Evangelischer Kindergarten - Bauarbeiten im „Haus der Kinder“ erfolgreich abgeschlossen

Herausfordernde Baumaßnahme während des laufenden Betriebs

Von 
Inge Braune
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Bei so schönen Spielgeräten wären sie am liebsten alle wieder Kinder. Das Bild zeigt (von links): Architekt Christian Küster, Pfarrerin Fraukelind Braun, Kirchenpflegerin Brigitte Zink, Kindergartenleiterin Julia Emmert, Bauamtsmitarbeiterin Elke Schmeiser und Bürgermeister Uwe Hehn sowie im Hintergrund Michaela Frank vom Architekturbüro Küster. © Inge Braune

Creglingen. Ursprünglich ging es um den Sonnenschutz: Das Dachgeschoss im evangelischen Kindergarten „Haus der Kinder“ verwandelte sich im Sommer in eine regelrechte Sauna. Klar, dass das auf die Dauer nicht so bleiben konnte.

Ebenfalls von dem Kirchengemeinderat wie vom Gemeinderat der Kommune als dringend erforderlich eingeschätzt wurden Schallschutzmaßnahmen. Sich locker von Raum zu Raum und Etage zu Etage unterhalten zu können, kann ja schon mal ganz lustig sein, aber mit 60 Kindern und zehn Erzieherinnen im Haus entwickelte sich der Lärm zur echten Belastung.

630 000-Euro-Projekt

Seit April 2020 wurde das Haus in insgesamt vier Bauabschnitten für eine Gesamtsumme von 630.000 Euro grundlegend saniert. „Sehr gut gelungen“, lautet das Urteil von Pfarrerin Fraukelind Braun, und Bürgermeister Uwe Hehn ergänzt: „Es hat sich gelohnt.“

Auch Kindergartenleiterin Julia Emmert ist mit der Umsetzung hoch zufrieden. Zwar sei die Bauzeit eine echte Herausforderung gewesen, aber den Kindern bleibe diese Phase sicher lange in Erinnerung. Während der Bauarbeiten mussten die Gruppen eine nach der anderen aus den vertrauten Räumen mit Sack und Pack samt Gruppenmobiliar in den Gemeindesaal umziehen – ein echtes Abenteuer. Aber noch viel toller sei es für sie gewesen, immer mal wieder den verschiedenen Handwerkern Fragen stellen zu können, dem Bagger bei der Arbeit zuzusehen und zum guten Schluss auch noch mitzuerleben, wie Hütten, Kletterturm samt Röhrenrutsche, der Sandkasten und die Matschanlage samt der Grünfläche Form annahmen.

„Ein echtes Abenteuer“

Das Aufgabenspektrum war breit gefächert: Architekt Küster nannte neben dem Einbau neuer Dachfenster und des komplett erneuerten Sonnenschutzes aufwändige Schallschutzarbeiten, die Aufrüstung des Brandschutzes, die Gestaltung neuer Küchen, Waschräume und Toiletten, den Austausch der alten Spiral-Außentreppe gegen einen sicheren Treppenturm, der von allen Etagen aus den Zugang zum Gartenbereich ermöglicht.

2009 wurde eine der drei Kindergartengruppen in eine Krippengruppe umgewandelt, die nach dem Umbau über perfekte Räumlichkeiten samt Ruheraum, Wickelraum, Kleinkind-WC und kleiner Zubereitungsküche verfügt.

Mancher Raum wechselte seinen Zweck; so wurde etwa aus dem Personalraum im Erdgeschoss ein Ruheraum, und die im 1. Stock zwischen Gemeindesaal und Kindergartenbereich liegende und aktuell ausgestattete Küche steht jetzt sowohl Gemeindesaalnutzern als auch dem Kindergarten zur Verfügung.

Die Kinder lieben die neuen und auch in der dunkleren Jahreszeit dank eines neuen Lichtkonzepts immer licht und luftig wirkenden Räume mit ihren Spiel-, Lern- und Rückzugsecken.

An drei Samstagen griffen der Bürgermeister persönlich, Mitglieder des Kirchengemeinderats, einzelne Eltern und die Erzieherinnen aktiv in die Baumaßnahme ein: Sie übernahmen in Eigenleistung Innenabrissarbeiten, die Demontage alter Zäune, der Spielgeräte und der alten Pflasterung.

Spenden aus der regionalen Wirtschaft, der Kirchengemeinde, von Privatpersonen und den Erzieherinnen, die beim Regionalmarkt zugunsten der Sanierung einen Verkaufsstand organisierten und eifrig kleinere Einzelspenden sammelten sowie der zusätzliche freiwilligen Gemeindebeitrag erlaubten es, bei der Beschaffung und Gestaltung der Spielgeräte nicht zu knausern.

Am sichtbarsten für Laien ist die Veränderung des Außenbereichs. Der gliedert sich jetzt in den vorderen Hof und hinter einem Sicherheitspförtchen in einen komplett ausgestatteten und eigens abgetrennten Spielbereich für die Jüngsten, einen kleinen Rasenspielplatz und das Spielareal für die Großen. Im vorderen Hof können die Eltern der Jüngsten den Kinderwagen auch bei heftigstem Schauerwetter trocken parken, gleich nebenan und zusätzlich im Spielgartenbereich sind Außenspielzeuge sicher in bunten Hütten untergebracht.

Die Arbeiten der vielen im und ums Haus herum tätigen Gewerke leitete und koordinierte das in Marktbreit ansässige Architekturbüro Christian Küster. Gemeinsam mit Mitarbeiterin Michaela Frank erläuterte er den Anwesenden – neben Bürgermeister Uwe Hehn und Elke Schmeiser vom kommunalen Bauamt hatten sich Pfarrerin Fraukelind Braun, Kirchenpflegerin Brigitte Zink und Kindergartenleiterin Julia Emmert zur Besichtigung eingefunden – die Baumaßnahme.

Finanziert wurde die Baumaßnahme einerseits durch Mittel der evangelischen Kirchengemeinde, des Kirchenbezirks und der evangelischen Landeskirche, andererseits durch die Kommune sowie Landes- und Bundesmittel aus dem Ausgleichsstock und dem Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung. Pfarrerin Braun und Bürgermeister Hehn dankten für die privaten, kirchlichen und öffentlichen Finanzierungshilfen für das große Projekt. Den Dank der Kinder können Kindergartenleiterin Emmert und ihre Kolleginnen jetzt schon am Strahlen der Kinder ablesen, die sich in ihrem neuen alten Kindergarten schlicht pudelwohl und schon komplett zu Hause fühlen.

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