Rauenberg. Der Musikverein Rauenberg feierte mit einem zweitägigen Fest das Doppeljubiläum „125 Jahre Kapelle“ und „75 Jahre Verein“. Los ging es mit einem Umzug zur Raubachhalle, an dem viele Vereine aus allen Ortsteilen Freudenbergs teilnahmen. Das ganze Wochenende über spielten befreundete Musikvereine aus ganz Freudenberg und der Region.
Bei der Festeröffnung in der Halle freute sich Vorsitzender Wolfgang Konrad über die vielen Teilnehmenden. Die Vielzahl der Gäste untermauere den Spruch: „Musik verbindet auf der Welt die Menschen, denen dies gefällt.“ Man wolle am Wochenende auf viele schöne Momente der Vereinsgeschichte zurückblicken, kündigte er an und freute sich über den Besuch zahlreicher ehemaliger Mitwirkender. Auch in einer Fotoausstellung blicke man zurück.
Der Männergesangverein Rauenberg gratulierte dem Musikverein mit mehreren Liedern. Ortsvorsteherin Margarete Schmidt überbrachte auch im Namen ihrer Ortsvorsteherkollegen Glückwünsche. Sie betonte, der Musikverein Rauenberg sei ein wichtiger Kulturträger mit Konzerten, der Begleitung kirchlicher und weltlicher Veranstaltungen in der Ortschaft sowie Auftritten in der Gesamtstadt. Der Verein bringe sich auch über die Musik hinaus für die Gemeinschaft ein, zum Beispiel beim Kürbisschnitzen für Familien zusammen mit dem Förderverein der Eichwald-Grundschule. Großes Lob hatte sie für die Jugendarbeit des Vereins mit Bläserklasse (nun Blockflötenklasse), jungen Mitgliedern in der Kapelle und der Beteiligung an den Ferienspielen. Dank zollte sie den Vereinsaktiven auch für das Jubiläumskonzert im Frühjahr und das Festwochenende. „Macht weiter so!“, schloss Schmidt.
Mit sechs Schlägen meisterte Bürgermeister Roger Henning im Anschluss den Bieranstich und läutete damit den gemütlichen Abend ein.
Der Sonntag begann mit einem katholischen Gottesdienst in der Raubachhalle. Beim anschließenden Frühschoppen dankte Konrad Pater Artur für dessen Predigt. „Unsere musikalischen Auftritte waren anfangs kirchlich geprägt, was auch die erste urkundliche Erwähnung durch den Ortsgeistlichen Ignaz Haag aus dem Jahr 1899 zeigt“, erklärte der Vorsitzende. Später sei der Musikverein durch Ortspfarrer Julius Lamp, der in den 1920er Jahren die musikalische Leitung des Vereins innehatte, geprägt worden. „Bis heute ist der Musikverein eng mit der Pfarrgemeinde durch die Mitwirkung bei Prozessionen und Kirchenfesten verbunden.“ Durch das traditionelle jährliche Adventskonzert seien seit 1986 etwa 13.000 Euro für kirchliche Zwecke gespendet worden. Der Vorsitzende blickte in die Vereinsgeschichte und auf seine Amtsvorgänger sowie deren Leistungen zurück.
„Ohne Ehrenamt ist dies alles nicht möglich“
Das Festwochenende zeige, man könne stolz auf Rauenberg sein, betonte Bürgermeister Henning. Der Musikverein sei ein Stück Heimat und ein tragender Pfeiler des Dorflebens. „Ohne Ehrenamt ist dies alles nicht möglich“, sprach er Lob und Dank aus. Besonderen Respekt zollte er Wolfgang Konrad für dessen großen Einsatz. Musik erwärme Herzen und führe Menschen zusammen. Dies zeigten auch die Konzerte der Rauenberger Kapelle. Generationen hätten den Musikverein aufgebaut. Nun liege es an der heutigen Generation, diesen zu erhalten und weiterzuführen.
Die Ehrungen zahlreicher Aktiver nahm Konrad zusammen mit Berthold Rüth, Vorsitzender des Musikverbands Untermain, vor. Rüth erklärte, es gebe drei Gründe für den langen Erfolg des Musikvereins Rauenberg: immer wieder engagierte Musikerinnen und Musiker, aktive Vorstände sowie eine Dorfgemeinschaft, die den Verein trägt.
Abschließend erklärte Konrad, man richte den Blick auch in eine Zukunft, die keiner vorhersagen kann. Doch „trotz aller Verunsicherungen wird Musik weiterhin die Möglichkeit bieten, vom Alltag abzuschalten und den Moment zu genießen.“ Alle stünden vor großen Herausforderungen. Vor einem Wandel und Veränderungen stehe auch der Musikverein. „Aber mit dem entsprechenden Mut und Zuversicht werden wir die Aufgaben meistern.“
Am Sonntagnachmittag trat unter anderem die Blockflötenklasse des Vereins auf und es gab Angebote für Kinder.
Geehrte Musiker
Folgende Aktive des Musikvereins Rauenberg wurden am Sonntag für Engagement in der Kapelle und ihre Treue zum Verein geehrt:
15 Jahre: Dennis Helmstetter.
20 Jahre (silberne Ehrennadel des Musikverbands Untermain: Patrick Hildenbrand (Musiker, Technikaufbau Konzerte, Jugendarbeit, Beisitzer im Vorstand).
25 Jahre (silberne Ehrennadel vom Bund deutscher Blasmusikverbände): Sandra Schwesinger (Musikerin, Jugendvertreterin, Bläserjugend im Verband Untermain), Lena Schreiber (Musikerin, Jugendvertreterin, seit 2017 stellvertretende Vorsitzende Kommunikation), Daniela Knörzer (Musikerin, Jugendvertreterin, insgesamt 18 Jahre Beisitzerin), Victoria Goeckes (Musikerin, Beisitzerin, Jugendvertreterin, mit Barbara Böxler Verdienste bei der Betreuung der Bläserklasse).
30 Jahre (goldene Ehrennadel des Musikverbands Untermain): Christoph Grein (Musiker, Erstellung der Dokumentation zur Verleihung der Pro-Musica-Plakette, Schriftführer, stellvertretender Vorsitzender Kommunikation, Beisitzer, zuständig für die Notenordnung).
40 Jahre (goldene Ehrennadel des Musikverbands Untermain): Bettina Schell (Musikerin, Kassenprüferin), Sonja Neuberger (Musikerin, Beisitzerin, seit 2013 stellvertretende Vorsitzende, zuständig für Organisation, Proben und Auftrittsstatistik), Jutta Hepp-Wenzel (Musikerin).
45 Jahre: Holger Detsch (Musiker, Beisitzer, Vertreter des Vereins beim Förderverein „Bausteinaktion Schulsporthalle“, Kassenprüfer), Raimund Kraus (Musiker, Beisitzer, Kassenprüfer, Konzerttechnik), Doris Bieberle (Musikerin), Barbara Böxler (Musikerin, Jugendvertreterin, Beisitzerin, Kassiererin, stellvertretende Vorsitzende Finanzen, Koordination Blockflötenklasse). bdg
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