Hühner (Plus Video)

Pflegeheim Sonnengarten: Sieben Hühner sind die neue Attraktion

Samantha, Frieda und Co. heißen die neuen Mitbewohnerinnen im Buchener Pflegeheim. Vor allem Bewohnerin Natalja Ochs haben es die Tiere angetan.

Von 
Nicola Beier
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Sieben Hühner sind vor drei Monaten in das Pflegeheim Sonnengarten in Buchen gezogen und erfreuen seither die Bewohner. © Nicola Beier

Buchen. Die Seniorinnen und Senioren des Pflegeheims Sonnengarten in Buchen haben seit rund drei Monaten ganz besondere „Mitbewohner“. Auf der Wiese rund 100 Meter oberhalb des Haupthauses steht seit einigen Wochen ein Stall, der das neue Zuhause von Samantha, Frieda, Chantal, Paulina, Emma, Marie und Hilda ist – den sieben Hühnern des „Hühnergartens“. Direkt neben den Stall grenzt ein Freilauf für die Tiere an. „Wir hatten schon lange darüber nachgedacht, Hühner anzuschaffen“, erklärt Einrichtungsleiterin Nicola Laukenmann. Letztlich habe der Mann einer Mitarbeiterin den Ausschlag gegeben. Er habe vor rund drei Monaten kleine Hühner mit in das Pflegeheim gebracht, die letztlich so gut ankamen, dass sie einfach dortgeblieben sind.

Hühner sind die Top-Attraktion

„Der Mann der Mitarbeiterin hat uns dann aus Altholz auch einen Stall gebaut“, blickt Laukenmann zurück. Der Stall grenzt direkt an eine Pergola, unter der die Senioren sitzen können, um die Tiere zu beobachten. Und das machen sie richtig oft. „Die Hühner sind eine super Aktivierung. So haben unsere Bewohner einen Grund, sich zu bewegen, und sie kommen an die frische Luft. Außerdem sind die Hühner nichts Statisches: Sie bewegen sich im Stall und auf der Wiese, weshalb das Beobachten nicht langweilig wird“, erklärt die Einrichtungsleiterin. Daher seien die Tiere eine große Bereicherung für die Alltagsgestaltung.

Bewohnerin Natalja Ochs kümmert sich besonders

Einer Bewohnerin des Pflegeheims haben es die Hühner besonders angetan: Natalja Ochs. Die 84-Jährige geht jeden Tag drei bis vier Mal nach den Tieren schauen, füttert sie mit Küchenresten, den Köpfen von Sonnenblumen oder Hühnerfutter und gibt ihnen Wasser. „Die Hühner sind mir richtig ans Herz gewachsen. Sie waren noch ganz klein, als sie zu uns kamen“, erinnert sich Ochs. Und Laukenmann fügt an: „Das ist super, so hat Frau Ochs eine wichtige Aufgabe in ihrem Alltag.“ Aber auch die anderen Bewohner gehen täglich nach den Tieren schauen. Viele werden so auch an ihre Kindheit erinnert. Denn zahlreiche Familien hielten sich früher selbst Hühner. Das Ausmisten würden die Einrichtungsmitarbeiter übernehmen, da das für die Bewohner zu gefährlich wäre: „Wenn da mal jemand stürzt“, überlegt Laukenmann.

Vielleicht ist auch ein Hahn dabei

Eier haben die sieben Tiere bisher noch nicht gelegt. „Mal sehen, ob es überhaupt sieben Hennen sind. Ich vermute, dass auch ein Hahn dabei ist. Dann müssten wir Paulina doch noch in einen Paul umtaufen“, überlegt die Einrichtungsleiterin schmunzelnd, mit Blick auf ein Tier, bei dem die Schwanzfedern in den vergangenen Wochen verdächtig lang geworden sind. Das erste Ei, erklärt Ochs, würden sich die 84-Jährige und die Einrichtungsleiterin teilen. Generell könnten die Eier aber nicht in der Heimküche verarbeitet werden. Das sei aufgrund diverser Vorschriften nicht machbar, so Laukenmann. „Aber unsere Mitarbeiter können sie mitnehmen, wenn wir dann Eier haben“, sagt sie.

Die Kosten für Futter oder Einstreu trägt das Pflegeheim. „Das ist ja nicht viel“, stellt Laukenmann fest, die selbst Hühner hat. Die Streu, also Sägespäne, besorge sie bei den Holzwürmern für einen kleinen Betrag von fünf Euro. Und für den Stall mussten sie aufgrund des Altholzes ebenfalls nur wenig zahlen.

„Die Hühner sind ein richtiger Anziehungspunkt, seit sie bei uns sind. Ein Stück Paradies“, findet die Einrichtungsleiterin. Deshalb gibt es schon Überlegungen, ob man nicht noch andere Tiere ins Pflegeheim holt. Auf die Fragen, was sich Laukenmann da vorstellen könnte, lacht diese nur und sagt zur FN-Reporterin: „Da laden wir Sie dann wieder ein. Das werden Sie dann sehen!“

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