Die Eintrittspreise für Hallen- und Freibad steigen mit Wirkung zum 1. Januar. Eine Einzelkarte für Erwachsene kostet dann 4,50 Euro, der ermäßigte Eintritt 2,50 Euro. Die Saisonkarte für das Waldschwimmbad wird um 60 Prozent teurer.
Buchen. Wer ab dem Januar eines der beiden Buchener Bäder besucht, wird tiefer in die Tasche greifen müssen. Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung am Montag bei drei Gegenstimmen und vier Enthaltungen die neue Tarifstruktur.
Am stärksten steigt der Preis für Saisonkarten für den Besuch des Freibads. Erwachsene zahlten bisher 60 Euro dafür, künftig werden sie für diese 100 Euro ausgeben müssen (siehe Info-Kasten).
Andreas Stein, Geschäftsführer der Stadtwerke, begründete die Preiserhöhung mit gestiegenen Kosten und einem geringeren Deckungsgrad der Kosten. So würde man 2024 rund 114 000 Euro mehr für Personal ausgeben müssen als 2022. Für 2025 erwartet er eine weitere Steigerung um 50 000 Euro.
Parallel dazu seien die Energiekosten um 32 000 Euro gestiegen. Voraussichtlich werden diese sich 2025 um weitere 11 000 Euro erhöhen. Derzeit bezuschussen die Stadtwerke über den Eigenbetrieb „Energie und Dienstleistungen“ (EDB) die Bäder mit rund einer Million Euro jährlich.
Preise vier Jahre lang stabil
Seit vier Jahren habe man die Eintrittspreise für die Bäder nicht erhöht. „Wir müssen die Preise dringend anpassen“, forderte Stein. Durch die Erhöhung würde man voraussichtlich rund 41 000 Euro an Mehreinnahmen erzielen. Damit steige der Deckungsgrad um etwa drei Prozentpunkte auf rund 18 Prozent. Man sei also vom Niveau von 2022 mit einem Deckungsgrad von rund 22 Prozent noch weit entfernt.
Wie Stein erläuterte, habe man für das Freibad in diesem Jahr 441 Saisonkarten verkauft. Lege man die durchschnittlichen Besuchszahlen pro Karte zugrunde, würden die Käufer von Saisonkarten pro Besuch zwar deutlich mehr bezahlen. Die Investition pro Besuch würde aber immer noch mehr als einen Euro unter dem Preis eines Einzeltickets liegen.
Auch für Vereine und Unternehmen, die das Hallenbad außerhalb der allgemeinen Öffnungszeiten nutzen, wird es teurer. So berechnen die Stadtwerke für Nichtschwimmerkurse mit Teilnehmern bis zu zehn Jahren künftig pro Stunde 20 statt bisher 15 Euro, wenn sie eine Teilfläche des Bads nutzen. Für die Miete des gesamten Bads werden 34 statt bisher 15 Euro fällig. Andere Besuchergruppen werden für die Nutzung einer Teilfläche des Bads 35 statt bisher 27 Euro und für das gesamte Bad 60 statt 27 Euro bezahlen müssen.
Kurse werden teurer
Manfred Röckel, Stadtrat der Freien Wähler und stellvertretender Vorsitzender des TSV Buchen, wies darauf hin, dass eine Teilnutzung des Hallenbads bei Kursen wie Aquafit oder Aquajogging sowie im Rehasport-Bereich nicht möglich sei. „Das bedeutet erhebliche Mehrkosten für unseren Förderverein“, sagte er.
Bürgermeister Roland Burger wies darauf hin, dass in anderen Bädern die Gruppenpreise höher seien. Die Veranstalter von Kursen müssten die Mehrkosten an die Teilnehmer weitergeben.
Weniger Käufer befürchtet
Stadtrat Klaus Roos (Freie Wähler) befürchtet, dass wegen der deutlich höheren Preise für die Saisonkarten die Nachfrage nach diesen zurückgehen könne. Burger erklärte die Entscheidung für die starke Erhöhung in diesem Segment damit, dass man die Einzelpreise nicht zu stark anheben wolle.
Otto Kern (Freie Wähler), Technischer Leiter beim DLRG Hettingen, hält die Preiserhöhung zwar für unumgänglich. Er wies aber darauf hin, dass man unterscheiden sollte zwischen kommerziellen und ehrenamtlichen Anbietern von Schwimmkursen. „Wir bilden die künftigen Rettungssanitäter aus“, sagte er. Diese würde später die Aufsicht in öffentlichen Bädern übernehmen. Burger sagte, dass die Stadt die Schwimmaufsicht durch die DLRG finanziell honoriere.
Klemens Gramlich (CDU) stellte fest, dass die Preiserhöhung „akzeptabel und vermittelbar“ sei. Dem folgte letztlich das Gremium mit seiner Entscheidung.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/buchen_artikel,-buchen-schwimmbadbesucher-muessen-ab-januar-tiefer-in-die-tasche-greifen-_arid,2153940.html