Zusammenschluss

Rhein-Gruppe übernimmt BMW-Müller

Unternehmen aus Heilbronn kauft traditionsreiches Autohaus aus Hettingen. Eine Folge der Konsolidierung in der Automobilbranche

Von 
Martin Bernhard
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Hettingen. Das Autohaus BMW-Müller aus Hettingen schließt sich mit der „BMW-Gruppe Heermann-Rhein“ aus Heilbronn zusammen. Alle Mitarbeiter des Familienunternehmens behalten ihren Arbeitsplatz.

Hettingen. Für BMW-Müller aus Hettingen bedeutet der Zusammenschluss mit der „Heermann-Rhein-Gruppe“ nach 115 Jahre das Aufgeben der wirtschaftlichen Eigenständigkeit. Die „Heermann-Rhein-Gruppe“ dagegen erhält zu ihren 25 bisherigen Standorten drei weitere in Hettingen, Großwallstadt und Erbach hinzu. „Der Zusammenschluss hat keine wirtschaftlichen Gründe“, betonte Geschäftsführerin Verena Müller-Leitz in einem Pressegespräch. „Es gibt viele Umbruchphasen in der Branche.“ Im Sommer dieses Jahres seien sie und ihre Schwester von BMW darauf angesprochen worden, sich einen Partner zu suchen. Daraufhin habe man sich mit Ralf und Markus Rhein, den Inhabern der „Rhein-Heermann-Gruppe“ aus Heilbornn in Verbindung gesetzt. „Die Gespräche waren offen und kooperativ“, sagte Müller-Leitz. Im November schließlich habe man den Übernahmevertrag unterschrieben. Der Zusammenschluss werde zum 1. März 2025 vollzogen.

Der Firmenname „Müller“ soll erhalten bleiben

Wie Ralf Rhein erläuterte, werde das Autohaus aus Hettingen den Namen „Müller“ in der Firmierung behalten. Es werde rechtlich als Tochterunternehmen geführt. Die bisherigen Geschäftsführerinnen Verena Leitz-Müller und Christina Müller bleiben weiterhin für die Standorte Hettingen, Erbach und Großwallstadt verantwortlich und den Kunden als Ansprechpartnerinnen erhalten. Die Kunden könnten auf das größere Angebot der „BMW-Gruppe Rhein-Heermann“ zugreifen. Diese habe in diesem Jahr rund 2000 Gebrauchtfahrzeuge verkauft.„Möglicherweise wird sich das auch preislich positiv auswirken“, stellte Rhein in Aussicht. Denn durch die Fusion profitiere Müller von Synergieeffekten und Fachkompetenzen in der Zentrale.

Rhein wies darauf hin, dass schon seit Jahren bundesweit ein Konsolidierungsprozess im Automobilhandel vonstattengehe. Habe es früher in Deutschland rund 800 BMW-Händler gegeben, so seien es derzeit rund 100. „Die Zentralisierung ist der Wunsch des Herstellers“, erläuterte er. „Denn größere Einheiten sind leichter zu steuern.“

Das Familienunternehmen BMW-Müller entstand 1909 als Dorfschmiede. 1950 eröffnete man eine Shell-Tankstelle und wurde 1967 Vertragshändler der Automarke Simca. Seit 1977 ist die Firma BMW-Vertragshändler, 1981 nahm man Motorräder ins Programm auf. 1990 kaufte Müller ein Autohaus in Erbach, seit 2016 ist man in Großwallstadt mit Motorrädern vertreten. Dort verkauft man seit 2020 auch Honda-Motorräder.

Die „BMW-Gruppe Heermann-Rhein“ ist 100 Jahre alt, verkaufte 2024 mehr als 26 000 Gebraucht- und Neufahrzeuge und beschäftigt rund 1650 Mitarbeiter. „Der Handelskonzern mit den Marken BMW, Mini und Iveco ist auf Expansionskurs“, teilte das Unternehmen mit.

Redaktion

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