Gastronomie

Hollerbach: Indischer Wirt übernimmt den „Goldenen Engel“

Das traditionsreiche Gasthaus hat einen neuen Besitzer. Jeetender Singh wird dort mit seiner Familie unter anderem indische Gerichte anbieten.

Von 
Martin Bernhard
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Das Gasthaus „Goldener Engel" in Buchen-Hollerbach. © Martin Bernhard

Hollerbach. Mit der traditionsreichen Hollerbacher Gaststätte „Goldener Engel“ wird es weitergehen. Michael Michailidis hat das Gebäude an den Inder Jeetender Singh verkauft. Dieser wohnt schon seit Anfang Januar mit seiner Frau, seinem vierjährigen Sohn, seinem Bruder und dessen Frau in dem Gebäude in der Ortsmitte. Am 4. Februar wird er sein Restaurant erstmals für die Allgemeinheit öffnen.

Wie Singh im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten sagte, lebe er seit 15 Jahren in Deutschland. Zuletzt habe der 37-Jährige mit seiner Familie sieben Jahre lang einen Imbiss in Murr (Landkreis Ludwigsburg) geführt. In Hollerbach wird er sein erstes Restaurant betreiben. In den Neckar-Odenwald-Kreis sei er gekommen, weil er Freunde in Billigheim habe. Diese hätten ihn auf das zum Verkauf stehende Gebäude aufmerksam gemacht. Die ersten Kontakte zu dem bisherigen Inhaber reichen in den Sommer des vergangenen Jahres zurück. Die Bankfinanzierung musste sichergestellt und die Gaststättenkonzession beantragt werden. Mit dem Notartermin im Dezember wurde der Kauf beurkundet. Inzwischen ist der Kaufpreis bezahlt, so dass die Familie Singh mit dem Gastronomiebetrieb beginnen kann.

Indische, deutsche, griechische und mexikanische Gerichte

Auf der Speisekarte stehen indische Gerichte wie Tandoori-Chicken und Lamm. Außerdem wird man dort unter anderem Pizza und Pasta, Tacos und Enchiladas, Maultaschen und Käsespätzle, paniertes Schnitzel und Schweinemedaillons essen können. Außerdem stehen griechische Gerichte wie Tsatsiki, Gyros und Calamares auf der Karte.

Das Gasthaus „Engel“ auf einer Fotografie von Karl Weiß, die nach 1894 entstand ist. © Bezirksmuseum Buchen

Der bisherige Eigentümer Michael Michailidis bot im „Goldenen Engel“ seit 2012 mediterrane Küche an. Davor betrieb er den „Stern“ in Roigheim, die Bahnhofsgaststätte in Sennfeld und mit seinem Bruder ein Lokal in Forchtenberg. Mit dem Verkauf des „Engel“ zieht er sich aus der Gastronomie zurück.

Die Anfänge des „Engel“ als Gasthaus lassen sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Besondere Bedeutung erhielt die Dorfwirtschaft zu Beginn des 20 Jahrhunderts, als sich dort die „Hollerbacher Malerkolonie“ traf. Einige Bilder der Künstler hängen heute noch im Gastraum. Bevor Michailidis das Gasthaus übernahm, führte darin Siegfried Grimm ein Feinschmeckerrestaurant.


Gastronomie

Gasthaus „Goldener Engel“

Das Gasthaus öffnet unter neuer Leitung am Dienstag, 4. Februar. Es hat dienstags bis samstags von 17 bis 23 Uhr und sonntags von 11 bis 14 sowie von 17 bis 22 Uhr geöffnet. Es bietet 60 Sitzplätze.

Redaktion

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