Buchen. Der psychosoziale Berater und Autor Norman Wolf berichtete am Burghardt-Gymnasium in Buchen über seine Mobbing-Erfahrungen mithilfe von Zitaten aus seinem Buch „Wenn die Pause zur Hölle wird – Wie du dich gegen Mobbing stärkst und Selbstvertrauen gewinnst“.
Bei seinem bewegenden Vortrag bestärkte er die Schüler der Klassenstufe acht, sich bei Mobbing zur Wehr zu setzen und sich Hilfe zu holen, denn: „Mobbing ist mehr als nur ärgern“, sagte Wolf und fügte hinzu: „Es macht, dass du deinen Anblick nicht mehr ertragen kannst“.
Bevor er jedoch über seine Mobbing-Erfahrungen sprach, richtete der Schulleiter Jochen Schwab ein paar Worte an die Schüler. Er betonte, dass die Schule das Ziel habe, einen Raum zu gestalten, in dem es jedem Menschen gut geht und niemand Ausgrenzung und Mobbing widerfährt. „Friede entsteht in unseren Köpfen. Deshalb kann dieses Ziel nur erreicht werden, wenn wir friedvoll handeln.“ Sein besonderer Dank galt Norman Wolf und den Organisatoren Alexander Weinlein und Markus Dosch von der Initiative „Herz statt Hetze“.
Leben in Angst
„Mit zehn Jahren wurde ich das erste Mal gemobbt“, berichtete Norman Wolf. „Mit zwölf Jahren hatte ich den Wunsch, tot zu sein, und mit 24 Jahren ging das Mobbing über das Internet weiter.“
Mobbing gehe weit über die Grenzen des Streitens und Ärgerns hinaus. Es verletze denjenigen nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Der Gemobbte lebe, während der nicht enden wollenden Mobbing-Zeit, unter ständiger Angst, Verunsicherung und Panik. Zu all dem kämen die Gefühle von Hilflosigkeit und Einsamkeit hinzu. Der daraus resultierende Dauerstress mache sich nicht nur bei schlechten Noten, sondern auch bei der Gesundheit bemerkbar. „Denn Hass bleibt nicht ohne Folgen. Doch man muss das Leid nicht ertragen. Wenn man sich Hilfe sucht und darüber redet, kann man sich gegen das Mobbing wehren.“
Es kostet Mut
Sich Hilfe zu suchen sei kein Anzeichen von Schwäche, denn es koste Mut, über solch eine Situation zu sprechen. Norman Wolf hat seine Mobbing-Zeit durch Gespräche und Arbeit zur Stärkung seines Selbstvertrauens überwunden. Auch gegen Cybermobbing gebe es Mittel, sich zu wehren. Das Blockieren, Löschen und Melden dieser User seien dabei nur die bekanntesten Mittel. „Man darf Hass nicht einfach stehenlassen“, so Wolf, „denn jeder Mensch ist wertvoll, so wie er ist.“ Sein Buch „Wenn die Pause zur Hölle wird“ und seine Vorträge dienen dazu, Schüler zu ermutigen, sich gegen Mobbing und Cybermobbing zu wehren.
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