Münster. Es ist beeindruckend, was ein kleiner Ortsteil mit gerade einmal rund 240 Einwohnern auf die Beine stellen kann: Erstmals fand das Sommerfest des Gemischten Chors Münster unter dem Motto „Fest der Kulturen“ statt. Dafür hatte der Chor ein umfangreiches, buntes und kurzweiliges Programm zusammengestellt.
Wie Vorsitzende Elisabeth „Elli“ Wegmann den Fränkischen Nachrichten verriet, sollte das Sommerfest aufgefrischt und attraktiver werden. Da dem Chor mit seinen insgesamt 25 aktiven Mitgliedern nur eine überschaubare Anzahl von Personal zur Verfügung steht, sollte die „Zugabe“ nicht zu arbeitsintensiv sein. Die Idee zum „Fest der Kulturen“ kam letztendlich von Wegmann selbst. Die Venezuelerin lebt seit 14 Jahren in Deutschland. Dank ihrer Beziehungen war es naheliegend, solch einen Tag auszurichten. Das Organisationsteam des Gemischten Chors konnte Personen und Gruppen aus zehn verschiedenen Ländern dafür gewinnen.
Mit dabei waren vor allem Menschen aus südamerikanischen Ländern von Brasilien über Kolumbien, Venezuela bis Nicaragua. Aber auch Afrika war mit Ghana und Togo vertreten, Europa mit Spanien und der Ukraine und Asien mit Thailand. Mitgebracht hatten sie landestypische Speisen und teilweise auch traditionelle musikalische Darbietungen.
Zu den Spezialitäten gehörten etwa „Tocos de Pollo“ bestehend aus Maistortillas Tacos mit Hähnchen und Weißkohl-Salat oder „Enchiladas“ bestehend aus Maistortillas, Parmesankäse, Wachtelbohnensoße und Weißkohl-Salat aus Venezuela. Allen voran ging die Vorsitzende des Gemischten Chors Münster mit ihrer Familientanzgruppe „Mandueo“ mit venezuelischen Tänzen, für die das Quartett viel Beifall erntete.
Laut und mitreißend war der fast einstündige Auftritt der Trommler: Die zehnköpfige Band „Adompoja“ um Sängerin und Tänzerin Sana Kpante bringt die Wurzeln Afrikas auf die Bühne. Auf den typischen afrikanischen Instrumenten wie Talking, Drum, Cabassa, Barakkite und Djembe kreierten sie den musikalischen Wechselgesang und die Tänze in traditionellen Kostümen.
Der Aufforderungen ans Publikum auf der Bühne mit zu tanzen, folgten einige Kinder gerne und alle hatten richtiges „Afrikafestival“-Gefühl. Mit ihren Auftritten bei unterschiedlichsten Festen sammelt die Gruppe Spenden für ihr Kinderheim in Ghana und Flüchtlingskinder aus Togo.
Sportlich ging’s weiter mit der 18-köpfigen Line-Dance-Gruppe mit Mitgliedern aus der Region. Für den stimmungsvollen Abend sorgten „Latino-Live-Musik mit Chico Diaz“ und DJ Mendi.
Der Sonntag begann im Festzelt mit einem Gottesdienst mit der Pfarrerin Fraukelind Braun und der ehemaligen Pfarrerin von Münster, Sigrid Telian. Nach dem Mittagessen drehte sich auf dem Festplatz und im Zelt fast alles um den Gesang.
Drei Mitglieder geehrt
Neben den Chorvorträgen des Gemischten Chores Münster unter der Leitung von Chorleiterin Gaby Jung-Beitz folgten der Männergesangverein Oberrimbach-Lichtel, die Chorgemeinschaft Creglingen-Archshofen-Niederrimbach und der Gesangverein Harmonie Adolzhausen. Viel Zuspruch und Bewunderung fand die Rettungshundestaffel des DRK Bad Mergentheim. Für die nötige Abwechslung auf der Bühne und im Zelt sorgte das allseits bekannte Hohenloher Original und Kabarettist Kurt Klawitter. Abgeschlossen wurde das zweitägige Sommerfest mit einem Torwandschießen mit Bürgermeister Uwe Hehn und dem Ortschaftsrat. Sieger wurde das drei Spieler umfassende Team „Bürgermeister“ mit 3:1. Das Sommerfest bot am Nachmittag auch einen gebührenden Rahmen für die Ehrung: Wilhelm Gerlinger wurde ausgezeichnet für 60 Jahre aktives Singen im Chor und Kurt Thomas sowie Dieter Pfeffer für 50 Jahre. Die Ehrennadel mit Urkunde wurde überreicht vom Verbandsvorsitzenden Oliver Paul vom Chorverband Hohenlohe. Da das „Fest der Kulturen“ in Münster rundum ein toller Erfolg mit gutem Besuch war, kann sich die Vorsitzende des Gemischten Chors, Elisabeth Wegmann, eine Wiederholung im nächsten Jahr durchaus vorstellen.
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