Technischer Ausschuss - Ratsmitglieder übten Kritik an bisheriger Planung für barrierefreien Zugang zur Toilettenanlage am Maingarten

Erst heiß diskutiert, dann doch vertagt

Von 
Elmar Kellner
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An dieser Toilettenalge am Maingarten in Freudenberg sollen eine Treppe sowie eine Rampe errichtet werden. © Elmar Kellner

Der Antrag auf denkmalschutzrechtliche Genehmigung für die Errichtung einer Treppe und einer Rampe an der Toilettenanlage am Maingarten soll im Januar erneut thematisiert werden.

Freudenberg. Erst kontrovers diskutiert und dann vertagt wurde der Antrag auf denkmalschutzrechtliche Genehmigung für die Errichtung einer Treppe und einer Rampe an der Toilettenanlage auf Flurstück 501 der Gemarkung Freudenberg.

Keine Mehrheit

Denn es zeichnete sich in der Sitzung des Technischen Ausschusses des Gemeinderats am Montag ab, dass die vorgesehene Planung zumindest bei den Gremiumsmitgliedern aus der Kernstadt keine Mehrheit finden würde. Deshalb zog Bürgermeister Roger Henning die Vorlage zurück. In der Januar-Sitzung des Gemeinderats soll sie noch einmal besprochen werden.

Der behindertengerechte Umbau der Toilettenanlage am Maingarten ist im vollen Gang. Noch in diesem Jahr geht der Trockenbauer, im Januar dann der Fliesenleger ans Werk, informierte Bauamtsmitarbeiter Gunter Eisert.

Vorgaben berücksichtigen

Für den barrierefreien Zugang benötigt man eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung. Der Entwurf von Eisert für eine Rampe berücksichtigt die Vorgaben der DIN 18040.

Das heißt, eine Steigung von maximal sechs Prozent darf nicht überschritten, die Nutzbreite von mindestens 1,20 Metern zwischen den beiden Geländern muss eingehalten werden und nach einem Anstieg von höchstens sechs Metern ist ein waagerechtes Zwischenpodest der Rampe vorzusehen.

Klaus Weimer (Freie Wähler) ärgerte sich, dass, anders als von ihm im April gefordert, nur die Kosten für eine Rampe aus Fertigbetonteilen, nicht aber für eine aus Metall ermittelt wurden.

Ebenso wie Werner Beck (SPD) regte er jetzt an, die Rampe so zu gestalten, dass auf einen Abriss der bestehenden Treppe und deren Neubau verzichtet werden könnte, denn dadurch ließe sich nach seiner Meinung viel Geld sparen.

Eine entsprechende Planung vorausgesetzt könnte sogar das Zwischenpodest überflüssig werden, meinte Manfred Zipf (CDU).

Die Ausschussmitglieder aus den Ortschaften bedauerten, dass es, anders als dort, für die Kernstadt kein Gremium gibt, in dem Vorhaben wie diese vorab beraten werden können.

Immerhin, die Kritiker Klaus Weimer, Werner Beck und Manfred Zipf erklärten sich bereit, den Entwurf mit dem Stadtbaumeister vor Ort noch einmal zu diskutieren, bevor er dann zu Beginn des neuen Jahres im Gemeinderat wieder auf der Tagesordnung steht.

Im Technischen Ausschuss Freudenberg notiert

Einstimmig hat der Technische Ausschuss die denkmalschutzrechtliche Genehmigung für den Abriss einer Scheune sowie den Austausch der Fenster und der Eingangstür an einem Gebäude in der Freudenberger Altstadt befürwortet. Wie Stadtbaumeister Gunter Eisert informierte, sind dem Bauherren von Seiten des Denkmalschutzes Auflagen erteilt worden, die dieser unbedingt einzuhalten habe. Nicht wirklich gut fand das Klaus Weimer (Freie Wähler), befürchtete er doch, dass dadurch potenzielle Hauskäufer abgeschreckt werden könnten. Manfred Zipf (CDU) wies darauf hin, dass es sich bei dem betreffenden Gebäude jetzt um eine Doppelhaushälfte handele und man darauf achten solle, dass die Fensterfarbe zu der an der anderen Hälfte des Hauses passe.

Sogar nachträglich gebilligt wurden vom Gremium Veränderungen, die vom neuen Eigentümer ohne vorherige denkmalschutzrechtliche Genehmigung an einem bislang eternitverkleideten Gebäude vorgenommen worden sind. Denn die Bretterverschalung am Balkon und um die Eingangstür aus Douglasienholz gefällt den Kommunalpolitikern deutlich besser.

Erst am Montagvormittag habe man erfahren, dass am kommenden Freitag der Telefonanschluss des Rathauses umgestellt und die Verwaltung auf diesem Weg deshalb nicht erreichbar sein werde, informierte Bürgermeister Roger Henning (siehe separate Meldung). Künftig wird das Rathaus über sechs statt vier Amtsleitungen verfügen. Ändern solle man in dem Zusammenhang, dass Anrufer ein Freizeichen erhalten, auch wenn der angewählte Mitarbeiter spricht, regte Siegbert Weis (CDU) an. Weis wollte wissen, ob nach Verlegung der neuen Leitungen inzwischen die angekündigten Übertragungsraten erreicht werden.

Nach dem Stand der Planung für den Abriss des von der Stadt erworbenen Gebäudes in der Straße „Im Köhlersgrund“ erkundigte sich Werner Beck (SPD), während Klaus Weimer wissen wollte, ob mit dem Bauherren des Neubaus am „Kleinen Weg“ inzwischen geklärt sei, „wie das mit dem Wasseranschluss läuft“.

Um Informationen über die Nutzerfrequenz an den E-Ladestellen für Pkw und Fahrräder bat Rolf Döhner (CDU). Siegbert Weis kritisierte erneut, dass Wohnwagen und Hänger über einen längeren Zeitraum auf öffentlichen Stellflächen abgestellt werden. ek

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