Creglingen. Bereits der Vorverkauf zum Benefizkonzert zugunsten des Creglinger Aushängeschilds, der Herrgottskirche, für die immer wieder Erhaltungsarbeiten zu erledigen sind, ließ es vermuten: Das erste „Dinner-Konzert“ nach sieben Jahren wird ein Volltreffer.
Das mit einem Drei-Gänge-Menü ergänzte Konzert „Wien, Wien, nur du allein“ im evangelischen Gemeindehaus war in kürzester Zeit ausverkauft. Dabei sollte man die Donaumetropole als Weltstadt mit Flair und Charme kennen lernen. Dies gelang hervorragend, und so hat keiner der Gäste den Besuch bereut.
Nach der Begrüßung durch Pfarrerin Fraukelind Braun, die auf den Martinstag kurz einging und für ein gutes Gewissen sorgte, darf man sich vor der 40-tägigen Fastenzeit (Martinstag bis Weihnachten) doch nochmals richtig satt essen.
Von Evelyn Gillig, die als Moderatorin charmant und wortgewandt durchs Programm führte, erfuhren die Gäste viel Wissenswertes über die österreichische Hauptstadt. Wie es einem „Wiener Abend“ entspricht, startete das in vier Blöcke aufgeteilte Musikprogramm mit einem Walzer, den „Donauwellen“, vom rumänischen Komponisten Josef Ivanovici mit Karl-Heinz Rehfeld am Piano.
Der Weikersheimer Patrick Ball startete – dem Motto entsprechend – mit „Wien, Wien, nur du allein“, das schon von weltberühmten Tenören wie Fritz Wunderlich oder Jonas Kaufmann gesungen wurde. Für seinen Sohn Jonathan am Piano bildete der „Türkische Marsch“ von Wolfgang Amadeus Mozart den gekonnten Auftakt.
Mit der Warnung „Männer suchen stets zu naschen“, einem Kunstlied von Mozart, und später „Ja, ja, der Wein ist gut“, sorgte der in Röttingen praktizierende Arzt Patrick Ball für ein Schmunzeln im Publikum. Rainhard Fendrichs „I am from Austria“, der heimlichen Hymne des Alpenstaates, schloss Anja Ball den ersten Teil ab.
Viele Highlights präsentiert
Mit zu den Highlights in den drei weiteren Blöcken gehörten aber auch Schlager wie „Hallo Klaus“ von Nickerbocker und Bine, an diesem Abend mit Anja und Patrick Ball, „Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n“ (Heinz Rühmann), oder der Hit „Fürstenfeld“ (STS).
Wie gut es den Gästen gefallen hat, zeigt, dass bei jeder Gelegenheit mitgesungen oder zumindest mitgeklatscht wurde, nicht nur bei den zahlreichen Ohrwürmern wie „Die kleine Kneipe“ oder „Im Prater blüh’n wieder die Bäume“. Zwischen den einzelnen Musikblöcken rückte das Kulinarische in den Vordergrund.
Wohlschmeckendes kredenzt
Das Drei-Gänge-Menü wurde von Hauptorganisatorin Evelyn Gillig als typische österreichisch vorgestellt. Das von Chefkoch Peter Thierauf und seinen Helferinnen zubereitete Menü kredenzten diese mit entsprechenden österreichischen Weinen, wie dem Grüner Veltliner oder einem Zweigelt den Gästen, die alles als überaus wohlschmeckende Köstlichkeiten lobten. Dabei ließ der mit dem goldenen Kochlöffel und einem Gourmetstern ausgezeichnete Creglinger Fernsehkoch mit seiner exklusiven Kochkunst zwischen der weltberühmten Musik freien Lauf. Gillig meinte unter großem Beifall „Wir Creglinger können stolz auf ihn sein“. Als Vorspeise gab’s natürlich ein Frittatensüppchen mit Gemüsestreifen. Sämtliche Suppeneinlagen wurden von Gilligs Ehemann mundgerecht geschnitten. Wiener Tafelspitz mit Kren an Bouillon-Kartoffeln und Preiselbeeren oder für Vegetarier Semmelknödel mit Kräuter-Bouquet auf Pilzragout und Vogerlsalat bildeten den Hauptgang. Krönender Abschluss auf der kulinarischen Reise und sozusagen das i-Pünktchen kam aus der Wiener Caféhauskultur, nämlich die Sachertorte mit Schlagobers, Powidl und Pralinés.
Der herzlichste Dank von Hauptorganisatorin Evelyn Gillig nach gut vier Stunden galt allem voran dem Ideengeber des Abends, Karl-Heinz Rehfeld. Der ehemalige Realschullehrer und Komponist der „Creglinger Hymne“ (Text Evelyn Gillig) hatte mit viel Herzblut in wochenlanger Kleinarbeit den langen Abend mit einem äußerst kurzweiligen und abwechslungsreichen Programm zusammengestellt. Alle Lieder wurden mit Bildern von den Wiener Sehenswürdigkeiten auf der „Wiener Bühne“ unterlegt, Infos zu den einzelnen Komponisten gegeben oder gar zu „Der dritte Mann (Harry-Lime-Thema)“ von Szenenausschnitten des bekannten Spielfilms mit Orson Welles und Joseph Cotten begleitet.
Bürgermeister Uwe Hehn dankte am Ende des beschwingten Abends für die von Karl-Heinz Rehfeld hervorragend und abwechslungsreich zusammengestellte Supermischung, der bekannten Perfektionistin Evelyn Gillig für die gute Organisation und den reibungslosen Ablauf des Abends sowie den musikalischen Künstler der Familie Ball, die die Lieder teils ganz neu einstudierten mussten.
Die Stadt Creglingen unterstütze derart hervorragende kulturelle Veranstaltungen sehr gerne.
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