Creglingen. Ein Kindergarten packt ein – und gleich wieder aus: Die Kita „Zaubertal“ zieht Anfang kommenden Jahres für knapp neun Monate in das ehemalige Kreiskrankenhaus beziehungsweise Pflegeheim Emma-Weizsäcker-Haus. In dieser Zeit wird der Container-Kindergarten in der Industriestraße abgebaut und durch einen neuen – zukunftsfähigen – Container-Bau ersetzt (wir berichteten). Der Gemeinderat segnete in seiner Sitzung am Dienstag der Nutzungsänderung des ehemaligen Pflegeheims zu.
Im August hatte der Gemeinderat den Abbau des bisherigen Container-Kindergarten und die Anschaffung eines neuen, modernen Container-Baus beschlossen (wir berichteten). Seit 2018 gibt es die städtische Kita „Zaubertal“ in der Industriestraße. Sie wurde seinerzeit für rund 437 000 Euro in Containerbauweise als Interimslösung erstellt. Der Kindergarten bietet Platz für gut 20 Kindergartenplätze und zehn Krippenplätze. Die Container erfüllen inzwischen nicht mehr die Vorschriften der Energieeinsparverordnung, und es fehlt zudem die Möglichkeit zur Erweiterung. Mit dem Neubau soll die Kapazität deutlich erweitert werden, unter anderem ist dann auch Platz für einen Bewegungsraum und einen Kleingruppenraum.
Die Kinder aus der Kita Zaubertal werden im zweiten Obergeschoss des ehemaligen Krankenhauses untergebracht, wie Elke Schmeiser vom Bauamt berichtete. Nach den Kindergartenweihnachtsferien soll voraussichtlich zum 7. Januar der Umzug über die Bühne gehen. Vorbereitende Maßnahmen im Übergangsdomizil wurden bereits getroffen, so müssen etwa die Toiletten umgebaut werden. Auch einen Außenspielbereich wird es geben, mit Sandkasten und Klettergerüst. Die komplette Unterbringung erfolgt im zweiten Stock, der Zugang ist über eine Treppe und einen Aufzug möglich. Bis zum Start des neuen Kindergartenjahres im September soll dann der neue Container-Kindergarten am selben Standort in der Industriestraße bezugsfertig sein. Das Projekt soll rund zwei Millionen Euro kosten. Das Land hat einen Zuschuss in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro zugesagt. Der alte Container soll zur Unterbringung von Geflüchteten dienen. Einen Standort für die künftige Unterkunft gibt es laut Stadtverwaltung noch nicht.
Stadträtin Anette Feidel wies darauf hin, dass man mit Blick auf die zwei monatlichen OP-Tage der Tagesklinik, die unterhalb des provisorischen Kindergartens ihr Domizil hat, die mögliche Lärmentwicklung im Auge behalten solle.
Stadtrat Walter Wörrlein findet die Ausweisung einer Tempo-30-Zone auf der L 1005 im Bereich des ehemaligen Pflegeheims dringend geboten. Er verweist dabei auf die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung. Dort heißt es, dass die Straßenverkehrsbehörde „im Einvernehmen mit der Gemeinde“ innerhalb geschlossener Ortschaften, insbesondere in Wohngebieten und Gebieten mit hoher Fußgänger- und Fahrradverkehrsdichte sowie hohem Querungsbedarf Tempo-30-Zonen anordnen könne. Das Thema stand an dem Abend zwar nicht zur Debatte, Bürgermeister Hehn sagte aber zu, zu einem späteren Zeitpunkt darüber sprechen zu wollen.
Gemeinderat in Kürze
Das Baugebiet „Schafgärten II“ in Creglingen soll erweitert werden, hierfür ist der Grunderwerb bereits getätigt, die Planungen laufen. Der Gemeinderat hatte in seiner letzten nicht öffentlichen Sitzung den Kauf eines weiteren Grundstücks beschlossen, um bei Bedarf zusätzlichen Grund und Boden in der Hinterhand zu haben.
Wie Hauptamtsleiterin Anita Müller mitteilte, hat der Gemeinderat ebenfalls in seiner letzten nicht öffentlichen Sitzung die Firma Wüstenrot Haus und Städtebau damit beauftragt, eine europaweite Ausschreibung für den Umbau des ehemaligen Kreiskrankenhauses in ein Ärztezentrum vorzunehmen. Verbunden ist dies zugleich mit der Ausarbeitung eines Antrags zur Aufnahme in die Stadtsanierung. Das Sanierungsgebiet umfasst auch weite Teile der Innenstadt. abo
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