Eberstadt. Die computergesteuerte Werkzeugmaschine fräst brummend Vertiefungen in das Holz. Späne fliegen durch die Luft. Langsam lässt sich erkennen, wie das fertige Brett aussehen soll. Nun komme die Kreissäge zum Einsatz, erklärte Schreinermeister Simon Parth den Besuchern. Das Möbelhaus „Die Grammlichs“ feierte am Donnerstagabend die Eröffnung ihrer neuen Werkstatt in Eberstadt. „Wir kehren zurück zu unseren Wurzeln“, sagte Marc Hofmann, einer der beiden Geschäftsführer beim Möbelhaus. Sein Großvater begann 1939 das Familienunternehmen mit einer Werkstatt. Später wandelte Hofmanns Mutter das Unternehmen in ein Möbelhaus um, das sich auf den Handel spezialisierte.
Mit der neuen Werkstatt soll das Sortiment erweitert werden
Hofmann sagte, dass der enge Kontakt zu ihren Kunden von großer Bedeutung sei, da es sonst das Möbelhaus nicht mehr geben würde. Darum sei er dankbar dafür, dass so viele Menschen zur Eröffnung gekommen seien. Mit der Werkstatt wollen die Hofmanns ihr Sortiment erweitern. In der alten Werkstatt seien zum Beispiel hauptsächlich Anpassungen möglich gewesen, informierte der Geschäftsführer. „Mit dem Umbau der Räume wollen wir vermehrt auch maßgeschneiderte Möbel anbieten.“ Er ist sich sicher, dass das der richtige Weg für die Zukunft sei.
Auch auf den Nachwuchs konzentriert sich das Unternehmen. Zurzeit lernen sechs Auszubildende in der Schreinerwerkstatt. „Wichtig ist ein gutes Team mit jungen Leuten, an das man glaubt“, sagte der Geschäftsführer. Sie seien die Zukunft des Unternehmens.
Mit dem Umbau der Werkstatt hat die Firma „Die Grammlichs“ im Februar vergangenen Jahres angefangen. Sie hätten vieles verändern wollen, erklärte Hofmann. Die Räume wurden größer und weitere Maschinen kamen hinzu, wie die computergesteuerte Werkzeugmaschine. Vor Corona hatten sie sich darüber Gedanken gemacht, wie es mit dem Möbelhaus weitergehen soll. Sie entschieden, dass eine neue Werkstatt einen Mehrwert bedeuten würde. „Da mein Bruder und ich selbst keine Schreiner sind, war die Neuausrichtung eine große Umstellung für uns. Das hat uns schon einige Nerven gekostet“, erklärte Marc Hofmann.
Beigeordneter Benjamin Laber sagte, dass es wichtig sei, den Mut zu haben, zu investieren. „Tradition bedeutet nicht nur, zurückzuschauen, sondern die Tugenden in die Zukunft weiterzutragen“, erläuterte er. Für Ortsvorsteherin Esther Vaskó ist das Möbelhaus ein Teil der Geschichte Eberstadts. Auch ein paar ihrer Familienmitglieder hätten dort ihre Ausbildung gemacht. Sibylle Brauch, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft, war begeistert, dass sich so viele Auszubildende im Unternehmen für den Schreinerberuf begeistern. Schulleiter Carlo Götz von der Zentralgewerbeschule Buchen war sich sicher, dass die neugestaltete Werkstatt eine Chance für die Auszubildenden ist.
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