Götzingen. Gut besucht war die Sitzung des Ortschaftsrats im Stadtteil Götzingen im Beisein von Bürgermeister Roland Burger. Die Zuhörer hatten die Möglichkeit, ihre Fragen und Anliegen auch direkt beim Stadtoberhaupt vorzubringen, und davon machten sie reichlich Gebrauch. Sie zeigten sich unter anderem sehr verärgert über den baulichen Zustand mancher leerstehender Gebäude im Ortskern und bezeichneten den Zustand mancher privater Anwesen als „Schandfleck“.
Begrenzte Möglichkeiten
Sie forderten die Stadtverwaltung mit Nachdruck auf, hier aktiv zu werden. Bürgermeister Burger zeigte Verständnis für die Bürger und führte aus, welche Möglichkeiten die Stadt habe, um einzugreifen. Er wies aber zugleich auf die Grenzen hin. Man könne den Bürgern nicht vorschreiben, wie sie ihre Grundstücke zu pflegen hätten, solange keine Fremdgefährdung bestehe.
Er greife die Anregungen jedoch auf und werde die ihm übergebenen, bildlich dokumentierten Problemfälle vom Ordnungsamt überprüfen lassen. Ordnungsrechtlich sei man bereits in der Vergangenheit tätig geworden, sagte Ortsvorsteher Egbert Fischer in seinen Ausführungen.
In dem Zusammenhang verwies Burger auf das vom Gemeinderat zur Aktivierung von Altimmobilien in den Ortskernen beschlossene Förderprogramm für Familien beim Erwerb von älteren Häusern und auf eine mögliche Antragstellung über das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum. Das erfordere jedoch die Investitionsbereitschaft privater Interessenten.
Die Stadt Buchen selbst sei mit ihrem Eigentum im Stadtteil Götzingen vorbildlich umgegangen. Zum Beispiel seien der Dorfplatz, die Festhalle oder auch die Schule in einem sehr guten Zustand. Freizeitangebote unter anderem am Nächstweiher wurden geschaffen und würden auch von auswärtigen Besuchern gerne genutzt. Das wurde von Zuhörern bestätigt.
Wichtiges Standbein
Ein weiteres Thema in der Bürgerfragestunde waren die geplante Erweiterung des Schotterwerks und die erhebliche Staubbelästigung durch den laufenden Betrieb. Das Schotterwerk sei seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein wichtiges Unternehmen in Götzingen, sagte der Bürgermeister. Staub, so der Bürgermeister, sei eine Belästigung, führe jedoch zu keiner Gesundheitsbeeinträchtigung. Der ordnungsgemäße Betrieb des Steinbruchs, dessen anstehende Erweiterung auch vom Ortschaftsrat einstimmig mitgetragen wird, werde in regelmäßigen Abständen durch das Regierungspräsidium als Aufsichtsbehörde geprüft. Gerade in der Sindolsheimer Straße sei jedoch eine Staub- und Lärmbelästigung, besonders in der Bausaison, nicht zu vermeiden.
Auf die Frage nach dem Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße von Götzingen nach Buchen vermeldete Bürgermeister Burger Erfreuliches: Noch in diesem Herbst sollen die Ausschreibungen erfolgen; im Frühjahr 2019 die Vergabe. Vorbehaltlich der Genehmigung durch den Gemeinderat soll der Zustand der Straße 2019 mit einem Haushaltsansatz von über 300 000 Euro deutlich verbessert werden.
Vor der Bürgerfrageviertelstunde hatte der Ortschaftsrat bereits die Tagesordnung abgearbeitet. So beschloss der Ortschaftsrat die Neuanschaffung der Bühnenvorhänge in der Turn- und Festhalle. In einem Vororttermin hatte das Gremium über ein Farbkonzept beraten, dem einstimmig zugestimmt wurde.
Weiter stellte Ortsvorsteher Fischer die geplante Orteingangsbeschilderung vor. Das Konzept war im Vorfeld beraten und mit den Vereinsvorständen besprochen worden. Farbgebung, Gestaltung und Standort wurden einstimmig vom Ortschaftsrat befürwortet.
Unter dem Punkt „Sonstiges“ wies Fischer darauf hin, dass im Herbst erneut einige Feldwege hergerichtet werden sollen. Die Hundehalter rief er dazu auf, die neu aufgestellten Hundekottütenspender und die entsprechenden Abfallbehältnisse entlang der Spazierwege zu nutzen.
Neuer Vereinsraum
Auch die Anschaffung von kleinen Transportwagen im Friedhof für die Bevölkerung konnte Fischer vermelden. Erfreut zeigte er sich darüber, dass im Rathaus der ehemalige Raum der Sparkasse als Vereinsraum fertiggestellt sei und nach Übungs- und Probestunden von den Vereinen genutzt werden könne. Sein Dank galt allen freiwilligen Helfern. Willi Biemer
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