1250 Jahre Hainstadt

Mit dem Gasthaus „Ambrosius“ auf der Reise durch die Hainstadter Geschichte

Rund 180 Mitwirkende sorgen bei drei Ausführungen in der Mehrzweckhalle für Begeisterung. Sie boten eine Bühnenshow mit Chor, Tanzgruppen und Theater.

Von 
Nina Trabold
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Auch die deutsche Revolution von 1848 war Thema bei der Bühnenshow „Gasthaus Ambrosius“ in der Hainstadter Mehrzweckhalle. Die Veranstaltung war ein Höhepunkt des Jubiläumsjahrs „1250 Jahre Hainstadt“. © Martin Bernhard

Hainstadt. Mit der Premiere des großen Bühnenprojekts „Gasthaus Ambrosius“ hat das Jubiläumsjahr zum 1250-jährigen Bestehen der Gemeinde am Freitagabend seinen emotionalen Höhepunkt erreicht. An diesem Wochenende feierte das große Stück seine ersten drei Aufführungen und ließ das Publikum wie Mitwirkende gleichermaßen staunen und lachen.

Bereits beim Einlass in die festlich geschmückte Mehrzweckhalle war spürbar, dass dieser Abend etwas Besonderes werden würde. Über 400 Besucher am ersten Abend sorgten für ausverkaufte Reihen, erwartungsvolle Gesichter und eine Atmosphäre voller Vorfreude. Als das Licht langsam erlosch und die ersten Töne erklangen, wurde das Publikum mitgenommen auf eine Reise durch die Zeit, hinein in die Seele Hainstadts.

Geschichte lebendig gemacht in einem fiktiven Gasthaus

Das Stück spielt im Jahr 1919, seine Geschichte aber reicht weit darüber hinaus. Im Mittelpunkt steht das fiktive „Gasthaus Ambrosius“, das als Ort der Begegnung, des Feierns und des Geschichtenerzählens dient. Hier treffen sich Menschen, die träumen, lieben, hoffen und manchmal scheitern. Im Wechsel von Schauspiel, Musik und Tanz entfaltet sich ein farbenreiches Panorama Hainstadter Geschichte: Die Wirtsfamilie Bundschuh kämpft um den Erfolg ihrer neuen Gaststätte, die Brauerfamilie in der Hainstadter Mühle sorgt für Konflikte und Streitereien, und mit dem Auftreten von Pater Ambrosius Götzelmann, dem historischen Namensgeber des Projekts, wird Geschichte lebendig.

Er, der tatsächlich ein Buch über die Geschichte Hainstadts geschrieben hat, kehrt persönlich auf die Bühne zurück, charmant, weise und mit einer guten Portion Humor. Mit seinen beiden Mönchsgefährten führt er das Publikum von Szene zu Szene, verbindet Historie mit Gegenwart und sorgt dafür, dass aus Fakten Erzählungen werden, aus Geschichten gelebte Erinnerung.

Was die Zuschauer an diesem Wochenende erleben durften, war weit mehr als ein Musical, es war ein beeindruckendes Gemeinschaftsprojekt. Als kreativer Kopf und Regieführung des Stücks brachte die „Theatergruppe Reihe 14“ mit großem Engagement und schauspielerischem Talent die Figuren des Stücks überzeugend auf die Bühne. Die „Tanzsportfreunde Own Steps“ überzeugten mit energiegeladenen Choreografien und tänzerischem Können, während die „Männergarde Heescht“ mit Tanz und Akrobatik das Publikum zum Staunen brachte. Mit viel Ausdruck und tänzerischer Leichtigkeit präsentierte sich die „Tanzsportgruppe Hainstadt“ und bereicherte die Show mit elegant abgestimmten Bewegungen. Ein besonderer Gänsehautmoment war der LED-Tanz, der mit eindrucksvollen Lichtern das Publikum verzauberte.

Projektchor sang gefühlvoll und harmonisch

Der Projektchor „Ambrosicals“ sorgte mit gefühlvollem und harmonischem Gesang für emotionale Höhepunkte, und die Projektband „Wildwuchs“ lieferte mit handgemachter Live-Musik den passenden Soundtrack und trug maßgeblich zur Stimmung bei. Für musikalische Akzente sorgte außerdem der Musikverein Hainstadt, der mit traditionellen und festlichen Stücken den großen Momenten der Dorfgeschichte eine feierliche und emotionale Note gab.

Eine besondere Gänsehautstimmung erzeugte die Sängerin Michaela Bischoff, deren klare Stimme das Publikum sofort in ihren Bann zog. Die Trommelgruppe füllte bei ihrem Auftritt den Saal mit Energie und nahm das Publikum sofort mit. Und über allem lag die Liebe zur Heimat, spürbar in jeder Szene, jedem Lied, jedem Applaus.

