Großen Grund zur Freude in Freudenberg

„Mit diesem Tag beginnt eine neue Ära“

Feuerwehr und Bauhof weihen neues Sicherheitszentrum ein

Von 
Birger-Daniel Grein
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Freudenberg. Strahlende Feuerwehrleute und Bauhofmitarbeiter, viele interessierte Gäste und ein tolles Rahmenprogramm – das war das Festwochenende zur offiziellen Einweihung des neuen Freudenberger Sicherheitszentrums.

Es besteht aus dem Bauhof und dem Feuerwehrgerätehaus, die an einem gemeinsamen Standort beim Kreisel an der Ortseinfahrt, von Wertheim kommend, realisiert wurden. Auch eine große Gruppe der Partnerfeuerwehr aus Freudenberg-Wutschdorf (Oberpfalz) war bekommen.

Kommersabend

Das Programm begann am Freitag mit einem Kommersabend für geladene Gäste. Bürgermeister Roger Henning lobte die Kräfte von Bauhof und Feuerwehr. Ohne sie wäre das Sicherheitszentrum ohne Wert. Man weihe einen Meilenstein im Krisenmanagement für Freudenberg und seine Ortsteile ein, war er überzeugt. Es seien hochmoderne Gebäude, in denen die Freiwillige Feuerwehr und die Mitarbeiter des Bauhofs nach den neusten Sicherheits- und Arbeitsschutzstandards ihren Dienst für die Bürger leisten könnten.

Trotz aller Widrigkeiten wie Kostensteigerung, Energiekrise, Materialknappheit und Handwerkermangel sei das große ehrgeizige Projekt in nur fünf Jahren Planungs- und Bauzeit nach dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats umgesetzt worden. Insgesamt seien rund fünf Millionen Euro investiert worden.

Dank sprach der Bürgermeister dem fördernden Land Baden-Württemberg, dem Gemeinderat sowie allen weiteren am Projekt Beteiligten aus. Dem Land gab er aber auch mit, dass man auch auf weitere Förderungen für die DLRG und die Feuerwehrabteilungen der Ortsteile hoffe. Besonders dankte er den Aktiven der Wehr und den Bauhofmitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz und die vielen Arbeitsstunden für das neue Sicherheitszentrum. Die Feuerwehrabteilung Stadt habe über 1000 Stunden Eigenleistung und 40 000 Euro Eigenmittel eingebracht. „Mit diesem Tag beginnt eine neue Ära der Sicherheit für Freudenberg“, resümierte Henning.

Musikalische Umrahmung

Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Svenja Zipprich sowie dem Fanfarenzug der Feuerwehr. Er wurde extra für das Fest wieder ins Leben gerufen. Wie Hauptkommandant Tim Mögel erklärte, sei 1954 ein Fanfarenzug der Feuerwehr gegründet worden. Später sei dieser in einen jahrzehntelangen Dornröschenschlaf gefallen. Vor einem halben Jahr habe man ihn in geselliger Runde für die Feier wiederbelebt.

MdL Dr. Wolfgang Reinhart freute sich, dass man nach knapp 2,5 Jahren Bauzeit das neue Sicherheitszentrum fertiggestellt habe. Das Projekt sei eine große Zukunftsinvestition, die das Land gerne mit rund zwei Millionen Euro aus Fachförderung und Ausgleichsstock unterstützt habe.

Landrat Christoph Schauder sprach von einem „historischen Tag“ für Freudenberg. Er verwies auf die hohe Bedeutung der engagierten Kräfte bei Feuerwehr und Bauhof. Bei der Feuerwehr kämen zu den Einsätzen noch viele Übungen dazu – und dies alles in der Freizeit. Solch ein Einsatz sei nicht selbstverständlich.

Architekt Peter Farrenkopf vom Büro Johann und Eck, Bürgstadt, ging auf die Besonderheiten des Gebäudes ein und hob die Synergieeffekte zwischen beiden Einrichtungen hervor. Er dankte allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Und er erklärte, Hof und Hallen der beiden Gebäude öffneten sich zur Stadt und bildeten einen optisch einladenden Stadteingang. Die Position der Gebäude ermöglichten auch ein optimales Arbeiten. Durch die geschlossene Rückseite der Gebäude gewährleiste man, so der Architekt, einen guten Lärmschutz für die Anlieger. Bei der Planung und Umsetzung sei eine enge Zusammenarbeit mit den Nutzern sowie eine langfristige Wirtschaftlichkeit sowie die Nachhaltigkeit wichtig. Am Bau seien über 30 Firmen, fast ausschließlich aus der Region, beteiligt gewesen.

Grüße überbracht

Kreisbrandmeister Andreas Geyer überbrachte die Grüße aller Feuerwehren und weiteren Hilfsorganisationen im Main-Tauber-Kreis. Er hatte lobende Worte für die Neubauten.

Hauptkommandant Tim Mögel erklärte, mit dem Umzug sei eine 50 Jahre lange Ära im alten Feuerwehrhaus zu Ende gegangen. Er hoffte auf eine nun lange Ära im neuen Gebäude. Man schaffe mit dem Neubau auch neue Motivation und erhöhe die Sicherheit der Aktiven, die zum Wohle der Freudenberger Bürger aktiv seien.

Genau 2000 Tage vor dem Kommersabend habe die erste Sitzung der Planungsgruppe für den Neubau stattgefunden. Ende März habe man mit den ersten Umzugsarbeiten begonnen. Ende April seien dann alle Fahrzeuge und die Einsatzkleidung umgezogen.

Die Fahrt vom alten zum neuen Domizil sei von vielen Freudenbergern am Straßenrand gesäumt worden, freute er sich. Die beiden getrennten Umkleide für Frauen und Männer seien für insgesamt 70 Personen der Abteilung statt ausgelegt, gab er ein Beispiel für den Bau. „Wir sind für die Zukunft sehr gut aufgestellt“, resümierte er.

Ehrenkommandant Otto Achstetter brachte seine Freude über das neue Feuerwehrhaus zum Ausdruck. Er erinnerte auch daran, dass man sich schon vor Jahrzehnten ein solches gewünscht hatte.

Gebäude gesegnet

Die Segnung der neuen Gebäude übernahm Diakon Michael Schlör, der selbst aktiver Feuerwehrmann ist. Er erklärte, der Einsatz für andere Menschen erfordere einiges an Kraft. Die vielen Zuschauer beim Fahrzeugumzug würden die Wertschätzung der Menschen für den ehrenamtlichen Dienst zeigen. „Viele Kameraden hatten Tränen in den Augen“, erinnerte sich an emotionalen Moment.

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