Volksfest

Schützenmarkt: Was Teilnehmern am Heimkindertag auf dem Festplatz besonders gut gefällt

Schausteller und Schützengesellschaft ermöglichten rund 70 Bewohnern des Kinderheims Walldürn und des Kinder- und Jugenddorfs Klinge einen kurzweiligen Nachmittag auf dem Schützenmarkt.

Von 
Martin Bernhard
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Silas (links) und Marcel genießen den Tag auf dem Buchener Schützenmarkt. © Martin Bernhard

Buchen. Mittwoch, 13 Uhr: Treffpunkt vor der Bühne im Festzelt. Marktmeister Frank Helm erwartet rund 70 Kinder vom Jugenddorf Klinge und dem Kinder- und Jugendheim „St. Kilian“ Walldürn zum sogenannten „Heimkindertag“. Seit vielen Jahren ist es Tradition, dass die Schützengesellschaft gemeinsam mit den Schaustellern Kindern einen schönen Nachmittag auf dem Schützenmarkt ermöglicht, ohne dass diesen Kosten entstehen. Nach und nach treffen die Erzieher mit den Kindern ein. Mitglieder der Schützenjugend und weitere Schützen gesellen sich zu Helm, um später einzelne Gruppen beim Rundgang über den Festplatz zu begleiten. Jedes Kind erhält vom Festwirt ein alkoholfreies Getränk.

Erzieher Tim Weber mit seinem Schützling Silas in der Achterbahn auf dem Schützenmarkt. © Martin Bernhard

Silas (elf Jahre) und Marcel (fast zwölf) vom Kinderheim Walldürn sind das erste Mal bei einem Heimkindertag dabei. Wie die anderen Kinder und Jugendlichen können sie es kaum erwarten, dass es losgeht. Doch zunächst muss Tim Wögler von der Schützenjugend jedem Kind einen Stempel auf die Hand drücken – quasi als Ausweis für den Heimkindertag. Denn dieses Zeichen berechtigt die Teilnehmer dazu, kostenlos Fahrgeschäfte zu nutzen und einen Imbiss zu erhalten.

Jetzt könnte man die Kinder in Gruppen aufteilen, wenn nicht viele von ihnen die Toilette aufsuchen müssten. Doch danach kann es losgehen. Eike Cordes und Tim Weber, beide Erzieher in Ausbildung, sind für eine Gruppe von acht Kindern verantwortlich, darunter auch Silas und Marcel. Der 16-jährige Noah Kaminsky führt die Gruppe über den Schützenmarkt. Seine Aufgabe besteht unter anderem darin, das Kassenpersonal an den Fahrgeschäften darüber zu informieren, dass die Heimkinder das jeweilige Fahrgeschäft kostenlos nutzen dürfen.

Erste Station ist das Karussell „Polyp“ gegenüber dem Haupteingang des Festzelts. Silas ist das Fahrgeschäft nicht ganz geheuer. Er schaut deshalb lieber zu. Dagegen kann es für Marcel nicht schnell und wild genug sein. Etwas enttäuscht kehrt er nach der Fahrt zu den Wartenden zurück. Jetzt ist Autoscooter fahren angesagt. Während sich Silas die Funktionsweise des Scooters erklären lassen muss, scheint Marcel schon ein alter Hase zu sein.

„Was nun?“, fragen sich die Kinder nach diesem kurzweiligen Vergnügen. Der Blick fällt auf den „Night Style“, in dem man sich durchschütteln lassen kann. Silas ist mutiger geworden und macht dieses Mal auch mit. Anschließend fahren die meisten Kinder der Gruppe mit der familiengerechten Achterbahn. Diese hat Silas besonders gut gefallen, während sie für Marcel nicht herausfordernd genug war. „Am besten gefallen mir die wilden Sachen und Greifautomaten“, sagt er gegenüber den Fränkischen Nachrichten. Danach ist Ringewerfen angesagt, bevor es weiter zur Schießbude geht. Das Entenangeln lässt man aus, da inzwischen die Mägen der Kinder knurren.

Autscooter fahren war so recht nach dem Geschmack von Marcel (hinten) und Silas. © Martin Bernhard

Und so legt die Gruppe beim Imbiss in der Marktmitte eine Essenspause ein. Die Kinder verzehren Pommes, Burger und Würstchen und trinken Limonade dazu – alles auf Kosten des Standbetreibers. Um den Nachtisch einzunehmen, zieht die Gruppe weiter. Slush-Eis und Softeis ist so recht nach dem Geschmack der Kinder. Insgesamt verbrachten die Teilnehmer rund zwei Stunden auf dem Buchener Schützenmarkt – eine schöne Abwechslung von ihrem Alltag im Kinderheim.

Wie Frank Helm erläutert, veranstalte die Schützengesellschaft schon seit vielen Jahren mittwochs einen Tag für Heimkinder auf dem Buchener Schützenmarkt. Er lobt besonders die Bereitschaft der Schausteller, den Kinder ihr Angebot an diesem Nachmittag kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Weitere Informationen zu Schützenmarkt finden Sie unter www.fnweb.de/schuetzenmarkt im Netz.

Redaktion

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