SV Rot-Weiß Waldhausen

„Lebensretter“ ausgebildet

Reanimationsschulung soll Ersthelfern zeigen, wie im Notfall zu reagieren ist

Von 
WoLi
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Die Teilnehmer übten an der Reanimationspuppe die Herzdruckmassage. © Wolfgang Lindenmaier

Waldhausen. Die Bilder im Europameisterschaftsspiel Finnland gegen Dänemark, in dem der dänische Fußballspieler Christian Eriksen erfolgreich wiederbelebt wurde, gingen um die Welt. Der Fall Eriksen zeigt, wie wichtig richtiges und schnelles Handeln im Notfall ist. Bereits 2015 haben der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Herzstiftung (DHS) gemeinsam das Projekt „Lebensretter sein“ gestartet: Ein Projekt, im Rahmen dessen Laien-Reanimationsschulungen für Fußballer durchgeführt werden.

Auf Initiative der Jugendabteilung des SV Rot-Weiß Waldhausen fand am Montag eine solche Reanimationsschulung in Waldhausen statt. Werner Mohr begrüßte stellvertretend für die Jugendabteilung die Teilnehmer und den Referenten des Abends, Nico Federer. Dieser ging zunächst auf den Aufbau und die Wirkungsweise des Herzens sowie auf die möglichen Ursachen eines Herzstillstandes ein. Zwei kurze Videos zweier bekannter Fußballer, Patrick Ekeng von Dynamo Bukarest und des dänischen Nationalspielers Christian Eriksen zeigten eindrücklich, dass es auch bestens ausgebildete und trainierte Sportler treffen kann. Während bei Ekeng 2016 jede Hilfe zu spät kam und er auf dem Sportplatz starb, konnte Eriksen aufgrund der sofort eingeleiteten Maßnahmen am Leben erhalten werden. Und genau auf diese schnelle Hilfe kommt es an. Neben der Alarmierung des Rettungsdienstes unter der Nummer 112, ist nach Überprüfung der Atmung die Herzdruckmassage die lebenserhaltende Maßnahme, die jeder ergreifen kann und muss.

Nach der Theorie ging es nach draußen an die praktische Übung. Die Teilnehmer übten an der Reanimationspuppe die Herzdruckmassage und den Einsatz des Defibrillators, um damit eventuell vorhandene Hemmschwellen zu beseitigen. Das war das erklärte Ziel des Referenten Nico Federer für diesen Abend, dass die Teilnehmer im Ernstfall rasch aktiv werden.

Dass der Kurs auf fruchtbaren Boden fiel, zeigten die Statements der Teilnehmer: „Da mein letzter Erste-Hilfe-Kurs schon längere Zeit zurücklag, war diese Schulung für ich sehr informativ und nützlich, insbesondere die Infos zum Einsatz des AED und die praktischen Übungen dazu“, so Matthias Schüßler, Vorsitzender des Sportvereins Rot-Weiß Waldhausen. „Erste Hilfe ist wichtig und solche Kurse nehmen einem die Angst und geben Sicherheit, weshalb sie in den Vereinen alle zwei Jahre durchgeführt werden sollten“, fand Daniela Halbaur.

Und Werner Mohr setzte hinzu: „Sehr wichtig ist auch zu wissen, wo in meinem Ort Defibrillatoren stationiert sind, um sie im Ernstfall schnell einsetzen zu können“. Nichts tun, so das gemeinsame Fazit aller, sei das einzig Falsche, das ein Ersthelfer tun kann. WoLi

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