Buchen. Die Zeit während der Auftrittsverbote in der Coronazeit haben die beiden Gitarristen Jan Pascal und Alexander Kilian nicht nur zum Komponieren genutzt. Die beiden sind mit Hund und Gitarren durch den Odenwald gepirscht, mit einem Kamerateam im Schlepptau.
Die Anfangssequenz des Films ist beeindruckend: Jan Pascal und Alexander Kilian laufen mit einem schneeweißen Hund durch einen winterlichen Wald und eine reifüberfrorene Wiese. Landschafts- und Detailaufnahmen wechseln einander ab. Weiche Überblendungen schaffen fließende Übergänge zwischen den Motiven und Einstellungen. Dazu spricht Jan Pascal über einen angehaltenen Ton gleichbleibender Höhe mit ruhiger Stimme einen poetisch anmutenden Text: „Es ist Winter. Die Natur geht in Ruhe. Zeit heimzukommen, innig zu werden, Einkehr zu halten. Die Menschen nennen die Gegend Winterhauch.“
Es ist von Geschichten und Sagen die Rede, von Familie und Weihnachten. Ankunft in der Einhardsbasilika in Michelstadt-Steinbach. Die beiden Männer greifen in die Saiten. Es erklingt „What Child it is“.
Das Gemäuer aus dem 9. Jahrhundert bildet das Ambiente für viele Musikstücke – mal mit weiß-gelbem Licht ausgeleuchtet, dann mit bunten Farben und unruhigen Mustern, abhängig von der Musik, die die beiden hier gestalten. Die Gitarristen ziehen weiter zur Wildenburg. Dort informieren sie über das englische Liebeslied „Greensleeves“ sowie über den „Parsival“ von Wolfram von Eschenbach.
„Ich wurde getauft als letztes von acht Kindern auf den Namen Johann Sebastian“, spricht Stefan Müller-Ruppert in sächsischer Mundart. Jan Pascal und Alexander Kilian spielen, im Kreuzgang des Klosters Bronnbach sitzend, das berühmte „Air“ von Johann Sebastian Bach“.Wieder in der Wildenburg, erzählt Jan Pascal die spanische Sage von „Ojos verde“, den grünen Augen, die einen Jüngling in den Tod reißen.
Auswahl an Mitwirkenden
Produzenten und Autoren: Jan Pascal & Alexander Kilian
Buch: Jan Pascal
Regie: Alexander Kilian
Kamera: Alexander Kilian, Marius Hanslian, Jean-Claude, Niklas Maurer
Schnitt: Alexander Kilian
Licht: Jakob Link
Lichttechnik: Tristan Kraus
Ton: Manuel Stein
Stylistin, Fitting: Stefanie Schmidt, Hamburg
Set Stylistin & make up artist: Stefanie Grimm
Produktionelle Unterstützung: Catharina Treber
Insgesamt zehn Musikstücke integrieren die Künstler in ihre Wanderung durch den Odenwald. Immer wieder gibt es Momente der Stille, der Besinnung. Am Ende verabschieden Alex und Jan die Zuschauer dieser „winterlichen Reise durch den Odenwald, in Klängen und Geschichten über gute und böse Geister.“ Nach den Worten der beiden Musiker hat der SWR Interesse daran, den Film zu senden. Wer so lange nicht warten will, kann diesen auf DVD bei ihnen erwerben.
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