiter, Geschichte abzuschließen, sondern weiterzuschreiben. In Wessental werde der Glaube nicht verschwinden, sondern er werde sich einfügen in ein größeres Miteinander, in dem Christen vieler Orte zusammenkommen. Die Kirche „Sieben Schmerzen Mariens“ trage einen besonderen Namen. Sie erinnere daran, dass auch Leid zum Leben gehöre. Aber gerade in diesen Schmerzen liege die Hoffnung, dass Gott Wegbegleiter im Gestern, Heute und Morgen sei. „Lassen wir uns anstecken von dieser Freude und gehen wir mit Mut, Vertrauen und auch mit Augenzwinkern in die Zukunft. Denn eines ist sicher: Ob als kleine Dorfgemeinde oder als Teil einer großen Gemeinschaft, unser Glaube lebt, solange wir ihn miteinander feiern.“
Das 150-Jahr-Jubiläum sei nicht nur Anlass zum Feiern, sondern auch zum Innehalten und zur Dankbarkeit. Die Kirche in Wessental hat Generationen begleitet und bleibt ein lebendiger Ort des Glaubens, stellte Pater Artur Schreiber heraus.
Freudenbergs Bürgermeister Roger Henning betonte: „Die Gemeinde dankt allen, die zum Erhalt und zur Gestaltung der Kirche beigetragen haben: den Gründern, den Geistlichen, den Ehrenamtlichen und allen Gemeindemitgliedern.“ Möge die Kirche auch in den kommenden Jahren ein Ort der Begegnung, des Trostes und der Freude bleiben.
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