Mudau. Wenn die Bedarfsplanung der Kindergärten für 2025/26, die Beratung für erneuerbare Energien, die deutliche Erweiterung des Mudauer Gewerbegebiets und vor allem der Neubau des örtlichen Gesundheitszentrums auf der Tagesordnung der öffentlichen Gemeinderatssitzung stehen, war zu erwarten, dass im Zuhörerraum jeder Platz besetzt war. Während der Bürgerfragestunde wurde die Schließung des beliebten Minigolfplatzes bei weiterer Öffnung des Kiosks nicht sehr positiv aufgenommen. Petra Haas von der Verrechnungsstelle Walldürn sowie von der Kindergartenleitung Katrin Scholl, Gabriele Mechler und Marina Reer waren zum Punkt „Bedarfsplan der Kindergärten“ anwesend. Sie bestätigten, dass der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz in Mudau und Schloßau aktuell erfüllt wird. Insgesamt werden im Gemeindegebiet Mudau 234 Kindergartenplätze und 30 Krippenplätze bereitgestellt. Zum Zeitpunkt der Bedarfsplanung wären demnach im Kindergartenjahr 2025/26 noch 22 Ü3-Plätze und sieben U3-Plätze verfügbar. Genauer gibt es im katholischen Kindergarten St. Wolfgang je eine Gruppe mit 25 Plätzen für verlängerte Öffnungszeit, mit 22 Plätzen altersgemischt mit verlängerter Öffnungszeit und mit zehn Plätzen in der Krippengruppe erstes bis drittes Lebensjahr. Im Kath. Kindergarten St. Marien sind 137 Kinder in sechs Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten untergebracht, davon eine Kleingruppe mit nur zwölf Plätzen. In der ehemaligen Grundschule und der Orangerie (Container) sind 50 Plätze in zwei Ganztagsgruppen zeitgemischt mit VÖ und zehn Plätze in der Krippengruppe. Dieser Planung stimmte der Gemeinderat vorbehaltlich der Zustimmung des Stiftungsrates der Kirchengemeinde Mudau zu.
Weitere Planungen betreffend der erneuerbaren Energien will das Gremium in professionelle Hände geben, weshalb sich für das Thema Windenergie die Kommunalberatung Rheinland-Pfalz als Verfahrensbetreuer vorgestellt hatte. Die Gemeinden sind angehalten, die Weichen für den Ausbau erneuerbarer Energien zu stellen. Deshalb hat die Gemeinde Mudau für den beim Verband Region Rhein-Neckar in Arbeit befindlichen Teilregionalplan Windenergie über 860 Hektar Flächen angemeldet, die für Windenergieanlagen infrage kommen können. Darin enthalten sind auch rund 200 Hektar Flächen in kommunalem Eigentum. Darüber hinaus – und an diesem Abend nicht Thema - werden auch die Freiflächensolaranlagen bereits angegangen mit dem Solarpark Scheidental als erste großflächige Solaranlage in der Gemeinde durch die EnBW.
Das Leistungsvermögen und die Erfahrungen beim Thema Erneuerbare Energien hatten Ralf Bitterwolf, Hans-Jürgen Rossbach und Konrad Petersen von der Kommunalberatung Rheinland-Pfalz in der Sitzung des Gemeinderates am 19. März vorgestellt. Das Angebot zur Betreuung der Gemeinde in Sachen Windenergie liegt mittlerweile vor. Da die Kommune die meisten Fragen aus eigener Kompetenz nicht beantworten kann, beinhaltet das Angebot: Durchführung eines Interessenbekundungsverfahrens mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb, Prüfung und Bewertung der Angebote, Vorschläge für die rechtliche Umsetzung der wirtschaftlichsten Angebote. Diese Leistungen werden zu einem Preis von 29.500 Euro zuzüglich der Umsatzsteuer angeboten und wurden mit nur drei Gegenstimmen und einer Enthaltung beschlossen. Gemeinderat Anton Fleischmann hatte sich auch im Namen von Ortsvorsteherin Tanja Schneider dafür eingesetzt, sich zuerst die Angebote regionaler Projektierer anzuhören, bevor eine solche Entscheidung fällt, vor allem. Hier antwortete der Bürgermeister, dass der Vertrag mit der Kommunalberatung nur den Wettbewerb anregen soll, um das Beste für die Gemeinde herauszuholen, was regionale Projektierer nicht ausschließt. Dieser letzte Punkt wurde mit zehn Gegenstimmen abgelehnt.
Als wichtigster Punkt unter den Bauanträgen stand das dreistöckige Gesundheitszentrum auf der Tagesordnung, das durch die Glanz Immobilien GmbH zwischen Allianz und Leo‘s in direkter Nähe der Bushaltestelle entstehen soll für Arzt- und Zahnarztpraxen, Apotheke und mehr für die Gesundheitsvorsorge. Dabei sind aktuell sieben Einheiten und 21 Parkplätze geplant, die Gemeinderätin Janina Schwarz als zu gering erachtete. Laut Bürgermeister Dr. Rippberger wird diese Frage jedoch noch von der Baurechtsbehörde geklärt. Wichtig dürfte noch sein, dass als Heizung Luft-Wasser Wärmepumpen und zur Energieunterstützung auf beiden Dächern PV-Anlagen geplant sind. Da eine Sicherung der Gesundheitsvorsorge in Mudau durchaus ein brisantes Thema ist, weil beide ansässigen Hausärzte zum 30. Juni ihre Praxis schließen, war die einstimmige Befürwortung dieses Bauantrags sicher keine Überraschung.
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