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Die Idee zu „Gasthaus Ambrosius“ entstand aus dem Wunsch, Geschichte erlebbar zu machen. Das ist dem gesamten Team mit Bravour gelungen. Das Stück greift historische Begebenheiten und Personen auf, verbindet sie mit Humor, Musik und Phantasie und zeigt, wie eng Hainstadts Gegenwart und Vergangenheit miteinander verwoben sind. Die technische Umsetzung war dabei ebenso beeindruckend: Auf einer großen LED-Leinwand wechselten historische Bilder und moderne Videos, Lichteffekte und Musik verwandelten die Halle in eine Bühne voller Leben. Und doch blieb die Atmosphäre stets bodenständig und familiär, so wie man es in Hainstadt kennt. Am Ende brandete minutenlanger Applaus auf. Das Publikum erhob sich, jubelte, pfiff und klatschte. Diese Bühnenprojekt war mehr als nur eine Aufführung, es war ein Symbol für das, was Hainstadt ausmacht: Zusammenhalt, Engagement und Herzblut.

Rund 180 Mitwirkende hatten monatelang geprobt, gebaut, geschneidert, komponiert, getanzt und organisiert. Sie waren von der ersten Probe bis zum letzten Ton mit vollem Einsatz dabei. Was man hier spürte, war die Liebe zum Detail. Jede Szene atmete Leidenschaft. Jede Figur wurde mit Perfektion gespielt.

Alle sechs Aufführungen sind ausverkauft

Auch am Samstag und Sonntag waren die Aufführungen ausverkauft. Das Publikum reagierte mit derselben Begeisterung. Nach den drei umjubelten Vorstellungen am ersten Wochenende dürfen sich die Mitwirkenden auf die drei bereits ausverkauften Veranstaltungen am kommenden Wochenende freuen. Eines ist sicher: Dieses „Gasthaus“ wird man so schnell nicht wieder vergessen. Mit „Gasthaus Ambrosius“ ist es der Dorfgemeinschaft und seinen Freunden gelungen, das Jubiläumsjahr auf eine Weise zu krönen, die schöner kaum sein könnte. der Hainstadt stolz macht – oder, um es mit den Worten des Pater Ambrosius selbst zu sagen: „Geschichten erhalten die Geschichte“, und sie leben weiter, solange wir sie erzählen.

Auswahl der Mitwirkenden

Akteure des Schauspiels: Gerhard Gramlich (Pater Ambrosius Götzelmann), Klemens Gramlich (Bruder Clemens von Buchheim), Michael Henk (Michel vom Berg), Martin Schweer (Gastwirt Frieder Bundschuh), Elke Gramlich (Wirtin Magda Bundschuh), Benedicta Henk (Emma Bundschuh, die Tochter der Wirtsleute), Tabea Ballweg (Helene, die Magd der Wirtsleute), Elmar Noe (Josef, der Bierbrauer der Heschter Mühle), Petra Reiß (Agnes, Ehefrau des Bierbrauers), Simon Beeser (Hannes, Sohn des Bierbrauers), Ramona Link (Ida, Tochter des Bierbrauers), Johannes Jakob (Bürgermeister Keller, Centurio Publius und der schwarze Peter), Verena Rathmann (Eleonora von Hettersdorf), Ernst-Richard Müller (Ritter Götz von Berlichingen), Michaela Link (Karoline Eckert, die Konkubine vom schwarzen Peter).

Die „Heeschster Grundherrschaft“: Rolf Berberich, Diana Schwarz-Berberich, Klara, Paula, Wilma, Pius und Tekla Berberich, Angelika und Albrecht Pföhler, Ernst-Richard Müller, Markus und Regina Schüßler, Elke Hemberger, Walter Nesnidal und Michaela Schüßler-Nesnidal.

Leitungsteam : Magnus Balles, Sibylle Hofer-Hasenstab, Tilo Kirchgeßner, Diane Henk, Michael Henk, Ramona Ott-Heberger.

Licht- und Tontechnik : Dirk Hemberger, Andreas Goldschmitt, Tristan Kraus, Lisa Kraus, Marcel Lindemann, Markus Rathke, Jonas Balles.

Catering und Logistik : Eva Maria Balles und Christine Baumbusch, Angelika Pföhler, Albrecht Pföhler, Sandra Dörr, Mona Link, Alexandra Eisenhauer, Marion Bethäuser, Tanja Krüger, Carolin Ramburger, Jonas Balles, Lea Käflein, Heike Münch, Angelika Bannert, Simone Nied, Christine Weber, Christine Wölfl, Tanja Wölfl, Michael Link, Klaus Schäfer, Ulrike Link, Michaela Schüßler-Nesnidal, Walter Nesnidal, Jörg Thoma, Viola Thoma, Sophia Thoma, Marius Link, Luca Ballweg, Martha Dosch, Peter Bleifuß, Silke Flores, Cornelia Fabrig, Simone Schulz, Sybille Kraft, Wolfgang Meidel, Silvia Meidel

Bühnenbau : Thomas Tonnier und Elmar Noe

Eintrittskarten : Katharina Balles

Kasse : Peter Fieger

Kostüme : Cornelia Fabrig, Simone Münch und Tanja Krüger

Makeup : Marion Ballweg

Foto und Video: Michael Lehrer und Michael Schwarz

Digitale Bildbearbeitung: Magnus Balles, Martin Schriever, Maria Hald

Ansage : Stefan Müller-Ruppert

Programmheft : Martin Schriever

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